Chalbersäntis 2376m / Altmann 2436m / Girenspitz 2448m / Säntis 2502m


Publiziert von Bolivar , 13. September 2012 um 21:25.

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum:11 September 2012
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-AI   CH-SG   CH-AR 
Aufstieg: 855 m
Abstieg: 855 m
Strecke:Säntis Bergstation - Chalbersäntis - Lisengrat - P. 2310 - Rotsteinpass - Fliswand - Altmannsattel - Altmann - Altmannsattel - Fliswand - Rotsteinpass - P. 2310 - Lisengrat - Säntis Bergstation - Girensattel - Girenspitz - Girensattel - Säntis Gipfel
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Wil - Wattwil - Neu St. Johann - Ennetbühl - Rietbad - Schwägalp; anschliessend mit der Luftseilbahn zur Säntis Bergstation
Kartennummer:1115 Säntis 1:25000

Den Altmann über den Lisengrat vom Säntis her habe ich am 25.08.2007 bereits schon einmal bestiegen. Leider war mir dazumal www.hikr.org noch nicht bekannt, zumindest publizierte ich noch keine Touren. Es war also höchste Zeit, diese Tour zu wiederholen und falls möglich noch weitere mir fehlende Gipfel einzubauen. Ursprünglich wollte ich die Wanderung bei der Seilbahnstütze 2 (Luftseilbahn Schwägalp - Säntis) starten und über den Girenspitz und die Himmelsleiter zum Säntis aufsteigen. Aufgrund der Wetterprognosen war jedoch nicht klar, wie lange das schöne Wetter am angeblich letzten Sommertag noch anhalten würde. Schlussendlich habe ich beschlossen mit der Luftseilbahn ganz hochzufahren und den Girenspitz dann bei meiner Rückkehr mitzunehmen.

Kurz nach 10:00 Uhr morgens bin ich also bei der Bergstation Säntis gestartet und habe den allseits bekannten Lisengrat unter die Füsse genommen. Diese Verbindungsroute vom Säntis zum Rotsteinpass und Altmann wurde im Jahre 1904 von der Sektion Säntis des SAC erstellt. Der 2376m hohe Chalbersäntis kann gleich ganz am Anfang bestiegen werden, er wird quasi überschritten. Den Gipfel ziert ein einfaches Kreuz aus Metall, er bietet etwas Einsamkeit und Ruhe abseits der Touristenmassen am Säntis. Anschliessend folgt ein erster mit viel Eisen bestens abgesicherter Abschnitt der einem keine grossen Mühen bereitet. Nach einem weiteren einfachen und flachen Gras- und Schrofenabschnitt folgt dann schon bald der spektakulärste Teil des Lisengrat. Im Bereich der Wisswand wurde der Weg regelrecht in den Fels gehauen und gesprengt. Er weist einige exponierte Passagen auf die aber ebenfalls genügend abgesichert sind und für einen geübten Bergwanderer keine Probleme darstellen. Nachdem man den Lisengrat Ostgipfel (P. 2310) erreicht hat, wird das Gelände bereits wieder angenehmer und man steigt über einen Rasenrücken zum Rotsteinpass ab (www.rotsteinpass.ch).

Der weitere Weg vom Rotsteinpass zum Altmannsattel führt durch die Fliswand, dieser künstlich angelegte Steig mit einigen ausgesetzten Abschnitten ist sozusagen die Verlängerung des Lisengratweges. Kurz nach dem Rotsteinpass überwindet der markierte Bergweg den Sockel der Altmann-Wand mittels künstlicher Tritte und Drahtseilgeländer. Er steigt schräg gegen Süden durch die Fliswand zur Grathöhe bei P. 2334 auf, ein Ort wo man häufig Steinböcke beobachten kann. Wer also im Alpstein Steinböcke sehen will, der hat hier wohl die besten Chancen. Sie halten sich meist im Becken zwischen Nädliger, P. 2334 und Altmannsattel auf, auch heute konnte ich ca. 20 Stück zählen. Beim Altmannsattel am Nordwestfuss des Altmanns angekommen begann dann für mich der schwierigste Teil meiner heutigen Wanderung, die Besteigung des 2436m hohen Altmann über den Normalweg. Abgesehen von der Schlüsselstelle (T5-) ist dieser gemäss SAC-Wanderskala mit T4+ zu bewerten und wird wie folgt beschrieben:

Clubführer Säntis-Churfirsten (SAC und SAC Sektion Uto): "Vom Altmannsattel (2368m) steigt man über den felsigen Rücken gegen den Gipfel an. Einen kleinen Vorbau umgeht man rechts und kehrt dahinter zum Grat zurück. Über eine speckige Rampe der Nordseite steigt man hoch und erreicht gegen rechts die Grathöhe. Ein kurzer luftiger Abschnitt und Gehgelände führen zum Gipfelkreuz hinüber."

Die Schlüsselstelle habe ich auf der rechten Seite querend gemeistert, wie das geht hat Esther58 auf diesem Foto bestens aufgezeigt. Nun stand ich also nach gut 5 Jahren wieder auf dem Altmann und durfte mein Glück auf einem der schönsten Alpsteingipfel sogar alleine geniessen (zumindest anfangs).

Nach einer kleinen Zwischenverpflegung und einer ausgiebigen Fotosession machte ich mich dann wieder auf den Rückweg Richtung Bergstation Säntis (analog Hinweg über die Fliswand/Lisengrat). Bei der Station angekommen war immernoch bestes Wetter und so war schnell klar, dass ich auch noch den nahen 2448m hohen Girenspitz besteigen würde. Dieser wird hauptsächlich vom Girensattel (ca. 2395m) aus bestiegen. Nachdem ich also die Himmelsleiter abgestiegen war, erreichte ich den Gipfel vom Sattel aus in wenigen Minuten über Gras und Schrofen. Somit konnte ich auch noch die herrliche Sicht in die grüne Voralpenlandschaft geniessen und kehrte anschliessend zufrieden und glücklich zur Bergstation zurück. Hier angekommen habe ich dann bemerkt, dass ich den Gipfel des Säntis noch gar nicht besucht hatte. Zum Glück blieben aber noch knapp 15 Minuten bis zur nächsten Talfahrt mit der Luftseilbahn, Zeit genug um auch noch die Wendeltreppe bis zur Gipfelterasse hoch zu rennen und die letzten Sommersonnenstrahlen inmitten des Alpsteins zu geniessen.

Tourengänger: Bolivar


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