Kaňkov (436 m) - Viel Aussicht und noch mehr Birnen ...

Wenig freie Zeit lässt auch heute leider wieder nur eine kurze Wanderung zu. Also geht’s einmal mehr ins České středohoří (Böhmisches Mittelgebirge). Unser Ziel ist der Berg Kaňkov (deutsch: Schauferberg, 436 m). Die bewaldete Kuppe befindet sich zwischen Braňany und dem zu dieser Gemeinde gehörenden Ortsteil Kaňkov. Nördlich befindet sich der Braunkohletagebaus Bílina - mit ca. 200 m die tiefste Grube der Region Most.

Am Gipfel ermöglichen felsige Bereiche eine gute Aussicht, vor allem in südliche Richtung. Nordwärts versperrt Wald den Ausblick. Der Kaňkov ist über einen kurzen Abstecher vom rot markierten Wanderweg Braňany - Bílina zu erreichen.

Wir starten in Braňany an einem Platz mit Garagenkomplexen unweit des Ortsausgangs in Richtung Kaňkov (Ortsteil von Braňany) und Bílina. An einer Garagenecke in Straßennähe entdecken wir die rote Markierung und begeben uns gleich auf den ersten Wegabschnitt. Dieser führt leicht ansteigend, bald etwas oberhalb der Straße und quasi parallel zu dieser durch üppige Vegetation.

Der schmale Pfad ist von unzähligen alten Birnenbäumen gesäumt, die gerade voller Früchte hängen. Auf dem schmalen Pfad fühlt man sich beinahe wie in der Wildnis - der Seitenblick durch hin und wieder vorhandene „Lücken im Dickicht“ macht aber sofort klar, dass wir uns tatsächlich in einer Bergbau- und Industrieregion befinden: Vor dem Hintergrund der Krušné hory (Erzgebirge) blicken wir in den wenig romantischen, aber durchaus beeindruckenden Tagebau Bílina.

Bald führt unser Weg in den Wald hinein, wir halten uns rechts, laufen kurz nahe am Waldrand entlang, und biegen gleich wieder links ab. Einen noch unweit des Waldrands abzweigenden Pfad (nach rechts) ignorieren wir - im Abstieg vom Kaňkov kommen wir später über diesen zurück. Vielmehr bleiben wir auf dem weiterhin rot markierten Weg und gehen dabei sozusagen in den nördlichen Hängen unterhalb des Kaňkov am (zwischendurch nicht sichtbaren) Gipfel vorbei. An einer Wegverzweigung biegen wir dann rechts - und quasi mit einer Kehrtwendung - vom eigentlichen Wanderweg (nach Bílina) ab. Nun folgen wir der roten Dreieck-Markierung im Nordhang wieder „zurück“, sozusagen eine Etage höher als zuvor.

Zum Schluss geht’s von diesem Weg an einem Wegabzweig nochmals links ab und etwas steiler als bisher das letzte Stück hinauf zum Gipfel des Kaňkov. Nachdem wir es kaum mehr erwartet haben, treffen wir nun nach zuletzt reichlich „Waldwanderung“ doch noch auf „Fels“. Dieser fällt nach Süden ziemlich steil ab, wodurch es - wie bereits oben erwähnt - schöne Aussichten gibt. Sogar ein Gipfelbuch ist vorhanden - mit insgesamt wenigen, aber dafür relativ vielen internationalen Einträgen.

Nach der obligatorischen Gipfelrast geht’s an den Abstieg - bis zum letzten Abzweig unterhalb des Gipfels auf bekanntem Weg. Hier sind wir ganz mutig ;-) - wir nehmen nicht den markierten Weg (nach rechts), nein - wir biegen links ab. Nach wenigen Minuten erreichen wir über einen genauso guten Pfad den eigentlichen Wanderweg - und zwar an der Verzweigung unweit vom Waldrand. Dadurch sparen wir viel Wegstrecke und Zeit. Dann geht’s auf wiederum bekanntem Weg zurück nach Braňany, zuletzt durch die verwilderte Birnenallee.

Da sich außer ein paar Kindern kaum jemand für die vielen, zum Teil richtig großen Früchte zu interessieren scheint, bergen wir noch etwas „Streuobst“ im Gestrüpp unterhalb der uralten Bäume. Und wir erinnern uns, wie vor nicht allzu langer Zeit „das halbe Dorf“ an den Weg- und Straßenrändern Kirschen, Pflaumen, … - und selbst die kleinste Birne - geerntet hat …


pika8x14 sind heute: A. + A. + „Dachshund“