Edlenkopf (2923 m) - Exklusiver Gipfel im Rauristal


Publiziert von Chiemgauer , 11. September 2012 um 22:51.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Goldberggruppe
Tour Datum: 9 September 2012
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1900 m
Abstieg: 1900 m
Strecke:17 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über Zell am See oder St. Johann im Pongau nach Taxenbach, bzw. Embach und ins Rauristal. Dieses bis nach Bucheben und dort rechts über Brücke. Dem Wegweiser zur Feldereralm folgen und über eine Kiesstraße zum Parkplatz Feldereralm
Kartennummer:Kompass Nr. 39

„Ungeplant“ ist halb gewonnen trifft es genau, wie diese Tour zu Stande gekommen ist. Seit längerem zwar schon die spärlichen Infos über den Edlenkopf gesammelt und mehrere mögliche Routen geplant, aber wie sie dann zu Stande gekommen ist war so nie geplant. Letzte Änderung noch in der Früh getroffen und nicht den geplanten „Normalweg“ aus dem Seidlwinkltal gewählt, sondern den Aufstieg über Feldereralm und Rosskar, da dadurch noch die Option Scharfkarkogel möglich wäre. Aber auch das ist dann noch anders gekommen.

 

Wenige Meter vom Parkplatz auf der Straße nach Norden, biegt der markierte Steig zur Feldereralm ab. Zuerst etwas steiler über Wiesengelände, an der Untersteinalm vorbei, nach oben, geht der Steig in Waldgelände über und beginnt mit wenig Höhengewinn zur Feldereralm zu queren. Dort sah ich dann auch das erste Mal die gemütliche Nordseite des Ostgrates zum Edlenkopf und schon war ein neue Route geplant. Über den langen Ostgrat (AV Führer meint nicht schwerer wie I) wird es hoch gehen. An der Feldereralm noch Informationen über Steige bekommen (zum Grat selbst wusste die nette Dame leider nichts), wie es durch das mühselig scheinende Gelände geht, wird ein großer Steinmann am beginn des Ostgrats angesteuert. Dafür von der Feldereralm immer über freies Gelände auf der rechten Seite des Graben, der sich etwas links von dieser runter zieht, hoch bis zu einem Zaun. Dort ist eine Überstieg und danach beginnt ein Steig. Diesem folge ich bis das komplette Gelände wieder leicht zu gehen wird und steuere von dort direkt, stellenweise durch steiles Gelände, auf den Steinmann zu, bis ich wieder auf den Steig treffe, der sich in einem Bogen durch einfacheres Gelände nach oben zieht. Über diesen zum 3 km langen Ostgrat des Edlenkopf.

Gleich im ersten Aufschwung führen Steigspuren in die Nordflanke, denen ich folge, bis das Gelände zum Zurückkehren auf den Ostgrat einlädt. Hier wäre der direkte Ostgrat auch kein Problem, aber meine Variante ist deutlich gemütlicher. Wieder am Ostgrat stehe ich am Beginn eines Grabens, der den Ostgrat durchtrennt (müsste der Beginn der Roten Wand sein). Hier wähle ich die linke Seite, wofür aber ein kurzer schuttiger Ier zu meistern ist. Danach einfach weiter auf die Rote Wand. Hinter dieser geht wenige Meter in eine Scharte runter, wobei dabei eine kurze, griffarme, exponierte Ier-Stelle zu meistern ist. Diese Scharte kann aber auch direkt und einfach in der Nordseite angesteuert werden.

Danach geht es weiter Richtung Gamskopf, bis ein gut sichtbarer Steig wieder in die Nordseite quert. Diesem folge ich, bis er sich in sanften Gelände wieder verläuft und steuere von dort zurück auf den Ostgrat. Dadurch wird ein markanter Zacken umgangen, der sicher nicht unter IV machbar ist. Ab jetzt aber immer weiter am Grat bis zum Gamskopf, wobei auf den letzten Meter das Gelände ab und zu etwas exponierter wird und die Hände (I) benötigt werden. Vom Gamskopf geht es dann durch brüchiges, exponiertes Ier-Gelände in die letzte Scharte vor dem Edlenkopf und einen letzten, sehr steilen, Aufschwung hoch, in dem an zwei, drei Stellen in die exponierte Nordflanke gequert werden muss, bevor es die letzten Meter gemütlich zum einsamen Gipfel geht. Von hier habe ich dann das Gelände sondiert, den AV-Führer Angaben nicht wirklich getraut und mich für den direkten Abstieg durchs Rosskar entschieden.

 

Den letzten Steilaufschwung geht es wieder am Ostgrat runter, bis zum ersten, wiesigen Flachstück, wo die Nordseite bereits zum Abstieg einlädt. Hier bestätigt mich auch ein Steinmann mit meiner Wahl. Jetzt am Rand des Abbruchs Richtung Nordwest nach unten, bis zu einer Rinne, die sich durch das steile Gelände nach unten zieht. Mal leicht links, mal leicht rechts von dieser, geht es überraschend einfach nach unten bis ins flache Gelände, wo evtl. früher im Jahr noch Firnfelder Ärger machen könnten. Damit wären alle Schwierigkeiten im Abstieg geschafft. Die nächste „Steilstufe“ geht es links vom Wasser ins Rosskar runter und in diesem rechts vom Bach vor, bis ein großer Steinmann zu sehen ist, ab dem ein gut sichtbarer Steig beginnt. Bis hierher ab und zu Steigspuren oder Steinmänner, die mich in meiner Routenwahl bestätigt haben.

Der Steig quert nun bis zum Aufstiegsweg zum Ostgrat und über diesen wieder zurück zum Auto. Es gibt auch einen Steig direkt durch die Steilstufe aus dem Rosskar, diesen habe ich aber von oben nicht gesehen.

 

Absolute 5*-Tour und -Gipfel genau nach meinem Geschmack! Auch die Schwierigkeiten halten sich in Grenzen, wobei Abstieg vom Gamskopf (glaube nicht, dass der umgangen werden kann) mit T5/I das Schwierigste auf der Tour ist.


Tourengänger: Chiemgauer


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Geodaten
 12926.gpx Aufstieg
 12927.gpx Abstieg

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