Sardona - gelungene Premiere trotz Abstrichen
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Ich werde meinem Motto "keine Laufberichte" innert kürzester Zeit schon wieder untreu! Es soll aber auch nicht um Tempo und Resultate gehen - da könnt' ich ohnehin gleich einpacken - sondern um einen Ultra-Lauf in einer wunderbaren Gegend, den Sardon Ultra. Obgleich; der schönste "Part", der Abschnitt über den Heitel- und Heubützlipass, musste der aktuellen Schneesituation wegen gestrichen werden, denn über dem Calfeisental lag teilweise noch viel Schnee und auch das Muetertalerfürggli ist unter diesen Umständen tatsächlich nicht angenehm zu begehen...
Nun, es bleiben immer noch gut 66km bei ca. 4'200 Hm. Der Lauf hat die Bezeichnung "Ultra" auf jeden Fall verdient, umsomehr als es unterwegs lediglich drei als solche zu bezeichnende Verpflegungsstellen gibt. Wer hier nicht mit der Pflichtausrüstung und -verpflegung antritt ist selber schuld und wird wohl mit massiven Problemen zu kämpfen haben.
Der "Sardona-Ultra", organisiert u.a. von stronggale, startet am Samstagmorgen um 08.30 auf Furt oberhalb Mels (SG). Ich habe mir hier oben im Berghotel "Furt" eine Übernachtung geleistet und dies ob des angenehmen Aufenthaltes auch nicht bereut! Ein freundlicher Service und eine hervorragende Küche haben nebst der Umgebung das ihre dazu beigetragen. So begebe ich mich entspannt und erholt an den Start. Es sind für die "abgespeckte" Version - im Original wären's 80km bei 6'500 Hm - maximal 21 Std. als Zeitlimit veranschlagt, die Möglichkeit erst bei Dunkelheit wieder hier die Zielmatte zu passieren ist also gross. Eine Stirnlampe ist auf jedenfall im Laufrucksack dabei. Auch die drei Liter Wasser und zehn Gelbeutel sollten ein Weilchen reichen.
Furt - Gaffia - Gamidaurspitz - Schwendi
Nach dem Startschuss geht's erst mal über breite Wanderwege an der Talstation der Pizol-Sesselbahn vorbei und bald schon durch Bergwälder rauf auf's "Fürggli" (Pt. 1'745). Nach 4,3km stehen die Läuferinnen und Läufer auf dem Garmil (2'003 m.ü.m) und geben die mühsam gewonnenen Höhenmeter bis runter nach Gaffia wieder preis. Vom Gaffia ziehen wir dann allerdings gleich wieder durch den "Chuetschingel" hoch zu Pt. 2'151, vorbei am Baschalvasee und links unter dem Gamidaurspitz rüber zum Gamidaurchamm. Nun folgt ein Trail durch felsiges Gelände, hübsche Weiden zu den Alpen Oberprecht und Unterprecht und als "Dessert" eine abenteuerliche Schlammrutschbahn runter nach Schwendi. Und im Hinterkopf der Gedanke "da müssen wir wieder rauf!".
Schwendi - Weisstannen - Vorsiez
In Schwendi angekommen bleibt keine Zeit für Erholung, denn sofort müssen wir nach Überquerung der Hauptstrasse wieder den Hang hoch vorbei an einer Gartenbeiz (!!!) und über Stein, Windegg und Geissgaden runter nach Weisstannen, wo die erste grosse Zwischenverpflegung (Gel, Schokolade, Früchte, Getränke) angeboten wird. Die ersten rund 19km haben wir hinter uns. Noch machen die Kräfte mit und ich laufe auf höhe der nachmaligen Siegerin (Denise Zimmermann, Lokalmatadorin und auch sonst kein unbeschriebenes Blatt in der Ultra-Szene). Dies wird sich aber schon bald ändern, das weiss ich, aber so ist das bei mir. Am Anfang laufe ich recht zügig los, um dann nachzulassen... :-). Dass heute Alpabtrieb ist, wird spätestens auf der Hauptstrasse von Weisstannen klar; bis zum Ortsausgang teilen wir uns die "Rennbahn" mit den schönsten vierbeinigen Talbewohnerinnen ;-). Nach Weisstannen geht's auf einem recht schönen Wanderweg links der Seez und bald schon wieder durch bewaldetes, leicht kupiertes Gelände zur Alp Siez, wo es nebst einem Restaurant u.a. auch eine Schaukäserei gibt.
