Vrenelisgärtli - tolle Oktobertour


Publiziert von El Chasqui , 7. Oktober 2012 um 20:36.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum: 6 Oktober 2012
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Glärnischgruppe 
Zeitbedarf: 1 Tage 10:00
Aufstieg: 2200 m
Abstieg: 2200 m
Strecke:Chäseren - Glärnischhütte - Glärnsichfirn - Schwander-Grat - Vrenelisgärtli
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit PW bis Parkplatz Plätz
Unterkunftmöglichkeiten:Glärnischhütte SAC

Letzte Hochtour des Jahres 2012 mit unserem Firmensportclub
Nun, früher stand das Vrenelisgärtli jeden Sommer im Programm unseres Firmensportclubs. Nunmehr führen wir es nur noch ca. alle drei Jahre durch, doch immer ist die Tour jeweils im Nu ausgebucht. Das liegt wohl daran, dass das Vrenelisgärtli auf uns Zürcher einen besonderen Reiz ausstrahlt - auch heute noch, obwohl ja seit 2003 das Firnfeld auf dem Vrenelisgärtli gänzlich weggeschmolzen ist.

Bei der Bewertung dieser Tour ist es so eine Sache. Ist sie nun mit dem Abschmelzen des Firns am Schwander Grat in den letzten 15 Jahre leichter oder doch eher schwieriger geworden? Ist die Bewertung T4 im neusten Glarner Alpinführer gerechtfertigt, oder ist es eher eine L-Tour oder - wie dies in diesem Portal von fast allen so bewertet - eine WS-Tour? Ist ja eigentlich egal, heute war es einfach eine perfekte Hochtour bei besten Wetterbedingungen.

Wie immer machten wir - 15 Personen - am Freitag etwas früher Feierabend und starteten um 16.30 Uhr beim Parkplatz Plätz zum Aufstieg zur Glärnischhütte. Heute konnten wir nicht auf den Chäseren-Taxi zählen, weil die Chäseren-Alp schon winterdicht gemacht hat. So gab es nun halt einen 75 Minuten längeren Aufstieg. Aber bei diesem schönen Wetter und der schönen Abendstimmung war dies ein Genuss. So erreichten die letzten Teilnehmer die Glärnischhütte um 19.30 Uhr, zwar im Dunkeln, aber noch ohne Stirnlampe. Erstaunlicherweise war die Hütte ganz gut besucht, so gegen 40 Leute hatten die gleiche Idee wie wir.
Der anschliessende Glarner Netzbraten und der Hördöpfelstock waren lecker.

Um diese Jahreszeit reicht es, wenn man die Hütte um 06.30 verlässt. Eigentlich brauchten wir nicht einmal die Stirnlampe, da der Mond (toggenburgerisch: Mo) uns den Weg leuchtete. Die erste Steilstufe nach 25 Minuten konnten wir somit schon fast bei Tageslicht überwinden. Nach etwas mehr als einer Stunde erreichten wir den Anseilplatz. Der unterste Teil des Glärnischfirns war aper. Die Spalten sind aktuell gut ersichtlich und heuer auch nicht sonderlich ausgeprägt. Das war vor 3 Jahren ganz anders, da mussten wir weit ausholen, damit wir überhaupt passieren konnten.
Rund 1,5 Stunden stiegen wir auf dem Gletscher auf, langsam zeigte sich nun auch die Sonne (toggenburgerisch: Son). Und nun kam es wie üblich zum Stau an der Klettersteigstelle. Weil noch niemand auf dem Gipfel war, konnten wir beide Klettersteige benutzen.

Am besten meistert man den Klettersteig, wenn jeder eine Bandschlinge mit grossem Karabiner am Hüftgurt befestigt und man das Seil auf ca. 3-5 Meter zwischen den Personen verkürzt. So können alle zusammen gleichzeitig den Klettersteig hinuntersteigen. Der Karabiner soll dann immer von jedem selber in der Kette eingehängt werden.
Der Schwander Grat war heute aper und dami gut begehbar. Der anschliessende Gegenaufstieg ebsenso, nur kurz vor dem Gipfel mussten ca. 5 Meter im Neuschnee gequert werden. Zwischendurch windete es böenartig, aber die Sicht, die war ausgezeichnet! Einfach herrlich, bei diesem Wetter auf so einem schönen Gipfel zu stehen.
Nach ausgiebiger Pause machten wir uns auf den Abstieg, der ja nach dem Schwander Grat wieder kurz zum Aufstieg wird. Nachdem beim Abstieg einige etwas Nervenflattern verspürt hatten, genossen alle nun den kurzen Aufstieg über den Klettersteig. Oben angekommen, trafen wir wieder auf unsere drei Kollegen, die hier rund zwei Stunden gewartet haben.
Der Abstieg über den Glärnischfirn war wieder problemlos. Im obersten Drittel lag noch (oder schon wieder) Schnee, im zweiten Drittel waren viele Spalten immer noch zugeschneit, nur im untersten Drittel war der Gletscher eigentlich vollends aper.
Bald erreichten wir auch wieder die Glärnischhütte und eine Stunde später die Chäseren-Alp. Glück gehabt, da der Chäseren-Wirt am Ausräumen war, konnten wir für die Rückfahrt nach Plätz seinen Taxi-Betrieb in Anspruch nehmen.
Fazit: Das Vrenelisgärtli ist immer eine Besteigung wert, im Oktober wegen den Farben und Stimmungen und der hohen Wahrscheinlichkeit für eine gute Fernsicht geradezu ideal. 

Tourengänger: El Chasqui, leuti, Malgorzata


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Kommentare (1)


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Nicole hat gesagt: s Vreni...
Gesendet am 8. Oktober 2012 um 14:08
...ist auch für Wahl-Churerinnen immer eine ganz spezielle Hochtour :)

Toll!!!

Viva


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