Mittlerer Bärenkopf (3358 m) und anschließende Mundhygiene-Kontrolle bei den örtlichen Murmeltieren


Publiziert von Ford Prefect , 21. September 2012 um 17:47.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Glocknergruppe
Tour Datum:11 September 2012
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über Großglockner-Hochalpenstraße (Mautpflichtig!) zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe

Der Mittlere Bärenkopf besitzt neben seinem 3358 m hohen Nordgipfel (Hauptgipfel) einen um einen Meter höheren Südgipfel (3359 m). Die Besteigung dieser beiden Gipfel von Süden her stellt ein einfaches, aber lohnendes Unterfangen dar, bietet sich doch ein 360°-Panorama auf nahezu sämtliche Glockner-Prominenten...

Für den letzten Tag in der Glocknergruppe suchten wir ein einfaches, aber aussichtsreiches Tourenziel, welches wir rasch im Mittleren Bärenkopf fanden.
Wir starteten bei der bequem mit dem Auto erreichbaren Kaiser-Franz-Josefs-Höhe (2370 m). Über den touristisch sehr gut besuchten Gamsgrubenweg gelangt man durch mehrere Tunnel schließlich zur Gamsgrube und folgt dem Weg weiter, bis dieser schließlich beim Wasserfallwinkel endet. Ab hier folgt man Steinmännchen, Stangen und Markierungen über glatte, teilweise steile Gletscherschliffe bis man zum Wasserfallkees gelangt. Den Gletscher quert man, recht unproblematisch den Stangenmarkierungen folgend, bis zu den Felsen des Großen Burgstalls. Obwohl der Gletscher in diesem Bereich sehr gutmütig ist und wenige, meist gut sichtbare Spalten besitzt, sind zumindest Steigeisen für die Querung empfehlenswert und wenn es nur der schnelleren Fortbewegung dient. Mehrere Touristen querten den Gletscher mit sichtbaren Problemen mit Turnschuhen und manche versuchten sich gar mit Badesandalen... Von Letzterem kann auch hinsichtlich des steileren Schlussanstiegs durch die Felsabbrüche zum Großen Burgstall, auf welchem die Oberwalder Hütte thront, nur abgeraten werden!
Auf der Oberwalder Hütte (2973 m) gönnten wir uns eine kurze Pause und Erfrischung und setzten unseren Aufstieg dann in nördlicher Richtung fort. Es bieten sich dann prinzipiell zwei Möglichkeiten:
Entweder man steigt direkt hauptsächlich über Felsen zum sogenannten Eiswandbichl (3200 m) auf und folgt dann dem Südkamm zum Südgipfel oder man steigt in nordwestlicher Richtung unterhalb des Eiswandbichls zum Schneesattel (3227 m) auf. Wir wählten letztere Variante. Hierbei quert man zunächst wieder Gletscher und Firngelände. Wir gingen in diesem Bereich der Sicherheit wegen daher in voller Gletscherausrüstung bis wir zum felsigen Südkamm des Südgipfels gelangten. Über diesen gelangt man rasch und unproblematisch schließlich auf den Südgipfel (3359 m).


Der Firngrat zwischen Nord- und Südgipfel vom Nordgipfel aus gesehen...

Der vielleicht schönste Teil der Tour besteht in der nun folgenden Gratwanderung zum Nordgipfel. Über einige Felsen und schließlich Firngelände gelangt man zur Eiswandscharte (3337 m), dem tiefsten Punkt zwischen Nord- und Südgipfel. Dem schönen Firngrat folgt man nun bis man schließlich auf dem Nordgipfel (3358 m) die Aussicht auf die Gletscherwelt und Gipfel der Glocknergruppe genießen kann. Nahezu alle großen Namen der Gebirgsgruppe sind von hier oben zu sehen und zu bewundern...
Für den Abstieg folgten wir der Aufstiegsroute und gelangten rasch wieder zurück zur Franz-Josefs-Höhe.

Hier verzögerte sich aber die Abfahrt um einige Zeit, weil es mir die zahlreichen Murmeltiere etwas oberhalb der Straße und der Touristenzentren angetan hatten. Da diese teilweise mit Karotten angefüttert werden, besitzen sie kaum noch Scheu und sind selbst gegenüber ihren schon recht zutraulichen Artgenossen direkt am Pasterzengletscher echte Draufgänger. Beim Photografieren musste ich daher weniger darauf achten die Tiere zu Erschrecken als viel mehr dafür sorgen, dass keines der Murmeltiere seine Zahnabdrücke auf dem Objektiv der Kamera hinterlassen konnte.


Herumalbern mit den Murmeltieren in der Nähe der Franz-Josefs-Höhe. Ein für mich bisher einmaliges Erlebnis...

Aus der Nähe betrachtet sind die Schneidezähne im Übrigen recht beängstigend. Ich glaube in mancher Situation hatte ich tatsächlich mehr Angst bzw. eher Respekt vor den mich inspizierenden 4-5 Tieren, als diese vor mir! Ein besonders entspannter tierischer Zeitgenosse ließ sich von mir, die Abendsonne genießend, gut 2 Minuten hinter den Ohren kraulen. Für das Photografieren der Tiere bot sich mir hier also eine einzigartige Gelegenheit.
Ein paar der Bilder habe ich daher, auch wenn sie nur bedingt der Orientierung auf der Tour dienen, der Beschreibung angehängt. ;-)

-Ford Prefect-

Tourengänger: Ford Prefect


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