Vorsiez - Obersiezsäss - Fansfurggla - Spitzmeilenhütte
Für nichts von alledem haben wir Augen und Zeit, nein, gleich führt uns die von nun an nicht sehr spannende Alpstrasse scharf links und hoch durch den Siezwald zur Alp Obersiezsäss, welche bereits "entweidet" ist. Doch vorher wird bei Pkt. 1'517 nochmals verpflegt. Hier hat's eine Kuhtränke - also unbedingt nochmals nachfüllen, was schon leer ist! Und Gels werden angeboten - nichts schmeckt besser bei einem Hungerast! Und weiter geht's!! Ab Obersiez wird's dann richtig hart! Zum Glück weiss ich, was nun auf mich zukommt; die Fansfurggla! Ich bin sie mal in der umgekehrten Richtung gegangen... Gute 600Hm vom Feinsten warten auf uns! Technisch problemlos aber schweisstreibend ohne Ende! "Wir" haben schon brutaleres geschafft! Irgendwie wird's gehen! Und dann nur noch "flach" zur Spitzmeilenhütte! Der nächste "Dämpfer" folgt kurz unterhalb der Furggla; die beiden Spitzenläufer kommen wir entgegen!!! Auweia ;-))! Darf doch nicht sein! Und ich bin noch nicht mal auf dem "Peak" - jaja, so ist das halt, wenn der Hin- und Rückweg identisch sind... Ich werde auf dem Pass von den Helfern angefeuert (natürlich nicht nur ich) und finde so den weitern Weg über den Schönbüelfurggel zur Spitzmeilenhütte. Hier haben wir km 34 und den Umkehrpunkt erreicht. Es wird verpflegt (Gel, Schokolade, Banane, Cola, Bouillon... ich werd' nächste Woche ne Diät einlegen)...
...und zurück!
Und Heimwärts geht's! Das Ziel ist, möglichst weit bei Tageslicht zu kommen! Es ist jetzt kurz nach 14.00 Uhr. Es wird wohl noch ca. 4 1/2 Stunden hell bleiben, vielleicht auch etwas länger. Also los von Rom bzw. von der Spitzmeilenhütte - im Ziel wartet ein Bier! Ich komm' allerdings nur bis zum Schönbüelfurggel. Dort sind doch tatsächlich zwei SAC-Helfer und ziehen sich ne Priise rein - ohne mich! So geht das nicht Jungs! Ich schnorre mir ne Portion und weiter! Immer wieder begegne ich Läufern, welche die Hütte noch vor sich haben - ihr armen Schweine :-D, (darunter auch Daniel Steiner, welcher immer wieder Berichte auf Marathon4you publiziert)... Das baut auf - ganz schön fies aber so ist der Mensch. Und runter von der Fansfurggla. Es haut richtig ins linke Knie, in welchem ich schon seit Weisstannen ein dezentes "Ziehen" spüre. Jaja, Sport ist gesund... Auf dem Weg nach unten verspüre ich von hinten einen Windstoss und ich kann grade noch zur Seite springen, bevor ich von zwei Läufern - darunter die nachmalige Dritte in der Damenkategorie - regelrecht überrollt werde! Auch ich schaffe es aber wieder runter nach Obersiezsäss. Von hier läuft es mir erstaunlich gut und so rolle ich talwärts bis zum Pkt. 1'517 (der mit der Kuhtränke). Wieder Bidon füllen! Gel reinstopfen! Und auch hier schnorre ich mir ne Priis - das gibt Luft! Weiter! Bis Weisstannen