Piz Tschütta / Stammerspitze Ostgipfel (Westliche Zacke)


Publiziert von Mathieubor , 30. September 2012 um 02:53.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Unterengadin
Tour Datum:15 September 2012
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Muttler Gruppe   CH-GR 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Strecke:Alp Pradgiant-Piz Tschütta-Alp Pradgiant
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Auto bis Alp Pradgiant

Es war wieder mal an der Zeit die Stammerspitze zu besteigen. Ich finde natürlich auch andere Berge schön aber die Stammerspitze hat einfache etwas anziehendes so dass man immer wieder hier hoch zurückkehren will. Wenn man die Stammerspitze von weitem sieht ist er schon eine beängstigender Gipfel. Vorallem von Samnaun ausgesehen mit dieser gigantischen Nordwand, und auch von Val Chöglias schaut dieser Berg unbesteigbar aus. Aber von Süden oder von Westen gibt es durchaus Routen die eigentlich für jedermann zu besteigen sind. Es ist allerdings schon etwas Bergsteigerfähigkeit und Aufmerksamkeit gefragt. Nun da ich schon mal als ich noch klein war auf dem Gipfel stand und ich dies letztes Jahr wiederholte wusste ich was auf mich zukahm. Im letzten Jahr hatte ich schon ein mulmiges Gefühl am Vorabend, dieses mal hingegen nicht. Ich machte die tour nicht alleine sondern mit meinem Vater der den Gipfel schon 10 mal bestiegen hat.

Routenbeschreibung

Wir haben eigentlich die Normalroute gewähl also von der Südseite. Aber anstatt durch das östliche Couloir hinaufzusteigen sind wir unten nach links ausgewichen, auch in ein Couloir was aber etwas schwerer ist als  20 weiter rechts hochzuspatzieren. Als wir dann wieder im Hauptcouloir einmündeten sind wir diesen etwa
20-30m gefolgt und dann schliesslich nach rechts in die helle Kalkrippe ausgewichen. Die helle Kalkrippe ist mit sehr schöner Kletterei verbunden, aber nicht allzu schwer. Mann muss aber ohne Seil sehr aufmerksam sein und vor allem schauen das die Griffe wo man sich festhällt auch wirklich halten, den ein Sturz währe an manchen Stellen nicht gut. Die Kalkrippe zieht sich dann bis zur bräunlichen Gipfelflanke fort. Die bräunliche Gipfelflanke ist dann noch etwa 30m lang. Die haben wir ziehmlich mittig angepeilt, wobei sie auf der westseite und ostseite vielleicht etwas weniger Steil ist aber da muss man ein bisschen nach den Griffen klettern und nach instinkt. Das ist die Passage wo auch nicht so erfahrene Bergsteiger (Touristen) nehmen müssen um auf den Gipfel zu gelangen. Ansonsten können Sie fasst alles durch das Hauptcouloir besteigen welcher wesentlich einfacher und vor allem viel Sturzsicherer ist. Die braune Gipfelflanke erreicht ist es nur noch ein spaziergang hinüber zum Gipfel (aber vorsicht von der Nordwand) da geht es schätzungsweise sicher 200m in die Tiefe. Also ehender südlich halten aber es hat einen Weg der gut ersichtlich ist. Dann noch rüber zu Gipfel, wo nicht allzu viel Platz ist aber genug für 2 - 4 Personnen. Nun hatten wir den Gipfel wieder mal erreicht. Vom Gipfel aus hat man auch einen guten Blick auf die Ostzacke des Ostgipfels, der allerdings wesentlich schwerer zu besteigen ist. Und auch auf den Westgipfel hat man eine wunderbare aussicht. Die will ich allerdings auch irgendwann besteigen, wahrscheinlich nächstes Jahr. Generel ist die Aussicht von der Stammerspitzt aus phantastisch, aber bei uns war es sehr windig mit relativ viel Schnee und daher sehr Kalt. Also machten wir uns nach einer 20 minütigen Pause weider auf den weg zum Abstieg. Den Abstieg finde ich nur in der oberen 20 -30 m langen braunen Gipfelflanke etwas schwerer.
Da muss man schön vorsichtig und langsam nach unten klettern (sicherer währe natürlich mit Seil), aber es geht natürlich auch ohne relativ gut. Den Rest des Abstiegs kann mann alles durch das Haupcouloir runtersteigen, dass geht sehr gut. Nur ganz unten muss mann nach links ausweichen und einen Gelblichen Felsen nach links hinabklettern, was aber relativ gut geht und dann ist man auch schon fast unten. Den Gelblichen Felsen (unten in den photos gut zu sehen) muss mann auch beim Aufstieg hinaufklettern wenn man die einfachste Route besteigen will. Dann noch den übergang nach rechts und schon ist man unterhalb der Faschalba wieder auf sehr sicherem Fuss. Dann noch über die Steillen Grasshänge hinunter und nach Alp Pradgiant.

