Punta Castellacciu (585m) & Monte Senino (618m)


Publiziert von أجنبي , 9. Oktober 2012 um 23:04.

Region: Welt » Frankreich » Korsika » Westküste
Tour Datum: 4 Oktober 2012
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: F 
Aufstieg: 650 m
Abstieg: 650 m
Strecke:P. 272 – Punta Castellacciu – Monte Senino – Punta Castellacciu – P. 272
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto bis Bocca a Croce, P. 272
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Auto ab Bocca a Croce, P. 272
Kartennummer:LK 1:25.000: IGN 4150 OT Porto – Calanche de Piana

Zum Abschluss unserer Kletter- und Kraxelferien in Korsika knöpften wir uns den zwischen Golfe de Porto und Girolata-Halbinsel gelegenen Monte Senino vor. Dazu fuhren wir auf die Bocca a Croce, bogen dort ab und gelangten auf einem ruppigen Schottersträsschen zu P. 272, wo wir parkierten.

Hier führt links ein Weglein auf der rechten, nördlichen Kammseite an den Fuss der Punta Castellaciu. Bereits auf den ersten Metern wird klar: der Weg wird abschüssig. Am Bergfuss quert der von Steinmännchen gesäumte Pfad nach rechts in die Nordflanke, in der es zumeist steil zum Gipfel hoch geht. Kraxeleinlagen sind nur selten nötig und stets einfach. Der Aufstieg ist morgens schön schattig, war in unserem Fall aber etwas feucht.

Nach 45min erreichten wir den Gipfel der Punta Castellacciu und fragten uns, wo's nun weiterging. Höchste Zeit also, Daenu's *Bericht zu zücken. „Aha, wieder ein paar Meter absteigen,“ dämmerte es uns. Und tatsächlich: Nun führten Steinmännchen und rote Bändel gegen Westen. Tiptop!

Die Route führt nun meist auf der linken, südlichen Seite des Grates weiter. Hin und wieder muss auch etwas abgestiegen werden. Daenu *beschreibt die Sache hervorragend und wer etwas Spürsinn hat und den Bändeln und Steinmännern folgt, sollte es problemlos auf den Monte Senino schaffen.

Wir machten zwei Schlüsselstellen aus. Zum einen der Ausstieg aus der engen Felsspalte (siehe Foto), wo ein paar leichte Kletterzüge (II) nötig sind. Im Abstieg ist die Stelle etwas schwieriger. Zum anderen ist die nordseitige Umgehung des orangen Felsturms zu nennen, wo man sich teils auf abschüssigem, in unserem Fall nassen Fels bewegt. Für trittsichere Berggänger ist die Passage aber gut machbar.

Am Schluss des Aufstiegs kraxelten wir auf den Ostgrat hoch und folgten diesem bis zum Gipfel, den wir 1h 30min nach Abmarsch bei P. 272 bzw. 45min nach der Punta Castellacciu erreichten. Der Monte Senino gefiel und die Tour erinnerte mich irgendwie an unsere heimische *Bützi&Stockflue-Kraxlerei. Anstelle des steten Urnersee-Tiefblicks gab's hier dessen deluxe-Version: In drei Richtungen ging's steil zum Meer hinunter. Eine längere, genussvolle Pause war bei diesem Traumwetter also angesagt.

Danach kehrten wir auf gleichem Weg zurück auf die Punta Castellacciu. Im Abstieg liessen wir uns leider von einem „falschen“ Steinmännchen verleiten. Was wir als Abkürzung interpretierten, entpuppte sich als massiver Verhauer in heiklem Gelände. Während unserem Ausflug in die felsige Ostflanke praktizierte ich bei einer Tarzan-ähnlichen Aktion einen unschönen Abgang, der glücklicherweise nur ein paar Kratzwunden hinterliess. Auf den Stockzähnen fluchend und Schweiss in rauen Mengen ausstossend blieb uns nichts, als die Flanke wieder hoch zu kraxeln und uns durch's dichte Unterholz zu kämpfen, um wieder auf den Normalweg zu gelangen.

Fazit: Abkürzungen gibt's an diesem Berg wohl keine, Ausflüge in unwegsames Gelände sind besser zu unterlassen. Und eben: Korsisches Unterholz ist mühsamer als Schweizer Legföhren-Plantagen.


Tourengänger: أجنبي


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