Fronalpstock – Schon wieder?


Publiziert von Tobi , 6. September 2012 um 22:48.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:31 August 2012
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Schilt-Mürtschengruppe 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Ziegelbrücke, anschliessend Taxi ossimobil

Nachdem ich in dieser Woche schon den „richtigen“ Fronalpstock bestiegen habe (*Direttissima am Fronalpstock), lockt mich ossi mit der Aussicht auf eine T6-Aktion in wildem Gelände auch noch auf den „anderen“ Fronalpstock. Und auch hier werde ich schlussendlich nicht enttäuscht…
 
Zuerst möchte ich aber ein Geständnis ablegen. Ich gebe es zu, eigentlich gehe ich nur mit anderen Hikr auf gemeinsame Touren, weil ich zu faul bin, meine eigenen Berichte zu schreiben.
Bei Henriks fantastischen Berichten und tollen Fotoimpressionen unserer gemeinsamen Ausflügen gibt es grundsätzlich nichts beizusteuern, die sind per se schon perfekt. Jeder Buchstabe oder Pixel meinerseits würden seine Meisterwerke nur verschandeln.
Auch bei Axi klappt dies ganz gut: Noch während ich auf der Rückfahrt im Zug sitze, tippt er schon fleissig den Bericht zusammen. Wenn ich endlich zu Hause bin, kann ich nur noch meine Bilder hinzufügen und schon kann das gemeinsame Bergerlebnis präsentiert werden.
Doch der ossi weigert sich jeweils standhaft, mir die Berechtigung zu geben, mich aktive an seinen Berichten zu beteiligen. So fühle ich mich fast schon genötigt, einen eigenen Bericht zu schreiben, damit ich der Hikr-Welt meine Fotos präsentieren kann. Schliesslich soll ja jeder sehen, wer in den schwierigen Passagen die Führung übernommen hat…
 
Doch nun zur eigentlich Tour. Diese wurde bereits bestens durch ossi beschrieben (*Fronalpstock (2124m) durch die Nordwand), es gibt eigentlich Nichts mehr anzufügen. Aber irgendetwas muss ich hier doch Schreiben. Sonst geht wieder ein Sturm der Entrüstung durchs Hikr-Universum: „Jetzt veröffentlicht auch noch der Tobi solche belanglosen und wortkargen Berichte“. Also gebe ich doch noch ein paar Eindrücke und Gedanken zum Besten…
 
Bereits beim Morgenkaffee im Naturfreundehaus versuchen wir im Gegenlicht Routen durch die Wand zu finden. Doppelt vergebens, da uns einerseits die Sonne blendet und uns aus dieser Perspektive die falsche Seite entgegenlächelt. Also begnügen wir uns mit dem Routenstudium im Führer von PStraub. So wagen wir uns an die Herausforderung, dass in zukünftigen Ausgaben dieses Buches nicht mehr der Satz „kein Nachweis von Begehungen in den letzten Jahren“ stehen muss.
 
Bestens gelaunt kämpfen wir uns durch die Botanik. In diesem Gelände hat jeder so seine kulinarischen Vorlieben. Während es mich eher zum saftigen Steilgras zieht, erfreut sich ossi an den spärlichen Griffen im Felsen. Er befingert kleine Felsvorsprüngen und Gesimse, während meine Finger durchs lange Gras gleiten und Kräuter befummeln.
 
Doch als es gerade so richtig lustig wird, erhält die ausgelassene Stimmung einen argen Dämpfer: Aus dem Nichts taucht plötzlich ein gut erkennbarer Pfad auf. Fast schon ein Spazierweg angesichts dieser Steilwand. Da lockt mich der ossi mit der Aussicht auf eine wilde Tour in den Osten, und dann soll das ganze plötzlich in einen T1-Nordwand-Bummel ausarten?
 
Bei näherer Betrachtung stellt sich zum Glück heraus, dass es sich um Wildspuren handelt, eine Gams-Autobahn quasi. Und auch sonst hat dieser Pfad so seine Vorteile. Denn man kann die Routenskizze noch so genau studieren, oft steht man dann doch in der Wand wie der Esel vor derselben. Mittendrin und so nahe am Geschehen fällt es schwer, die skizzierte Route auf das reale Gelände abzubilden. Und so lassen wir uns eben mehr durch die Wildspuren als vom Führer durch die Wand leiten. Mit dieser Methode erreichen wir schliesslich wohlbehütet den Grat. Auf diesem ist der Gipfel in ausgesetzter aber einfacher Kraxelei rasch erreicht.
 
Allerdings sollte man bis zu Letzt hoch konzentriert und aufmerksam sein. Sonst macht man solche Flüchtigkeitsfehler wie ich und bedient sich kurz vor dem Gipfel noch einer Brennnessel als Griff. Aber dies war nur ein kleiner Vorgeschmack auf den direkten Abstieg mitten durchs Gemüse mit kurzen Hosen…
 
 
Fazit: Die Reise in den Osten hat sich definitiv gelohnt. Auch dieser Fronalpstock hat Einiges zu bieten. Herzlichen Dank an ossi für den genialen Vorschlag, seine angenehme Gesellschaft und natürlich auch die Taxidienste!
 
