Giumaglio-Sonogno


Publiziert von Sobrio , 21. Oktober 2012 um 14:15.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum:15 September 2012
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Monte Zucchero   Gruppo Poncione Piancascia   Gruppo Pizzo delle Pecore   Gruppo Pizzo Barone 
Zeitbedarf: 2 Tage
Unterkunftmöglichkeiten:Capanna Osola / Rifugio Sambuco / Capanna Alpe Spluga

In zwei Tagen von Giumaglio (Val Maggia) nach Sonogno (Val Verzasca)

Karte:
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Frühmorgens stiegen wir in Zürich gut gelaunt in den Zug, um im frühherbstlichen Tessin eine zweitägige Wanderung zu unternehmen. Bald schon verschlechterte sich unsere Laune aber, da wir in Locarno mit 20 Minuten Verspätung eintrafen und so unseren Anschlussbus nach Giumaglio verpassten. Da der nächste Bus erst eine Stunde später fuhr, trafen wir schliesslich in Giumaglio erst um 12.00 statt wie geplant eine Stunde früher ein. Und endlich ging's los. In der tessiner Mittagshitze wanderten wir bei strahlendem Wetter auf dem sehr gepflegten Alpweg von Giumaglio (353 müM) nach Arnau (1108 müM). Arnau ist ein hübscher Weiler mit einigen Ferienhäusern, von denen eines mit dem Porträt von Ché Guevara bemalt ist. Fantastisch ist aber auch die Aussicht vom "Gipfel"Kreuz ein bisschen unterhalb von Arnau. Von hier sieht man praktisch senkrecht auf Giumaglio hinunter und kann den Blick durch die ganze Val Maggia schweifen lassen. Von Arnau aus führte uns der Weg sanft aufwärts durch den Wald ins Seitental hinein bis nach Valle (1362 müM)  wo der Weg den Bergbach im Talgrund quert. Hier assen wir zu Mittag und ruhten uns auf den vom kristallklaren Wasser geschliffenen Steinen aus. Anschliessend ging es nochmals steil aufwärts durch mannshohe Gräser und Farne bis zum Weiler Cortone (1593 müM), wo uns eine zerzauste Schweizerfahne auf Halbmast erwartete. Das nächste Etappenziel war die Alpe di Spluga. Trotz der fortgeschrittenen Zeit beschlossen wir, nicht den direkten Weg zu nehmen, sondern einen Abstecher zur Alpe di Sopra und vor allem zum Laghetto zu machen. Dies kostete uns im Endeffekt etwa eine Stunde. Gelohnt hat es sich aber auf alle Fälle. Der Aufstieg zum Laghetto führt nämlich durch einen lichten Lärchenwald und im Laghetto selber, in dem sich die umliegenden Berge spiegeln, konnten wir mit den Kaulquappen um die Wette schwimmen. Anschliessend führte uns der nun blau-weiss markierte Weg (Teil der Via alta valle maggia) zur Alpe di Spluga (1838 müM). Dieser Abschnitt ist etwas anspruchsvoller und teilweise muss man von Stein zu Stein springen. Klettern muss man aber nicht. In der Alpe di Spluga trafen wir schliesslich um 18.00 ein und gingen gleich weiter, denn gemäss Wegweiser waren es noch 3 Stunden bis zur Capanna Osola. Der Aufstieg zur Bocchetta Canova (2226 müM) führt am Fusse des majestätischen Pizzo delle Pecore entlang und ist ziemlich steinig. Auf der Bocchetta wurden wir dann aber für die bisherigen 1700 Höhenmeter mehr als entlöhnt. Vor uns breitete sich ein herrliches Panorama im Abendlicht aus, die Gipfel in der Val Maggia von leichtem Dunst umgeben, auf der anderen Seite die Gipfel der Val Verzasca von der Abendsonne beschienen. Doch noch lagen 800 Höhenmeter Abstieg zur Capanna Osola vor uns. Um 20.30 kamen wir schliesslich in der Hütte an, wobei wir für den letzten Kilometer noch die Stirnlampe aus dem Rucksack kramen mussten. Die Capanna ist sehr schön, das Highlight war der Herd, der noch mit echtem Holz befeuert werden muss. So war denn auch am nächsten Morgen zuerst einmal anfeuern angesagt. Nach einem heissen Tee ging's um 08.00 wieder los. Leider war das Wetter nicht mehr ganz so gut und das Tal lag unter einer dichten Nebeldecke. Wir gingen den gleichen Weg, den wir am Vortag in der Finsternis zurückgelegt hatten, aufwärts, und bogen dann nach rechts in Richtung Rifugio Sambuco ab. Unterwegs konnten wir bei einer Alphütte noch ein Freiluft-WC im Fichtenwald (!) beobachten sowie einen Fichtenkreuzschnabel auf einer Lärche. Unterwegs zum Rifugio Sambuco fanden wir noch eine Abzweigung, die ebenfalls rot-weiss markiert war und ins Tal hinunterführte, vermutlich der direkte Weg zur Capanna Osola, auf dem Wegweiser neben der Hütte war dieser Weg aber nicht angegeben. Das Rifugio Sambuco (1895 müM), eine weitere, sehr kleine Unterkunft, liessen wir schnell hinter uns und erklommen die Botta di Müghaia. Der Weg vom Rifugio zur Botta ist gnadenlos steil und direkt. Dafür gewinnt man schell an Höhe, gegen die eine oder andere Serpentine hätten wir dennoch nichts einzuwenden gehabt. Die Botta di Müghaia (2518 müM) lag im dichten Nebel, was die Handvoll Schafe, die uns hier erwartete, aber nicht zu stören schien. Von hier aus ging es nach kurzer Rast auf den Monte Zucchero. Dieser ist in einer halben Stunde zu erreichen, wobei der Weg rot.weiss markiert ist und man ohne zu klettern durchkommt. Trotzdem wäre eine blau-weisse Markierung hier wohl angebracht, besonders aufgrund einer Passage, die mit Vorsicht zu bewältigen ist. Auf dem Monte Zucchero (2736 müM) erwartete uns dann eine schöne Überraschung. Der Gipfel war nämlich ca. 50 Meter über dem Nebel und wir konnten nebst strahlendem Sonnenschein eine stupende Aussicht geniessen, die den ganzen Alpenkranz (inkl. Monte Rosa und Basodino) umfasst. Nach einem Mittagsmahl ging's dann wieder zurück zur Botta di Müghaia, von wo aus wir den dreistündigen Abstieg nach Sonogno in Angriff nahmen. Auf halbem Weg löste sich der Nebel dann auf und die Sonne trat herfür. Kurz vor Sonogno in Corte legten wir noch einen Badehalt ein. Hier fliessen nämlich gleich drei Gebirgsbäche zusammen und bilden drei herrliche "Pozzi" - kleine Teiche - in denen man sich gut erfrischen kann. Müde erreichten wir um 17.45 dann Sonogno, wo wir uns im Restaurant noch eine Gazzosa gönnten, bevor wir schliesslich den Heimweg per öv in Angriff nahmen. Als Fazit bleiben zwei anstrengende aber wunderschöne Tage zurück. Am ersten Tag imponierten stete Vegetationswechsel sowie die Val Maggia im Abendlicht, während am zweiten Tag die Aussicht vom Monte Zucchero für den LIchtblick des Tages sorgte. Nachahmung dringend empfohlen :-)

Tourengänger: Sobrio


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