ergeben sich auch keine Probleme. kurz vor 17.00 Uhr treffe ich dort ein und nach einer letzten grossen Verpflegung bringe ich den Weg über Schwendi hinter mich um der letzten grossen Herausforderung entgegenzutreten; dem Anstieg über 1'200 Hm rauf zur Baseggla! Über die Schlammrinne (lecker!) Noch ist es hell - also nicht lange fackeln. Erstaunlich schnell für meine Verhältnisse kann ich an Höhe gewinnen und stosse wieder auf die beiden Tiefflieger von der Fansfurggla. Sie heist Stefanie Lieb (ob sie auch so ist weiss ich nicht) und ist auf Podestkurs. Wir schwatzen und irgendwann fällt das Stichwort "Bier"! Sch...! Ich krieg' urplötzlich riesendurst und die warme Brühe aus dem Trinkrucksack schmeckt nicht mehr richtig. Ich verbitte mir jeglich weitere Bemerkungen und nur annähernd an den nahrhaften Gerstensaft erinnernden Worte! Sonst schaff' ich's nicht mehr über diesen verd... nicht bezwingbar scheinenden Grat! Der Gedanke bei Tageslich mögtlichst weit hochzukommen verleiht nochmals Energie! Hoch, nur immer hoch. Und überhaupt. Kommt diese Stephanie doch aus Bayern und mag kein Weizenbier und scho glei gar nit des Erdinger! Sowas! Naja, aus Oberfranken sei sie. Das ist schon etwas weit weg von der blau-weissen Metropole... Wir vereinbaren trotzdem, das Bier im Ziel gemeinsam zu geniessen. Es ist noch hell - Sonnenbrille anstatt Stirnlampe, so soll es sein. Wir sind jetzt wieder auf der Alp Oberprecht! Wir finden unsern Weg über die sumpfigen Wiesen, rein in den mit Kuhtritten verunstalteten Grashang. Immer wieder treffen wir auf die Wegmarkierungen. Sie sind vorbildlich mit Reflektoren versehen. Die brauchen wir zur Zeit nicht. Immer noch hell, also weiter! Dann plötzlich - der höchste Punkt auf dem Rückweg. Oder ist es nur eine Erscheinung? Die drei Typen vom SAC haben wir doch schon mal gesehen? Und tatsächlich - wieder ne Priis! Diesmal "muss" ich sie mir nicht schnorren, diesmal wird sie mir beinahe nachgeworfen; und Priis und weiter! Die letzten 4km. Kurz in die Senke und wieder links hoch und schon Schreie vom Grat - wir sind falsch! Also wieder ein paar Meter runter und vorbei am Baschalvasee - und es ist immer noch hell! Nicht mehr lange aber immerhin! Es ist bei Tageslicht zu schaffen und jetzt noch die Stirnlampe hervorzukramen "würd' mi aaschnäggele" - also Tempo und ab und runter auf die Wanderautobahn. Wenigstens bis dort! Die schnelle Bajuwarin ist schon fast aus dem Blickfeld. Wahnsinn, wie die über den steinigen Weg schwebt! Ich muss unbedingt ein paar Kilo abspecken - verd... Biersauferei! Aber der Gedanke an die baldige Nacht lässt mich noch ein letztes Mal zulegen und so schaffe auch ich es kurz vor dem Einnachten bis ins Ziel - und jetzt ein Bier :-))) ! Dass die Stephanie ein Cardinal anstatt dem Erdinger getrunken hat verzeih' ich ihr ;-).