Das interessante an der Route finde ich das man viele gute Kletterstellen hat, wo man aber immer wieder eine Pause machen kann, und dass die Route nie bosonders abfällt. Dies ist vorallem gut wenn man etwas höhenangst hat. Eigentlich eine angenehme Route, die aber immer Aufmerksamkeit erfordert.

Die Schlüsselstellen an der Route finde ich die traversierung des gelben Felsen die allerdings nicht allzu schwer ist. Dann noch die obere bräunliche Gipfelflanke die ist mit vorsicht zu geniessen. Der Rest ist alles durch den Hauptcouloir zu besteigen welcher relativ leicht ist.

An Ausrüstung sollte man gute Bergschuhe und Kleidung dabei haben. Wenn man ganz auf sicher gehen will noch eine Seil für die obere Gipgelflanke.

Tourengänger: Mathieubor


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Kommentare (8)


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ma90in94 hat gesagt:
Gesendet am 30. September 2012 um 15:08
Hallo
Ich hab vor 2 Jahren am westl. Zacken des Ostgipfels in dem Spalt bei dem Stock ein Schraubglas mit Gipfelbuch deponiert. Siehe mein Foto.
Würde mich interessieren ob Ihr es gesehen habt und ob es noch in trockenem Zustand ist, oder ob es das Schicksal vieler Bücher ereilt hat.
Gruß Günter

Mathieubor hat gesagt: Hallo Günter
Gesendet am 30. September 2012 um 18:22
Ja Günter, dein Gipgelbuch ist noch in einem tadellosem Zustand. Dein Glas das du da deponiert hast ist offenbar 100% dicht, denn ich möchte nicht wissen wie es da oben zu und her geht wenn es mal richtig sturmt. Seid du das Buch da deponiert hast haben sich schätzungsweise, habe nicht nachgezählt ca. 15-25 Namen eingetragen. Hast ne gute Sache gemacht mit dem Buch, viele Grüsse Mathieubohr

ma90in94 hat gesagt: RE:Hallo Günter
Gesendet am 1. Oktober 2012 um 14:56
Vielen Dank für Deine Antwort.
Es freut mich sehr, dass ein so einfaches Behältnis seinen Zweck erfüllt. Jeder hat es wohl auch immer gut verschlossen. Es waren Sauerkirschen von Aldi für damals 0,79 €. Gefuttert wurden sie aber schon zuhause.
Mit 15 -25 Namen in 2 Jahren war schon zu rechnen.
Ich denke, die heimischen Unterengadiner sorgen für den meisten Zulauf. Wahrscheinlich findet man immer die gleichen Namen. Nach Sputniks und
Ironknees Erstbegehung haben sich dann auch noch ein paar Auswärtige getraut.
Gruß Günter

Zaza hat gesagt:
Gesendet am 30. September 2012 um 16:31
Gratuliere zu dem schönen Bericht!

So unterschiedliche Einschätzungen zur Schwierigkeit wie an diesem Berg findet man selten...gemäss Sputnik ein reines Himmelfahrtskommando, nach deiner Einschätzung klingt es deutlich harmloser. Naja, am besten mal selber ansehen gehen :-)

LG, zaza

Mathieubor hat gesagt: Danke Zaza
Gesendet am 30. September 2012 um 18:26
Ich hatte es mir auch schlimmer vorgestellt, kommt wahrscheinlich darauf an ob man die Route gut trifft, und alleine wird es auch etwas schwerer sein als mit jemanden der schon etliche male oben war, aber es lohnt sich auf jeden fall mal oben gewesen zu sein, grüsse Mathieubohr

AJ2004 hat gesagt: RE:Danke Zaza
Gesendet am 10. Oktober 2012 um 20:07
Hi zusammen,
ich habe die Stammerspitze am 09.09.2012 bestiegen, war alleine unterwegs und hab mich auch hier von der Hikr Gemeinde informiert und hab mir die Besteigung eigentlich schwer vorgestellt, jedoch, wenn man mal in der Südwand ist, ist die Besteigung relativ einfach, es ist immer Vorsicht geboten, aber ist absolut machbar.
Werde versuchen, diesen Gipfel min. 1x im Jahr zu besteigen, da die Aussicht einfach traumhaft ist.

LG, Adrian

Sputnik Pro hat gesagt:
Gesendet am 1. Oktober 2012 um 12:21
Hi Zaza,

Ich wäre nochmals dabei denn der Ostgipfel würde mich schon noch reizen :-)

LG, Andi

m4p1 hat gesagt: Westflanke
Gesendet am 17. September 2022 um 10:57
habe die Stammerspitze vor 3 Jahren als Skitour über die Westflanke gemacht. Relativ einfach über die Flanke bis zu einer Rinne die schwierig ist und oft mit Eis gefüllt ist. Bei uns war sie trocken aber relativ heikel. Am Grat angekommen ist es nicht weit zum Gipfel.


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