Capu d'Orto (1294m)


Publiziert von أجنبي , 8. Oktober 2012 um 22:52.

Region: Welt » Frankreich » Korsika » Westküste
Tour Datum: 3 Oktober 2012
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: F 
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 900 m
Strecke:Stade – P. 751 – Bocca di Piazza – Fontaine de Piazza Moninca – P. 948 – Foce d'Orto – P. 1174 – Capu d'Orto – P. 1174 – Bocca di Piazza – Bocca Larga – La Châtaigneraie – P. 619 – Stade
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto bis Piana, Stade
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Auto ab Piana, Stade
Kartennummer:LK 1:25.000: IGN 4150 OT Porto – Calanche de Piana

Endlich so richtig schönes, stabiles Wetter! Nach der *Tour auf die Paglia Orba und die Fahrt nach Porto am Vortag nahmen wir uns für Mittwoch etwas Lockereres vor, nämlich den Capu d'Orto, seines Zeichens Hausberg von Porto und Piana. Der Normalweg dort hoch tönte aber dann doch etwas zu einfach, also wählten wir für den Aufstieg die Route über die Südflanke, welche *hier bereits von Daenu beschrieben wurde und auch vom Rother Wanderführer „Korsika“ empfohlen wird.

Kurz vor Piana bogen wir nach links zum Fussballplatz ab, wo wir parkierten und um 10.30 Uhr unsere Tour starteten. Zunächst ging's quer über den Sportplatz und über eine kleine Brücke zur Wanderweg-Tafel. Von dort folgten wir den verwaschenen, grün-orangen Markierungen. Zunächst führt der Weg dem Tal entlang, stets auf der Nordseite des Baches Piazza Moninca. Nach einer Weile ging's endlich mal etwas in die Höhe und nach ca. 1h 15min erreichten wir die Bocca di Piazza.

Hier folgten wir nun nicht mehr dem Capu d'Orto-Schild, sondern zweigten rechts ab. Die linke, beschilderte Option hätte uns schneller und auf dem Normalweg auf den Gipfel geführt. Nun ging's ein Stück das Wäldchen hinunter und hinüber zu einem Bachbett, wo wir auf einen Wegweiser mit der Beschriftung „Piana“ trafen. Es dämmerte uns und wir zogen Daenu's *Bericht aus der Hosentasche. Autsch! Während wir dem Wanderführer gefolgt waren, hätte uns Daenu's Route sicherlich direkter, schneller und ohne Abstieg an diese Stelle geführt...

Immerhin erreichten wir wenig später die Foce d'Orto. Seit Abmarsch waren jedoch bereits knapp zwei Stunden verstrichen, immerhin aber durften wir die meiste Zeit im kühlen Wald laufen. An der Foce d'Orto war nun endlich Fels in Sicht und natürlich kein menschliches Wesen weit und breit. Bis hierher war ich in Trekking-Sandalen gelaufen, der Blick nach oben ergab aber, dass es nun höchste Zeit für besseres Schuhwerk war.

Steinmänner führen vom Pass nach links hinüber und hoch zum Einstieg in die lange Rinne, welche sich von links unten nach rechts oben durch die Südflanke zieht. Das Couloir ist vom Pass aus gut zu sehen. Was bei uns Chruut-und-Rüebli-Routen oder Legföhren-Odysseen sind, sind auf Korsika Kraxeltouren durch Rosmarin- und Thymianbüsche und allerlei stacheliges Grünzeugs. Allzu oft wird diese Rinne jedenfalls wohl nicht begangen, was auch am Zustieg liegen mag, der angesichts des kurzen Kraxelspasses (ca. 30min) schon recht lang anmutet.

Am Ende der langen, steilen Rinne kraxelt man erst nach rechts, danach links hinüber. Die Route ist aufgrund der Steinmännchen eigentlich nicht zu verfehlen. Den ersten Vor- bzw. Nebengipfel des Capu d'Orto umgingen wir nun links. Nicht genau wissend, ob man einfach über den Nebengipfel und einen allfälligen Grat weiter kraxeln konnte, erkletterten wir diesen etwas übermütig. Oben mussten wir dann feststellen, dass wir zwar an einem aussichtsreichen Ort gelandet waren, es rundherum aber eigentlich nur unfreundlich in die Tiefe ging und der Ausflug nix gebracht hatte.

Also wieder abklettern und auf dem Plateau über Stock und Stein hinüber zu P. 1174, wo wir auf den Normalweg trafen. Diesem folgten wir ein wenig, wichen dann aber in felsiges Gelände auf der rechten Seite ab, um im Direttissima-Klettermodus (stellenweise II) zum Gipfel aufzusteigen. Dort kamen wir um 13.15 Uhr an, also 2h 45min nach Abmarsch beim Fussballplatz. Ganz alleine waren wir auf dem Gipfel nicht, die paar Wanderer waren wohl aber nichts im Vergleich zum Publikum, welches sich in der brütenden Hauptsaison-Hitze dort hochquält.

Nach einer ausgiebigen Gipfelrast, bei welcher wir das faszinierende 360°-Panorama genossen und Brot mit Wildschwein-Terrine bestrichen, zog es uns in den Abstieg auf dem Normalweg (inetwa T3+). Wir wollten so schnell wie möglich an irgend einem schönen Strand baden gehen, das hatten wir uns verdient. Bei der Bocca di Piazza bogen wir trotz der Eile aber nach rechts ab, um auf dem im Führer beschriebenen, etwas weiteren Weg Richtung Piana abzusteigen.

Zunächst folgten wir den Wegweisern nach Roches Bleues. Das Gelände war schön, abwechslungsreich und angenehm zu laufen, die Pfade also nicht derart voll mit Geröll wie im Talaufstieg zur Bocca di Piazza. Nachdem der Lion passiert war, erreichten wir einen Kastanienwald mit einem Mega-Steinmann. Hier zweigten wir nun auf den Weg nach Piana (nach links) ab. Um 15.45 Uhr, d.h. knapp zwei Stunden seit Abmarsch auf dem Gipfel, trafen wir beim Auto ein.


Tourengänger: أجنبي


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