Nachtrag
Ich nutze am folgenden Tag die vom Organisator des Laufes verteilte Freikarte zur Pizolhütte - es hat Volk wie blöd! Nach relativ kurzer Zeit fahre ich wieder in die Furt und geniesse auf der Sonnenterrasse die vorzügliche Pizzokel mit einem guten Tropfen Rotwein. Auf den Nachmittag ist ausserdem ein "Kaffeetreffen" mit den Hikrs Marmotta und WoPo mit charmanter Begleitung in Unterwasser angesetzt, die lustige Truppe war im Toggenburg unterwegs (wir warten mit Spannung auf den Bericht!). So hat man sich auch mal gesehen (bei Marmotta war's nicht das erste Mal) und nicht immer "nur" geschrieben! Ich bedanke mich noch für das Rivella ;-) und bis ein ander Mal, ihr Flachlandhauser :-D
Nun, es bleiben immer noch gut 66km bei ca. 4'200 Hm. Der Lauf hat die Bezeichnung "Ultra" auf jeden Fall verdient, umsomehr als es unterwegs lediglich drei als solche zu bezeichnende Verpflegungsstellen gibt. Wer hier nicht mit der Pflichtausrüstung und -verpflegung antritt ist selber schuld und wird wohl mit massiven Problemen zu kämpfen haben.
Der "Sardona-Ultra", organisiert u.a. von stronggale, startet am Samstagmorgen um 08.30 auf Furt oberhalb Mels (SG). Ich habe mir hier oben im Berghotel "Furt" eine Übernachtung geleistet und dies ob des angenehmen Aufenthaltes auch nicht bereut! Ein freundlicher Service und eine hervorragende Küche haben nebst der Umgebung das ihre dazu beigetragen. So begebe ich mich entspannt und erholt an den Start. Es sind für die "abgespeckte" Version - im Original wären's 80km bei 6'500 Hm - maximal 21 Std. als Zeitlimit veranschlagt, die Möglichkeit erst bei Dunkelheit wieder hier die Zielmatte zu passieren ist also gross. Eine Stirnlampe ist auf jedenfall im Laufrucksack dabei. Auch die drei Liter Wasser und zehn Gelbeutel sollten ein Weilchen reichen.
Furt - Gaffia - Gamidaurspitz - Schwendi
Nach dem Startschuss geht's erst mal über breite Wanderwege an der Talstation der Pizol-Sesselbahn vorbei und bald schon durch Bergwälder rauf auf's "Fürggli" (Pt. 1'745). Nach 4,3km stehen die Läuferinnen und Läufer auf dem Garmil (2'003 m.ü.m) und geben die mühsam gewonnenen Höhenmeter bis runter nach Gaffia wieder preis. Vom Gaffia ziehen wir dann allerdings gleich wieder durch den "Chuetschingel" hoch zu Pt. 2'151, vorbei am Baschalvasee und links unter dem Gamidaurspitz rüber zum Gamidaurchamm. Nun folgt ein Trail durch felsiges Gelände, hübsche Weiden zu den Alpen Oberprecht und Unterprecht und als "Dessert" eine abenteuerliche Schlammrutschbahn runter nach Schwendi. Und im Hinterkopf der Gedanke "da müssen wir wieder rauf!".
Schwendi - Weisstannen - Vorsiez
In Schwendi angekommen bleibt keine Zeit für Erholung, denn sofort müssen wir nach Überquerung der Hauptstrasse wieder den Hang hoch vorbei an einer Gartenbeiz (!!!) und über Stein, Windegg und Geissgaden runter nach Weisstannen, wo die erste grosse Zwischenverpflegung (Gel, Schokolade, Früchte, Getränke) angeboten wird. Die ersten rund 19km haben wir hinter uns. Noch machen die Kräfte mit und ich laufe auf höhe der nachmaligen Siegerin (Denise Zimmermann, Lokalmatadorin und auch sonst kein unbeschriebenes Blatt in der Ultra-Szene). Dies wird sich aber schon bald ändern, das weiss ich, aber so ist das bei mir. Am Anfang laufe ich recht zügig los, um dann nachzulassen... :-). Dass heute Alpabtrieb ist, wird spätestens auf der Hauptstrasse von Weisstannen klar; bis zum Ortsausgang teilen wir uns die "Rennbahn" mit den schönsten vierbeinigen Talbewohnerinnen ;-). Nach Weisstannen geht's auf einem recht schönen Wanderweg links der Seez und bald schon wieder durch bewaldetes, leicht kupiertes Gelände zur Alp Siez, wo es nebst einem Restaurant u.a. auch eine Schaukäserei gibt.
