Gemütliche Runde über die Alp Sigel

Heute wieder mal in Begleitung unterwegs steht mehr der Genuss als die Leistung im Vordergrund. Eine Rundtour zur Alp Siegel scheint mir hierfür perfekt geeignet. Kommt hinzu, dass ich diese Ecke des Alpsteins bisher sträflich vernachlässigt habe, also kann etwas Weiterbildung nicht schaden.

Weshalb ich dem Alpstein trotz seiner Schönheit mit gemischten Gefühlen gegenüberstehe, zeigt sich gleich bei unserer Ankunft in Brülisau (922m): Verkehrschaos, Platzeinweiser, Parkplatzgigantismus. Das ist schwere Kost für jemanden, der üblicherweise durch verlassene Glarner und Zentralschweizer Gegenden zieht. Doch wie so oft entschärft sich die Lage, wenn man aufs gemütliche Bähnchen verzichtet. So ziehen wir denn alleine - den Wegweisern folgend - über die Rossweid nach Obere Leugangen (1093m).

Bis zur Alp Bärstein (1441m) erfolgt der Aufstieg grösstenteils durch farbige Herbstwälder. Immer wieder öffnet sich der Blick auf die hüglige Appenzeller Landschaft. Die kurze Passage durch die Zahme Gocht macht Spass, auch wenn's etwas weniger Metall hätte sein dürfen. Nach 1:45 stehen wir im Sattel und ziehen von hier - weglos - der Krete folgend zum höchsten Punkt der Alp Sigel (1769m).

Mutterseelenallein geniessen wir die Mittagsrast und das Panorama auf Kamor, Hoher Kasten, Stauberen, Hüser und Hochus. Anschliessend steigen wir steil zum Wanderweg ab und queren zur Alp Sigel (1581m) rüber. Statt direkt das Plattenbödeli anzupeilen, wählen wir den Weg, welcher über den Chüeboden (1447m) führt. Unten beim Sämtisersee (1209m) wird dann auch klar, wo all die übrigen Wanderer geblieben sind: hier oder im überfüllten Restaurant Plattenbödeli (1279m). So verweilen wir nicht lange, sondern marschieren über die mühsam steile Fahrstrasse zügig zurück nach Brülisau.