Vorder Glärnisch 2328m - am Bettag beim Chilchli


Publiziert von Mueri , 18. September 2012 um 19:22.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:16 September 2012
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Glärnischgruppe 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1700 m
Abstieg: 1300 m
Strecke:Schwändi - Gelbe Wand - Chilchli - Vorder Glärnisch - Gleiter - Mittelstafel - Hinter Saggberg
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit PW nach Schwändi
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Privattaxi;-) ab Hinter Saggberg bis nach Schwändi

Der diesjährige Eidgenössische Dank-, Buss- und Bettag präsentierte sich wettermässig von der prächtigsten Seite. Angesichts der Tatsache, dass auf einer Höhe von 2500 m ü. M. aufwärts mit verbliebenem Neuschnee gerechnet werden musste, entschied ich mich bei der Tourenplanung für die Überschreitung des Vorder Glärnisch.

Von Schwändi (683m) geht es - anfänglich links am Bach hinauf - dem Wanderweg folgend an 'Guppen Unterstafel' vorbei zur Alp 'Mittler Guppen' (1233m). Von dort aus erhält man einen guten Ausblick auf die bevorstehende Strecke: Auf der Höhe von ca. 1300 m ü. M. gilt es, weglos unterhalb des verbliebenen Lawinenschnees das Sienentobel zu queren, um nach der Querung des Tobels auf gut ersichtlichen Wegspuren zu den Leimplanggen aufzusteigen.
Zwar könnte man bereits unterhalb der Alp 'Mittler Guppen' rechts abzweigen, doch halte ich den Aufstieg zur Alp für vorteilhaft, da man von dort einen guten Überblick auf den weiteren Verlauf der Route 202 (SAC Alpinführer Glarner Alpen) gewinnt und dabei kaum zusätzliche Höhenmeter zu bewältigen braucht.

Von den Leimplanggen steigt man, anfänglich über Wegspuren, die ich allerdings plötzlich aus den Augen verloren habe, auf zur 'Gelben Wand'. Die 'Gelbe Wand' habe ich von der linken Seite her angepackt. Nach einer kurzen Kraxelei - ich bezweifle, dass ich da den technisch einfachsten Aufstieg gewählt habe - steht man oben auf der 'Gelben Wand'. Von dort führt eine markierte Wegspur über eine Grashalde unschwer hoch zur rechten Seite des 'Chilchli'.

Auf der rechten Seite des 'Chilchlis' angelangt, erhält man ganz plötzlich und unerwartet einen betörenden, den Geist umnebelnden Einblick in die Hanslirus. Zumindest ging es mir so; und anstatt dort nach links abzubiegen und das 'Chilchli' südseitig zu durchsteigen, nehme ich die nordseitige Durchsteigung in Angriff - auf einem schmalen, äusserst ausgesetzten Band, darunter gähnende Tiefe. Zurückblickend frage ich mich, warum ich nicht eher realisiert habe, dass dieser Weg kaum die im SAC Alpinführer Glarner Alpen und in vielen Hikr-Berichten beschriebene T5-Route sein konnte. Mit T5 hatte sie zumindest nicht mehr viel am Hut. Glücklicherweise kam diese Einsicht aber noch, als es immer ausgesetzter wurde und das Gefühl von Unbehagen immer stärker gegen eine Fortsetzung der gewählten Richtung rebellierte. Also dann, Rückkehr zur vom Tal unten gesehen rechten Seite des 'Chilchlis', linksseitige Durchsteigung des 'Chilchlis' (ganz gemäss Aplinführer Glarner Alpen und gemäss den Markierungen) und weiter zum 'Gareplatz'. 

Vom 'Gareplatz' aus durchquert man zwar über schuttiges Gestein, aber weit weniger schwierig als es vom 'Chilchi' her den Anschein machte - immer den Markierungen folgend den oberen Trichter der Hanslirus und gelangt von dort bei 'Furggle' auf den Südwestgrat des Vorder Glärnisch. Auf dem Grat angelangt, kann man in karger, aber durchaus reizender Landschaft mit noch herrlicher Kulisse problemlos zum Gipfel aufsteigen.

Der Abstieg erfolgt weitgehend über den bestens markierten und an anspruchsvollen Stellen mit Ketten gesicherten Normalweg (Route 201, SAC Alpinführer Glarner Alpen). Bei der Alp 'Gleiter' entschliesse ich mich für einen beabsichtigten Abstecher zur Alp 'Mittelstafel', vor allem der einladenden und imposanten, jedoch unschweren Querung von der Alp 'Gleiter' zur Alp 'Mittelstafel' wegen. Via 'Tschingel' gelange ich zum 'Hinter Saggberg', wo mich mein Bruder freundlicherweise abholt und zum Ausgangspunkt zurückbringt.

Tour im Alleingang

Fazit: Landschaftlich sehr lohnenswerte Tour, die viel Abwechslung und eine tolle Aussicht bietet. Der Aufstieg verlangt ein gewisses Orientierungsvermögen. Der Abstieg (=Normalweg) ist problemlos auffindbar, die schwierigen Stellen gut gesichert (T4).

Tourengänger: Mueri


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