Vorsiez - Obersiezsäss - Fansfurggla - Spitzmeilenhütte
Für nichts von alledem haben wir Augen und Zeit, nein, gleich führt uns die von nun an nicht sehr spannende Alpstrasse scharf links und hoch durch den Siezwald zur Alp Obersiezsäss, welche bereits "entweidet" ist. Doch vorher wird bei Pkt. 1'517 nochmals verpflegt. Hier hat's eine Kuhtränke - also unbedingt nochmals nachfüllen, was schon leer ist! Und Gels werden angeboten - nichts schmeckt besser bei einem Hungerast! Und weiter geht's!! Ab Obersiez wird's dann richtig hart! Zum Glück weiss ich, was nun auf mich zukommt; die Fansfurggla! Ich bin sie mal in der umgekehrten Richtung gegangen... Gute 600Hm vom Feinsten warten auf uns! Technisch problemlos aber schweisstreibend ohne Ende! "Wir" haben schon brutaleres geschafft! Irgendwie wird's gehen! Und dann nur noch "flach" zur Spitzmeilenhütte! Der nächste "Dämpfer" folgt kurz unterhalb der Furggla; die beiden Spitzenläufer kommen wir entgegen!!! Auweia ;-))! Darf doch nicht sein! Und ich bin noch nicht mal auf dem "Peak" - jaja, so ist das halt, wenn der Hin- und Rückweg identisch sind... Ich werde auf dem Pass von den Helfern angefeuert (natürlich nicht nur ich) und finde so den weitern Weg über den Schönbüelfurggel zur Spitzmeilenhütte. Hier haben wir km 34 und den Umkehrpunkt erreicht. Es wird verpflegt (Gel, Schokolade, Banane, Cola, Bouillon... ich werd' nächste Woche ne Diät einlegen)...
...und zurück!
Und Heimwärts geht's! Das Ziel ist, möglichst weit bei Tageslicht zu kommen! Es ist jetzt kurz nach 14.00 Uhr. Es wird wohl noch ca. 4 1/2 Stunden hell bleiben, vielleicht auch etwas länger. Also los von Rom bzw. von der Spitzmeilenhütte - im Ziel wartet ein Bier! Ich komm' allerdings nur bis zum Schönbüelfurggel. Dort sind doch tatsächlich zwei SAC-Helfer und ziehen sich ne Priise rein - ohne mich! So geht das nicht Jungs! Ich schnorre mir ne Portion und weiter! Immer wieder begegne ich Läufern, welche die Hütte noch vor sich haben - ihr armen Schweine :-D, (darunter auch Daniel Steiner, welcher immer wieder Berichte auf Marathon4you publiziert)... Das baut auf - ganz schön fies aber so ist der Mensch. Und runter von der Fansfurggla. Es haut richtig ins linke Knie, in welchem ich schon seit Weisstannen ein dezentes "Ziehen" spüre. Jaja, Sport ist gesund... Auf dem Weg nach unten verspüre ich von hinten einen Windstoss und ich kann grade noch zur Seite springen, bevor ich von zwei Läufern - darunter die nachmalige Dritte in der Damenkategorie - regelrecht überrollt werde! Auch ich schaffe es aber wieder runter nach Obersiezsäss. Von hier läuft es mir erstaunlich gut und so rolle ich talwärts bis zum Pkt. 1'517 (der mit der Kuhtränke). Wieder Bidon füllen! Gel reinstopfen! Und auch hier schnorre ich mir ne Priis - das gibt Luft! Weiter! Bis Weisstannen ergeben sich auch keine Probleme. kurz vor 17.00 Uhr treffe ich dort ein und nach einer letzten grossen Verpflegung bringe ich den Weg über Schwendi hinter mich um der letzten grossen Herausforderung entgegenzutreten; dem Anstieg über 1'200 Hm rauf zur Baseggla! Über die Schlammrinne (lecker!) Noch ist es hell - also nicht lange fackeln. Erstaunlich schnell für meine Verhältnisse kann ich an Höhe gewinnen und