Die Kegelköpfe bei Oberstdorf - fast ein Geheimtipp


Publiziert von Murgl , 15. September 2012 um 21:59.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum: 9 September 2012
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 1130 m
Abstieg: 1130 m
Strecke:Parkplatz am Renksteg - Christlessee - Gottenried - Rautwiese - Kegelköpfe - Rautwiese - Gerstruben - Hölltobel
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit PKW vor Oberstdorf zunächst Richtung Kleinwalsertal, dann links ab Beschilderung Birgsau, Skiflugschanze folgen und zum Parkplatz am Renksteg

Ein sehr lohnendes Bergziel im Schatten bekannter Namen der Allgäuer Alpen sind die Kegelköpfe bei Oberstdorf. Obwohl sie nicht einmal 2000 m erreichen, bieten sie eine erstklassige Aussicht, vor allem auf den einzigartigen Vierzack der Höfats, der direkt vis a vis steht. Aber auch andere „Allgäuer Größen“ wie z. B. die Wildengruppe, Trettachspitze, Biberkopf oder Hoher Ifen gehören zum Gipfelpanorama. Zudem ist der Aufstieg abwechslungsreich und im oberen Teil auf dem grasigen, meist breiten Nordwestrücken anregend und kurzweilig.
Wir besteigen die Kegelköpfe von der Westseite über die Rautwiese. Zur diesem schönen Fleckchen Erde gelangt man entweder über Gerstruben oder – wie wir – vom Trettachtal aus. Mangels besserer Möglichkeiten parken wir am Renksteg-Parkplatz. Von dort den Schildern Richtung Spielmannsau folgen. Der Kegelkopf taucht bald vor uns auf. Wir machen noch einen Abstecher zum Christlessee, dann auf der anderen Seite des Sees einige Meter wieder talauswärts zurück zu einer Brücke über die Trettach, anschließend gleich rechts ab, auf schönem Weg an Gottenried vorbei, bis im Wald links der breite Steig mit Beschilderung Gerstruben über Rautweg abzweigt. Darauf gemächlich aufwärts durch den düsteren Wald. Nach etwa einer Viertelstunde ist die Rautwiese erreicht. Etwa in der Mitte der Wiese geht (ohne Beschilderung) ein grasiger Pfad rechts ab, der bald in einen links abbiegenden Karrenweg übergeht.
So und jetzt wird es schwierig, den Steig zu den Kegelköpfen hinauf zu finden. Wir sind leider eine Dreiviertelstunde im Wald herumgeirrt und waren kurz davor aufzugeben, als wir ziemlich weit links (Richtung Gerstruben) doch noch fündig wurden, etwa 80 Höhenmeter oberhalb der Rautwiese. Da wir denselben Weg abstiegen, konnten wir das Rätsel des Einstiegs lösen: Man muss dem vorhin erwähnten Karrenweg einige Meter folgen, bis nach einer Biegung rechts ein ganz kurzer grasiger Weg abzweigt, der aber schon nach wenigen Metern endet. An dieser Stelle findet man linker Hand einen Zaun. An diesem entlang führt der Steig, den man aber aufgrund des Buschwerks erst bemerkt, wenn man den Zaun entlang geht. Man steigt solange neben dem Zaun, bis das Buschwerk lichter wird und der Steig deutlicher zu sehen ist. Es geht dann relativ gleichmäßig im Zickzack ansteigend zunächst in einem lichten Waldstück (auch eine Orientierungsmöglichkeit!) und weiter im Wald bergan. Man befindet sich hier direkt über Gerstruben. Der Steig ist jetzt kaum noch zu verfehlen; nur an einer kurzen felsigen Stelle geht es weglos die Falllinie hinauf. Auf etwa 1600 m Höhe wird der Wald verlassen, es geht durch buschiges und grasiges Gelände. Der Steig ist weiterhin gut erkennbar, leitet auf ca. 1660 m dann aber über den Rücken hinüber in die Westflanke – und schon hat man wie wir den richtigen Steig verpasst, der – wie wir wiederum erst beim Abstieg bemerkten – kurz vor dem Übergang in die Westflanke links abzweigt, an der Abzweigung kaum erkennbar.
Der „falsche“ Steig über die Westflanke führt kurzzeitig ausgesetzt, dann in flacherem Gelände über Gras insgesamt leicht abfallend zu „Andreas Hütte“, danach verliert er sich. Wir steigen links durch hohes Gras hinauf und durch eine größere Lücke zwischen zwei Baumgruppen hindurch, danach findet sich wieder links entlang der Bäume ein Trampelpfad, der schließlich in der Nähe das breiten Grates in den „richtigen“ Steig mündet. Weiter gehts durch Erlenbüsche am Grat entlang oder in Gratnähe. Jetzt kann man nichts mehr falsch machen; die grasigen Buckel der Kegelköpfe geben den weiteren Weg vor. Auf dem Hauptgipfel steht eine Bank. Diese war mit fünf Bergsteigern schon besetzt und viel Platz bietet der Gipfel sonst nicht. Einer meinte, normalerweise käme höchstens eine Handvoll an einem Tag auf diesem Gipfel; heute an diesem überaus sonnigen Sonntag waren es wohl etwa dreimal so viel. Die Kegelköpfe würden eigentlich viel mehr Besucher verdienen, aber wer es ruhig mag, ist hier absolut richtig.
Nachtrag 16. 4. 17: Mittlerweile weist eine Holztafel am beschriebenen Karrenweg oberhalb der Rautwiese zu den Kegelköpfen. Die Orientierung am Zaun kurz danach ist nach wie vor wichtig.

Tourengänger: Murgl


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Kommentare (2)


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GFN hat gesagt: schade
Gesendet am 17. Oktober 2019 um 15:32
Es ist echt schade dass hikr und andere Internet Seiten die geheim Tips preis geben. Sehr schade.

Murgl hat gesagt: RE:schade
Gesendet am 17. Oktober 2019 um 22:46
Es ist ja nur "fast ein Geheimtipp" ;-)
Im Ernst: Wo es weit und breit kein Gasthaus gibt, bleiben Geheimtipps ziemlich "geheim". Das nächste ist in Gerstruben oder im Traufbachtal. Auf den Kegelköpfen wird es einsam bleiben. Letztes Jahr waren wir bei bestem Wetter auf dem gegenüberliegenden Bettlerrücken und haben stundenlang zwischen Traufbachtal und Kreuzeck keine Menschenseele gesehen.


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