Vergeletto - Alpe d' Albezzona - Alpe di Ribia - Fornale di Categn - Valle di Fümegn


Publiziert von lynx , 23. September 2012 um 22:45.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum:20 September 2012
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Rosso di Ribia   CH-TI   Gruppo Pizzo Cramalina 
Zeitbedarf: 3 Tage
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:Vergeletto - Zardin - Valle della Camana - Valle di Fümegn - Alpe d' Albezzona - Alpe di Ribia - Rosso di Ribia - Fornale di Categn - Valle di Fümegn
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit ÖV nach Vergeletto oder mit PW nach Zardin (P. 912)
Kartennummer:Bosco Gurin 1291 - Comologno 1311

1. Tag

Am Morgen des 20. Septembers 2012 ist es im Valle di Fümegn schon frostig kalt. Es wird ein herrlicher Herbsttag in dieser einsamen, wilden Gegend zwischen dem Vergeletto und Maggiatal. Ein Tag mit atemberaubender Fernsicht.

Um 7:45 marschiere ich mit meinem Hund etwas oberhalb von Zardin (ausgangs Vergeletto) los. Bei P. 1203 (Wegweiser Richtung Alpe d'Albezzona) verlasse ich das Val Fümegn und steige durch hohes Gras auf. Ich habe mit nassem Gras und entsprechend nassen Kleidern und Schuhen gerechnet. Aber das Terrain ist vollkommen trocken und bald scheinen auch die ersten wärmenden Sonnenstrahlen an die Hänge. Auf der Alpe d'Albezzona eröffnet sich ein Panorama mit prachtvollster Fernsicht. Von der Alp steige ich zu P. 2108 auf. Hier gibt es einen Übergang auf einem stellenweise etwas ausgesetzten Weg rüber zum Rifugio Ribia. Hat man das Wegstück im steilen Bereich hinter sich gelassen, führt eine schmale Wegspur im Gras weiter. Der Weg ist hier schlecht markiert, die Wegspuren verlieren sich zeitweise fast und man muss aufmerksam gehen um nicht plötzlich auf einen Gams- oder Schafpfad fehlgeleitet zu werden. Um 11:30 Uhr erreiche ich das Rifugio Ribia. 

In der Hütte angekommen, befreie ich den Hund vom Packsattel. Der Kerl hat wieder wacker fünf Kilo Futter hochgeschleppt - sein eigenes und einen guten Teil von meinem Proviant. 
Ich mache mich daran eine Rösti mit Speck auf dem Gasherd zuzubereiten, welche ich dann draussen an der Sonne esse. Anschliessend spalte ich Holz für den Abend und mache ein Nickerchen an der Sonne.
Die Hütte ist nur rudimentär eingerichtet und die Infrastruktur ist vernachlässigt. Zwar sind alle möglichen Getränke vorhanden aber wenn du nicht ein eigenes Feuerzeug mit dabei hast, ist nichts mit Feuer machen! Es werden hier keine Lager aufgefüllt. Zündhölzer, Salz, Öl und Zucker, WC-Papier nimm selber mit. Die Holzbearbeitungswerkzeuge sind in desolatem Zustand und die Holzvorräte spärlich.
Das Rifugio gehört den Ratten und den Mäusen. Das ist kein Witz! Häng dein Futter an die Decke sonst schwindet dein Proviant über Nacht rapide. 