stosse wieder auf die beiden Tiefflieger von der Fansfurggla. Sie heist Stefanie Lieb (ob sie auch so ist weiss ich nicht) und ist auf Podestkurs. Wir schwatzen und irgendwann fällt das Stichwort "Bier"! Sch...! Ich krieg' urplötzlich riesendurst und die warme Brühe aus dem Trinkrucksack schmeckt nicht mehr richtig. Ich verbitte mir jeglich weitere Bemerkungen und nur annähernd an den nahrhaften Gerstensaft erinnernden Worte! Sonst schaff' ich's nicht mehr über diesen verd... nicht bezwingbar scheinenden Grat! Der Gedanke bei Tageslich mögtlichst weit hochzukommen verleiht nochmals Energie! Hoch, nur immer hoch. Und überhaupt. Kommt diese Stephanie doch aus Bayern und mag kein Weizenbier und scho glei gar nit des Erdinger! Sowas! Naja, aus Oberfranken sei sie. Das ist schon etwas weit weg von der blau-weissen Metropole... Wir vereinbaren trotzdem, das Bier im Ziel gemeinsam zu geniessen. Es ist noch hell - Sonnenbrille anstatt Stirnlampe, so soll es sein. Wir sind jetzt wieder auf der Alp Oberprecht! Wir finden unsern Weg über die sumpfigen Wiesen, rein in den mit Kuhtritten verunstalteten Grashang. Immer wieder treffen wir auf die Wegmarkierungen. Sie sind vorbildlich mit Reflektoren versehen. Die brauchen wir zur Zeit nicht. Immer noch hell, also weiter! Dann plötzlich - der höchste Punkt auf dem Rückweg. Oder ist es nur eine Erscheinung? Die drei Typen vom SAC haben wir doch schon mal gesehen? Und tatsächlich - wieder ne Priis! Diesmal "muss" ich sie mir nicht schnorren, diesmal wird sie mir beinahe nachgeworfen; und Priis und weiter! Die letzten 4km. Kurz in die Senke und wieder links hoch und schon Schreie vom Grat - wir sind falsch! Also wieder ein paar Meter runter und vorbei am Baschalvasee - und es ist immer noch hell! Nicht mehr lange aber immerhin! Es ist bei Tageslicht zu schaffen und jetzt noch die Stirnlampe hervorzukramen "würd' mi aaschnäggele" - also Tempo und ab und runter auf die Wanderautobahn. Wenigstens bis dort! Die schnelle Bajuwarin ist schon fast aus dem Blickfeld. Wahnsinn, wie die über den steinigen Weg schwebt! Ich muss unbedingt ein paar Kilo abspecken - verd... Biersauferei! Aber der Gedanke an die baldige Nacht lässt mich noch ein letztes Mal zulegen und so schaffe auch ich es kurz vor dem Einnachten bis ins Ziel - und jetzt ein Bier :-))) ! Dass die Stephanie ein Cardinal anstatt dem Erdinger getrunken hat verzeih' ich ihr ;-).
Nachtrag
Ich nutze am folgenden Tag die vom Organisator des Laufes verteilte Freikarte zur Pizolhütte - es hat Volk wie blöd! Nach relativ kurzer Zeit fahre ich wieder in die Furt und geniesse auf der Sonnenterrasse die vorzügliche Pizzokel mit einem guten Tropfen Rotwein. Auf den Nachmittag ist ausserdem ein "Kaffeetreffen" mit den Hikrs Marmotta und WoPo mit charmanter Begleitung in Unterwasser angesetzt, die lustige Truppe war im Toggenburg unterwegs (wir warten mit Spannung auf den Bericht!). So hat man sich auch mal gesehen (bei Marmotta war's nicht das erste Mal) und nicht immer "nur" geschrieben! Ich bedanke mich noch für das Rivella ;-) und bis ein ander Mal, ihr Flachlandhauser :-D
Tourengänger:
Runner
Communities: Mountain running, Passwanderungen
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