 
PS: Wer in diesem Bericht Ironie findet, darf sie behalten…

Tourengänger: ossi, Tobi
Communities: T6


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Kommentare (10)


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Henrik hat gesagt: Diesen Tourenhosen, die
Gesendet am 6. September 2012 um 23:09
sich zu Shorts verwandeln lassen und Millionen tragen....kann ich nichts abgewinnen: Brennesseln, Zecken und ggf. vielleicht mal in Zukunft Erlen und Legföhren, upps, nein Danke.

Merci viilmool firs Vertraue ..am TuTe mit z'baue...

Ciao

Henrik

Winterbaer hat gesagt: RE:Diesen Tourenhosen, die
Gesendet am 7. September 2012 um 11:20
Leider helfen auch lange Hosen nebst Kniestrümpfen, Kapuzenpulli (eigentlich also alles "dicht") nichts gegen diese Dreckszecken!
Mein letzter Schwammerlbesuch im Wald fand wie immer in dieser Verkleidung statt. Auch am Berg ist bei mir bis auf Arme/Hals/Kopf immer alles "bedeckt". Und die Zecken leben ja nun mal nicht auf Bäumen, sondern im Gras. Trotzdem krabbelten dann daheim erst wieder 2 dieser Drecksviecher auf mir herum und zwar oberhalb der Gürtellinie. Ich glaube, die sind so gierig und von Blutrunst getrieben, dass sie außen an der Hose dahin krabbeln, wo sie (evtl. am Hals) dann an ihr Ziel gelangen können.
Ich bin ja wirklich sehr tierlieb, aber da werd ich richtig sauer und wenn ich eine erwische, wird sie kaltblütig ermordet (verbrannt). Keine Lust mehr auf diese Drecksinfektionen von denen!

VG Uschi, Zeckenhasser

Bergpoetin hat gesagt: RE:Diesen Tourenhosen, die
Gesendet am 7. September 2012 um 16:42
Einschmieren vergessen?

Winterbaer hat gesagt: RE:Diesen Tourenhosen, die
Gesendet am 7. September 2012 um 17:14
Ganz und gar nicht, sogar sehr großflächig eingeschmiert. Die Zecken krabbelten auch wirr hin und her und hatten noch nicht gebissen...weiß nicht...waren sie noch auf der Suche, auf der Flucht und "verwirrt"?
Sie haben mir diesmal ja noch/nix getan, aber ich hasse sie trotzdem:-(

kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 7. September 2012 um 09:19
@tobi
wieso liest sich dein bericht, als ob's ein schulreisli gewesen wäre, während einem bei ossi fast der atem stockt ... ?

***

kann dir nur beipflichten: ächte männer tragen auch im dornengestrüpp shorts, lange hosen sind etwas für sitzpinkler ... ;-)p)

Tobi hat gesagt: RE:
Gesendet am 7. September 2012 um 17:49
Weil ossis Bericht die wirkliche Tour beschreibt, mein Bericht hingegen nur eine paar bruchstückhafte Gedanken und Anmerkungen enthält...

Bezüglich Kleidung hat eben jeder so seine Vorlieben. So ist die Fantasie (Fetish?) eines hier öffentlich nicht näher genannten Hikrs, sich nackt durchs Legföhrengestrüpp zu wühlen. Dann doch lieber mit kurzen Hosen durch den Salat...

ossi hat gesagt: RE:pfui!
Gesendet am 7. September 2012 um 18:12
Lieber Tobi

1. Das mit dem "richtigen" Fronalpstock müssten wir mal noch unter vier Augen besprechen.
2. Es geht um eine "Badehosen-Begehung" einer der ruhmreichsten Legföhrengrate, nicht um eine Nacktwanderung: Wir wollen da jetzt aber ganz genau sein, gell?
3. Danke meiner Weigerung, Dich in meinen Berichten rumfummeln zu lassen, kriegst Du jetzt ganz viele Kommentare. Ich find das eigentlich ganz nett von mir...

Tobi hat gesagt: RE:pfui!
Gesendet am 8. September 2012 um 10:15
Lieber ossi

1. Ich weiss, aus deiner Optik müssten beide "richtig" sein, da sich beide östlich der Reuss befinden.
2. Der Unterschied zwischen Borat-Tanga und Militär-Badehose ist aber minim.
3. Da gebe ich dir Recht. Herzlichen Dank für diese Steilvorlage!

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 7. September 2012 um 21:21
> .. nur eine paar bruchstückhafte Gedanken und Anmerkungen ...

muss ja ein heftiger tätsch gewesen sein mit dem kofferraumdeckel, ich hoffe nur es hat ihm nichts gemacht.

Tobi hat gesagt: RE:
Gesendet am 8. September 2012 um 10:10
Soweit ich gesehen habe, hat das ossimobil keine Schäden davon getragen. Ich hoffe, es nimmt mich trotz der groben Behandlung wieder mal mit...


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