Um 15:00 Uhr mache ich mich mit Hund, ohne Gepäck und Wasser auf den Weg Richtung Rosso di Ribia. Hinter dem Rifugio geht ein nicht markierter Weg der aber hin und wieder mit Steinmännchen gekennzeichnet ist, hinüber ins Valle Quaranteria. Diesem Weg folge ich bis zum Schuttkegel unterhalb des Rosso di Ribia. Dort beginne ich über die grossen Blocksteine aufzusteigen bis zur Rinne am Rosso di Ribia. Darauf aufmerksam geworden bin ich durch Seeger's  Bericht welcher eine Tour beschreibt, die in dieser Richtung hinunter über den Lago del Pezz ins Valle di Campo führt. Für heute will ich mindestens die Rinne hochklettern um einen Blick ins andere Tal hinunter werfen zu können.
Im letzten steilen Stück sage ich meinem Hund er soll warten. Dieser will davon nichts wissen und klettert munter mit. Ich lasse ihn gewähren. Der Ausblick von dieser Rinne ist berauschend und der Abstieg in die andere Talseite hinunter sieht noch spektakulärer aus und ist vor allem länger als auf der Gegenseite. 
Ich kraxle wieder runter, mit der Gewissheit, dass ich wieder komme und dann auf diesem "Weg" ins Valle di Campo absteigen werde. 
Am Fusse der steilen Wände des Rosso di Ribia gehe ich gemütlich an der Abendsonne in Richtung Salariel bis zu den Seen am Uomo Tondo weiter. Von den Seen geh ich kreuz und quer über die weglosen Weiten der Alpe di Ribia langsam zur Hütte zurück.

2. Tag

Der Freitag präsentiert sich in mystisch grauen Farben. Diesen Tag gebrauche ich um die Gegend hinter dem Uomo Tondo zu den Füssen des Colmetta, I Gemelli und Cima di Catögn auszukundschaften. Den Aufstieg mache ich in Richtung Alpe d'Albezzona bis zum Fuss des Salariels. Unter der Wand des Salariels steige ich auf einem Schafpfad zu P. 2241 auf. Als ich im Juli hier war machte mich ein einheimischer Jäger aus Vergeletto auf diese Abkürzung aufmerksam.
Ich habe festgestellt, dass die Gegend sehr viel kristallines Gestein aufweist. Ob hier oben wohl auch Strahler am Werk sind?
Einige Zeit konnte ich mit dem Fernglas beobachten wie der Adler im Tiefflug unter Deckung der Hügel Jagd auf Murmeltiere machte.

3. Tag

Am Samstag geh ich den Weg in Richtung Alpe d' Albezzona zu dem Übergang bei P. 2108 zurück. Anstatt hier wieder zur Alpe d' Albezzona abzusteigen, wende ich mich links über die Cata d' Albezzona und marschiere in den Kessel Fornale di Categn und weiter zur Alpe Categn. Oberhalb dieser Alp liegen Schafkadaver herum.
Von der Alpe Categn steige ich durch das traumhaft schöne Valle di Fümegn ab nach Vergeletto. Zeitdauer für diese Tour von Ribia bis nach Vergeletto dauert ca. 5 Stunden.






Tourengänger: lynx, Robin
Communities: Ticino Selvaggio


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Kommentare (2)


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Seeger hat gesagt: Rosso di Ribia
Gesendet am 4. April 2013 um 20:54
Hallo Lynx
Per Zufall bei Dir reingeschaut.
Danke für die Erwähnung. Wollte Dir sagen, dass unterhalb des Rosso quasi ein Geröll-Plateau hat, wo ich fälschlicherweise rechts gegangen bin. Auch wenn es links schwieriger Aussieht, ist dort der Abstieg einiges einfacher.
Vergiss nicht, am linken (Laufrichtung) Grat entlang BIS GANZ UNTEN abzusteigen und um den Sporn herum. Dann wieder ganz oberhalb des Grabens aufsteigen. Keine Abkürzungen. Die gehen ins Auge. Von dort wieder hinunter zum fabelhaften Seelein. Der Talweg ist bestens unterhalten und markiert.
Nun dann viel Spass.
Gruss
Andreas

lynx hat gesagt: RE:Rosso di Ribia
Gesendet am 5. April 2013 um 17:49
Hallo Andreas

Danke für deinen Tipp die sichere Route zu nehmen. In deinem Bericht sieht man auf den Kartenbildern die empfohlene Route ja zu einem guten Teil rot eingezeichnet. Ich freue mich auf diese Tour und werde sicher einen Bericht auf der hikr.org einstellen.

Lieber Gruss Lynx


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