Blau, blau, blau blüht die Phantasie rund um den Fulen (SZ)


Publiziert von kopfsalat , 12. September 2012 um 10:28. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:11 September 2012
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR   CH-SZ 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:8km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Brügg (UR Bürglen)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Brügg (UR Bürglen)
Unterkunftmöglichkeiten:Ski-Haus Edelweiss, Biel
Kartennummer:map.geo.admin.ch

lemon hat lange recherchiert und ist schliesslich zu dieser Tour gekommen, welche quasi den Abschluss unserer diesjährigen alpinen Sommer-Saison krönen soll, denn am 22. September ist Alpabzug, danach kommt der Winter.

Deshalb sollte es etwas anspruchsvolleres werden T4 oder so, gleichzeitig sollte es ÖV-mässig nicht völlig ab der Welt sein und, aufgrund der prognostizierten Kaltfront, auch keinen allzulangen Auf- und Abstieg beinhalten. Mit Bahn, Bus und Luftseilbahn(en) gelangen wir so auf's Biel.


Auf Generalissimus' Suworow's Spuren spazieren wir in das Felshalbrund unterhalb des Chinzig Chulm, wo unser alpiner Weg abzweigt. Ein Traverse über ein paar Schutthalden bringt uns unter die Felsen. Ich binde mir extra noch die Schuhe für die kommende T4-Stelle (denn blau-weiss = mindestens T4) der Fruttstäge. Auf einem Weglein steigen wir eine grasige Rampe empor und im Zickzack um ein paar Felsen herum, immer voller Vorfreude auf die kommende Herausforderung. Aber ... wir passieren ein Schafgatter und das war's auch schon, wie der danebenstehende Wegweiser kundtut. (T3)

Zum Glück bietet sich hier schon der Ausblick auf den zweiten Leckerbissen des heutigen Tages die Rossstocklücke. Geradeaus über Alpweiden gelangen wir an den Fuss des Schuttkegels, den wir wohl in mühsamer Plackerei - zwei Schritt vor, einer zurück - erklimmen werden müssen. Aber hoppla, was ist denn das? Treppenstufen wie auf dem AHV-Weglein auf den Gempen. Bei der drückenden Hitze natürlich eine sehr willkommene Aufstiegshilfe. Hier bietet die Schlüsselstelle nun doch ein paar höhere Anforderungen und wir dürfen in den zwei Kraxelpassagen sogar die Hände einsetzen. (T3 evtl. +)

Zuerst hatten wir eigentlich geplant noch irgend einen Berg zu besteigen, nur erscheint uns das jetzt (und bei mir generell) eher fragwürdig, wäre der einzige Unterschied zu hier unten, dass man dort oben noch mehr Berge im Dunst nicht sieht. So queren wir durch die nordseitige Schutthalde des Fulen und gelangen zum Lidernen Planggeli, wo wir unsere Mittagsrast machen. Ein Abstecher zum Cheisertor (ca. 1h hin- und zurück) hätte uns wohl in Teufels Waschküche gebracht, doch davon später mehr.

Das einzig "anregende" am nun kommenden Abstieg sind die ersten ca. 5m, danach folgt eine übles abschüssiges, erdiges mit losen Steinen bedecktes Tälchen. Ein montiertes Kletterseil macht das Gehen leichter, bietet aber aufgrund seiner Elastizität keinen all zu grossen Halt. Zum Glück haben wir für solche Passagen immer unsere Grödel dabei, so ist der Abstieg nicht weiter schwierg, einzig eine mühsame Plackerei. (T3)

Über ein paar Schutthalden und von Karren durchzogene Weiden gelangen wir zum Chinzig Chulm, wo wir nochmals eine kurze Rast einlegen. Der weitere Abstieg erfolgt auf einem stellenweise etwas unangenehm schuttig-rutschigen aber immer schön breiten Weg zurück nach Biel. Im Ski-Haus Edelweiss stillen wir Hunger und Durst, bis nach einer knappen halben Stunde ein paar Tropfen die nahende Kaltfront ankündigen. Wir schaffen es gerade noch in den Bus nach Altdorf, bevor der Gewittersturm so richtig losbricht. Mit einem Gipfelabstecher sässen wir jetzt wohl irgendwo da oben und könnten nicht mehr runter. (T2)

In Flüelen nehmen wir das Kursschiff nach Luzern und geniessen diesen "Ferientag" noch einmal so richtig, während draussen eine Gewitterfront nach der anderen Regenwände runterprasseln lässt.

***

Fazit: Der Hang Bergwege von rot-weiss auf blau-weiss umzumarkieren, ist äusserst bedenklich, spiegelt er einem (nicht so erfahrenen Berggänger) doch die falsche Tatsache vor, blau-weiss sei gar nicht so schwierig, bis man dann an einem anderen Ort, an dem mit der blauen Farbe nicht so inflationär umgegangen wird, plötzlich in ein Gebiet gerät, in dem man nicht mehr weiterkommt. Auch die unglückliche Verquickung der T-skala mit den Farbmarkierungen ist hier äussersts kontraproduktiv, wie man ja auch auf hikr schön sieht.

***

@ henrik
Die Fruttstäge hättest auch du geschafft.

Tourengänger: kopfsalat, lemon
Communities: leicht unterwegs


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