Nüschlete - Laseberg- Solhore


Publiziert von cocoa , 18. September 2012 um 21:19.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Simmental
Tour Datum:17 September 2012
Wandern Schwierigkeit: T6- - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 3:30
Strecke:Matte - Mattestand - Nüschlete - Laseberg - Solhore
Kartennummer:1207

Wir starteten die Tour in Reutigen. Mit dem Bike ging es über die Forststrasse bis Matte. Dort parkierten wir unsere Bikes und schnallten die Wanderschuhe an. Die Bikes haben uns dann den Abstieg ins Tal erspart. Die Forststrasse könnte man gegen eine Gebühr von 10.- auch mit dem Auto befahren.

Von der Matte folgten wir den Pfadspuren, welche auf der Landeskarte ersichtlich sind (zuerst links, dann unter den Felsen durch rechts) richtung Mattestand. Bei der Hütte vor dem Mattestand schwärmte der Bewohner bereits von der Tour, die vor uns stand (gemäss seinen Aussagen der schönste Grat weit und breit, da waren wir ja gespannt). Der Besuch des Mattestand ist definitiv auch lohnenswert und wandertechnisch leicht (T2+). 

Vom Mattestand folgten wir dem Zaun, bis wir einen grossen Felsen erreichten. Diesen erkletterten wir ziemlich dem Grat entlang (I), wobei es etwas weiter unten einen Spalt geben soll, der auch leicht erkletterbar sei. Danach steht man bereits am Einstieg zur Nüschlete. Diesen Punkt erreicht man auch, wenn man sich von Matte aus direkt links der Felsen hält und das steile Gras rauf wandert.

Bis auf den Grat muss man einen steilen Grashang hochkraxeln, der z.T. mit kleinen Felsbändern durchzogen ist. Einmal auf dem Grat angelangt, geht es diesem ziemlich ausgesetzt entlang, bis zur Schlüsselstelle (siehe Bild). Rechts geht es scheinbar senkrecht hinunter, links auch ziemlich steil. Die Schlüsselstelle sieht auf den ersten Blick schlimmer aus als sie ist. Die Felsplatte ist ziemlich leicht zu erklettern (II). Der Grat geht danach noch weiter schmal weiter, wobei er sich oben deutlich verbreitert. Oben genossen wir die super Aussicht auf die Berner Alpen sowie auch die gute Fernsicht bis zum Jura.

Der Abstieg von der Nüschlete sieht auch schlimmer aus als es ist (siehe Bild). Den letzten Felsen kann man über gut gestuftes Gras links umgehen. Der Laseberg ist dann eine ziemlich einfache Sache. Es gibt lediglich ein paar steile Grashänge zu erklimmen.

Auf dem Laseberg sieht man vor dem Stockhorn ein weiteres kleines Horn, das sich unbedingt zu erklimmen lohnt. Auch hier ist der erste Blick eher abschreckend, doch der Fels des Solhore ist sehr griffig und bietet Genusskletterei (II - III, je nach Route). Der Abstieg erfolgt dann über den Westen, mehrheitlich durch ein kleines Tannenwäldchen. Man muss nicht ganz runter bis auf den tiefsten Punkt zwischen dem Solhore und dem Stockhorn, sondern kann vorher nach links abzweigen (einfach nicht zu früh, sonst steht man vor ein paar Felswänden...).

Der Rückweg erfolgte hoch über die Furgge und runter zur Steinig Nacki bis Matte. Von dort mit dem Bike runter nach Reutigen. Mein Begleiter wählte den Wanderweg bis nach Reutigen, ich entschied mich ab Lengeberg für den Forstweg, da ich in der Nacht etwas schlecht geschlafen hatte und mich nicht 100% konzentriert fühlte. Die Abfahrt über den Wanderweg scheint zwar fahrbar zu sein, der Weg ist aber z.T. recht ausgewaschen und daher technisch sicher nicht ganz einfach.

Fazit: eine definitiv lohnenswerte Tour, stellenweise vergleichbar mit dem Fromberghorn Grat. Kletterstellen sind eher etwas spärlicher, dafür ist der Grat auch recht ausgesetzt. Gemäss strikter Anwednung der Wanderskala wohl ein T6, vorallem wegen Ausgesetztheit und Kletterstelle II. Was für mich auch ein Pluspunkt ist: der Abstieg lässt sich relativ gering halten, da man entweder per Stockhorn Bahn, Bike, oder auch per Auto nicht die gesamten Höhenmeter bis ins Tal laufen muss. Ein alternativer Zustieg ist von Wimmis über die Simmeflueh (Sunnighorn), Heiti, Matte. Definitiv auch zu empfehlen (wers gern etwas abenteuerlich mag, kann den Grat von der Simmenflueht phasenweise beschreiten, wie auch schon beschrieben hier auf Hikr).




Tourengänger: cocoa


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