Großes Rothorn (2408m)


Publiziert von Tef , 15. Oktober 2012 um 20:33.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Loferer- und Leoganger Steinberge
Tour Datum:16 September 2012
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 1750 m
Abstieg: 1750 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Im Saalachtal etwas südlich von Weißbach bei Frohnwies nach Westen auf schmale Straße zum Waldrand. Dort parken
Kartennummer:Kompass Nr.14

In den Leonganger Steinbergen waren wir bisher nicht häufig, zu unrecht, denn es ist ein zwar kleines, aber dafür sehr beeindruckendes Gebirge.
Eine landschaftlich großartige und auch sehr einsame Wanderung führt aus dem Saalachtal hinauf auf das Große Rothorn. Wir nahmen ein gewisses Erfolgsrisiko in Kauf, da die höheren Lagen bereits verschneit waren und wir nicht wußten, ob wir dann bis oben kamen.
Doch die Schwireigkeiten sind moderat, zudem ist der Rücken recht breit und eigentlich nicht ausgesetzt, wenn auch steil. Kurz gesagt, wir kamen hoch, außer uns kein Mensch, super Aussicht, grandiose Natur, eine echte 5-Sterne Tour!
Wir folgen nicht der breiten Forststraße, sondern nehmen einen kleinen Waldweg oberhalb der Verzweigung. Er bringt uns durch dichten Wald, zuletzt über einige umgestürzte Bäume wider zur Forststraße. Dieser folgen wir in einer Schleife bergwärts, bis nach rechts ausgeschildert "Ebersberg" der Wanderweg beginnt. Nun geht es meist durch dichten Wald in vielen, nicht allzu steilen Kehren bergwärts. Nach ner Stunde kommen wir mehr in offenes Gelände mit großen Lärchen und kurz darauf erreichen wir die wunderschön gelegene Jagdhütte Ebersberg (1424m).
Hier öffnet sich der Blick auf das von Riesenkogel, Lahnerkogel und Rothorn begrenzte Kar. Gegenüber leuchten die Kalkberge der Berchtesgadener Alpen.
Wir wandern über die Wiese und folgen dem gut sichtbaren Pfad, der uns weiter ins Kar hinein führt. Nach einem kleinen Waldstück kommen wir mehr in offenes Gelände mit Latschen, Alpenrosen und Erlenbüschen. Man sieht sehr deutlich einen Pfad der unter einem Felsriegel Richtung Lahnerhorn führt. Der Steig zum Rothorn ist nicht ganz einfach zu finden, wir sind im Aufstieg zu weit und dann kurz vor dem markanten Felsriegel links hinauf. Geht auch, Ziel bleibt das gut sichtbare Haitzmannschartl (1846m).
Unmittelbar nach einer Quelle geht es hoch auf eine Wiese, und hier zweigt der Pfad links ab und führt zu Beginn durchs Gebüsch und Latschen in Serpentinen aufwärts. Später finden sich gar ab und zu Steinmandl. Dann verliert sich der Pfad und man steuert weglos über Alpenrosenhänge auf das Schartl zu. Es wird zunehmend steiler, eine schwache Pfadspur hilft über die erosinsgefährdeten Hänge hinweg. Das Stück zum Schartl gehört zum steilsten Teil des Anstieges, zum Glück liegt hier kein Schnee mehr.
Am Haitzmannschartl rasten wir und genißen den tollen Ausblick. Erstmals sehen wir auch nach Nordwesten zu den Loferer Steinbergen.
Wir wenden uns nun nach links und steigen, schwachen Pfadspuren folgend, den Schrofenhang empor. Dabei erleichtern immer wieder Steinmandl die Orientierung. Wir erreichen eine Schulter, hier queren wir nach links in die Flanke, um einen Latschengürtel zu umgehen. Bald jedoch geht es wieder zurück zum recht breiten Rücken, der nun, unterbrochen von mehreren Felsstufen, fast bis zum Gipfel hoch zieht.
Ist zwar etwas unübersichtlich, doch es findet sich immer wieder ein Durchschlupf, bis sich erstmals ein größere Felswand in den Weg stellt. Schaut recht unüberwinbar aus, aber es gibt einen guten Riß (sowohl unten als auch oben mit Steinmandl markiert). Hier geht es schön hinauf (II). Nun wird es mit jedem Höhenmeter gerölliger und felsiger, manchmal unangenehm rutschig, manchmal mit leichter Kletterei (I), aber nirgends ausgesetzt.
Schließlich umgehen wir einen Vorgipfel auf der Nordseite. Hier haben wir schon gut Schnee, der sich aber sogar als nützlich erweist, weil wir über eine Rinne recht gut zurück zum Rücken stapfen können. Jetzt geht es über schräge Karstplatten und Rippen direkt an der Abbruchkante zügig empor zum Gipfelkreuz.
Die Aussicht ist phänomenal: Dachstein, Berchtesgadener, Hohe Tauern...in der Nähe besticht der höchste Leonganger, das Birnhorn.
Man könnte nun noch zur etwas höheren Schafspitze über den Grat hinüberklettern, doch unser Zeitlimit ist begrenzt, also steigen wir nach unserer Pause auf gleichem Weg wieder ab.

Tourengänger: Tef


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (6)


Kommentar hinzufügen

ADI hat gesagt:
Gesendet am 15. Oktober 2012 um 21:10
schöner Bericht!
ich erinnerere mich da gerne zurück auf meine Tour dort hoch im Sommer 2007......

Beste Grüße vom ADI

maxl hat gesagt:
Gesendet am 16. Oktober 2012 um 00:20
menschmensch, diesen Berg nehme ich mir nun schon das dritte Jahr hintereinander vor.... und wieder war's nix.
NEID!!!:-)

Tef hat gesagt: RE:
Gesendet am 16. Oktober 2012 um 20:18
Was glaubst du, wie viele Tonnen "Projektberge" wir jährlich vor uns herschieben?
;-)
Aber das Jahr ist noch nicht vorbei, ich würd ihn 2012 noch nicht abschreiben
in diesem Sinne
einen schönen Tourenherbst
Tef

Chiemgauer hat gesagt:
Gesendet am 16. Oktober 2012 um 19:48
Gratulation zu einer Tour, die bei mir einfach nicht klappen mag. Am 24.08. habe ich mich etwa 90 Minuten Ebersberger Hütte untergestellt und dann nur noch, wegen weiter unsicheren Wetter, Lahnerhorn (nicht kogel) in Angriff genommen. Lahnerhorn ist aber genau so lohnend!

Tef hat gesagt: RE:
Gesendet am 16. Oktober 2012 um 20:21
Merci!
das mitm Kogel hab ich ausgebessert....man kommt ja ganz durcheinender bei den vielen Bergen ;-)
s'wird schon klappen bei dir (vor allem ist er noch Tütenlos..schade daß es keine Tüten von den Straubing Tigers gibt ;-)
..der Berg hat auf alle Fälle AKW verdient!

Chiemgauer hat gesagt: RE:
Gesendet am 16. Oktober 2012 um 20:26
Sicher wird der bald klappen, aber wie du bereits erwähnst wird der ausschließlich bei AKW bestiegen! Ist eh fast noch um die Ecke bei mir ;-)


Kommentar hinzufügen»