Großglockner


Publiziert von Erli , 25. September 2012 um 20:55.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Glocknergruppe
Tour Datum:17 Juli 2006
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K2- (WS-)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 11:00
Aufstieg: 1900 m
Abstieg: 1900 m
Strecke:14 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Kals über die Kalser Tauernstraße (Maut) bis zum großen Parkplatz am Lucknerhaus
Kartennummer:ÖK25V Nr. 3227 - West, Großglockner

Der Großglocker wird nicht zu Unrecht als "König der Ostalpen" bezeichnet. Eindrucksvoll erhebt sich die spitze Pyramide über den  Gletscherbrüchen des Hofmannskees und der Pasterze - die auch in ihrer geschrumpften Fassung immer noch der längste Gletscher der Ostalpen ist. Der Großglocker gehört zu den selbständigsten Bergen in den Alpen; an topographischer Prominenz kommt er gar gleich nach dem Mont Blanc und übertrifft damit sogar 4000er wie die Dufourspitze oder den Piz Bernina. Zudem gibt es keinen wirklich einfachen Aufstieg zum Gipfel. Verständlich, dass der höchste Gipfel Österreichs zu den Bergen der Sehnsucht vieler Alpinisten gehört.

Nachdem ich im Vorjahr die Besteigung des Großglockners im dichten Nebel abbrechen musste, sollte es in diesem Jahr endlich klappen. Von Kals aus ging es auf der Mautstraße bis zum großen Parkplatz am Lucknerhaus (1.918 m). Von dort führt ein gut gekennzeichneter Weg durch das Ködnitztal über die Lucknerhütte bis zur Stüdlhütte (2.801 m). Die Aufstiegszeit betrug ohne Pausen ca. 2,5 Std.

Nach einer kurzen Nacht in der angenehmen Hütte brachen wir gegen 6.30 Uhr auf. Der Pfad führte unterhalb der Schere (3.023 m) auf das Ködnitzkees. Der Gletscher ist spaltenarm und relativ flach, die Spur gut gelegt, lediglich bei der Randkluft war Vorsicht angesagt. Nun geht es über leichte Felsen  (I., Oberer Mürztalersteig) zur Adersruhe auf 3.454 m. Es sind gelegentlich Sicherungen angebracht, so dass der Fels insgesamt keine allzu großen Schwierigkeiten bereitet. Nach 2,5 Stunden ist die Erzherzog-Johann-Hütte erreicht. Nun ist eine kurze Pause angesagt.

Die meisten Seilschaften, die von der Adlersruhe aus aufgebrochen sind, sind schon unterwegs zum Gipfel. Aufgrund des guten Wetters herrscht großer Andrang. Von der Hütte geht es zunächst leicht ansteigend über einen Firnhang in das zuletzt bis 40 Grad steile Glocknerleitl. Hier ist sauberes Steigeisengehen angesagt. Zum Beginn der Felsen ziehe wir die Steigeisen ab; der Felsen zum Kleinglockner ist trocken und gut zu gehen (I+), allerdings ist der Platz neben den Sicherungsstangen äußerst schmal. Die zahlreichen Überhol- und Ausweichmanöver machen das Ganze doch ein wenig heikel. Bis zum Gipfel des Kleinglockner haben wir von der Hütte knapp 1,5 Std. gebraucht.  
Vom Kleinglockner aus steigt man nun 15 Höhenmeter in die obere Glocknerscharte ab, und von dort noch einmal gut 40 Höhenmeter bis zum Gipfelkreuz des Großglockner, das vom Kleinglockner aus gut zu erkennen ist. Wir haben uns den letzten Gipfelaufstieg (II) geschenkt, da sowohl die Scharte als auch der Gipfelaufbau völlig überfüllt waren. Aufgrund des Menschenandrangs schien uns der weitere Aufstieg alles andere als ein Genuss zu sein.

Es bleibt als Fazit, an einem Alpengipfel der Superlative unterwegs gewesen zu sein; der Großglockner als "König der Ostalpen" und seine hochalpine Umgebung brauchen meines Erachtens den Vergleich mit den Viertausendern der Westalpen nicht zu scheuen.


Tourengänger: Erli


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