5 - Seen - Wanderung

Traumtag am Pizol

Ein Bericht von den alpinos hat mich auf die Idee gebracht, doch wieder einmal die 5 Seen Wanderung am Pizol zu unternehmen. Die Tour hatte ich als eine der schönsten Höhenwanderungen in Erinnerung, wollte sie jedoch nicht während des Hochsommers oder am Wochenende wiederholen, denn da soll's ja dort oben ziemlich zugehen und man wandert im Gänsemarsch. Der  heutige Tag mit dem angesagten guten Herbstwetter erschien mir als der richtige Zeitpunkt.

Die erste Bahn von Wangs aus erwischte ich zwar nicht mehr, aber nach zweimaligem Umsteigen war ich um 9.20 Uhr bereits an der Pizolhütte angelangt und genoss die herrliche Rundumsicht. Sogleich machte ich mich, den Wangsersee auslassend, auf den Weg hoch zur Wildseeluggen. Hier wartet auf den Wanderer die erste Überraschung: der beeindruckende Blick zum Pizol, dem gleichnamigen Gletscher und auf den Wildsee, auf dessen glatter Oberfläche sich die gegenüberliegenden Berge spiegeln. Ein wunderschöner Ort für ein zweites Frühstück!

Kaum hatte ich jedoch das erste Foto vom See geschossen, wurde ich von meiner Kamera aufgefordert, doch bitte den Akku zu wechseln. Einen zweiten habe ich nicht, also was tun? Nach meiner gestrigen Tour war ich der Meinung gewesen, dass er eigentlich noch genügend Ladung haben müsste. Vielleicht war es ihm einfach zu kalt? Kurzerhand entschloss ich mich zu einem kleinen Experiment, baute den Akku aus und wärmte ihn in meiner Jackentasche, in der Hoffnung, dass wenigstens noch ein paaar Fotos möglich wären. Als ich dann am nächsten See angelangte, kam die Feuerprobe. Ich baute den Akku wieder ein und siehe da, ich konnte wieder loslegen. Auf diese Art und Weise exerzierte ich es bis zum Ende der Tour: fotografieren, Akku ausbauen, wärmen, Akku wieder einbauen usw.

Doch nun zurück zum Tourverlauf. Der Sichler wird umwandert und es erfolgt ein Abstieg hinunter zum Schottensee. Auch hier gibt es wieder ein schönes Alpenpanorama zu bewundern und die Spiegelungen reizen zum Fotografieren. Es lohnt sich auch, hier zu verweilen, um die Landschaft zu genießen.

Danach gibt es erneut einen Anstieg, hoch zur Schwarzplangg, dem höchsten Punkt der Wanderung, mit einer tollen Rundumsicht, bevor der Schwarzsee erreicht wird. Dieser sieht von oben wirklich ziemlich dunkel aus. Der Abstieg gestaltet sich etwas steinig und steil, doch kann man am See erneut eine Pause einlegen und Kräfte sammeln für den letzten Anstieg zum Rossstall und den Steinmännern. Dies ist eine wirklich imposante Ansammlung von teilweise sehr großen und vielen kleinen Steinmännern und -frauen. Hier waren viele geschickte Baumeister am Werk.

Bald erblickt man von oben schon den grünen Baschalvasee, den letzten der Seen. Danach muss man sich den steilen Abstieg hinuntermühen, um zur Gaffia zu gelangen. Dort ist eine kleine bewirtschaftete Hütte mit einer schönen Terrasse und ich ließ mir erstmal einen Kaffee munden, bevor ich in den Sessellift zur Talfahrt stieg.

Fazit:  Es ist eine wunderschöne Tour zum Genießen, mit einer traumhaften Aussicht, wenn man das Glück hat, so wie ich heute, einen klaren Herbsttag zu erwischen. Am besten sucht man sich dazu einen Wochentag aus.