Punta Cupeti 1029 m


Publiziert von schwarzert , 5. September 2012 um 16:23.

Region: Welt » Italien » Sardinien
Tour Datum:28 August 2012
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 2:00
Aufstieg: 200 m
Abstieg: 200 m

Der Monte Albo ist ein Massiv im Nordosten Sardiniens, in Richtung NO/SW verlaufend, etwas mehr als 1000 m hoch und nur wenige Kilometer vom Meer entfernt. Im Raum Siniscola prägt er das Bild der Landschaft mit seiner manchmal fast weiß leuchtenden Haube, die ihm den Namen gegeben hat.
Zweimal hatte ich bei zwei vorherigen Urlauben schon die Punta Cupeta erwandert, die höchste Erhebung am nordöstlichen Ende des Massivs. Nachdem ich (noch zu Hause) auf Google Earth einen anderen Weg entdeckt hatte, wollte ich diesen auch einmal ausprobieren.
 
Ich komme von der Küste und fahre über das kleine Städtchen Siniscola. Hier halte ich mich zunächst immer Richtung Provinzhauptstadt Nuoro, biege dann aber kurz vor der Autobahn rechts ab Richtung Lodé. Nun geht es mehrere Kilometer in unzähligen Serpentinen den Berg hinauf, bis zum Weiler Cantoniera Sant’Anna, auf ca. 600 m Höhe gelegen. Abbiegung nach links Richtung Lulu, dann dem Sträßchen bis zur ersten Abzweigung in einer Rechtskurve folgen. Hier stelle ich, da die Strecke kaum befahren ist, das Auto ab und starte auf 700 m. Ein sandiger Weg führt ca. 500 m meerwärts. Nach einem Zaun geht es eine Spur rechts hinauf, an einer kleinen meteorologischen Messstation vorbei. Nun lässt sich der weitere Weg schon gut erkennen. Er führt, stetig an Höhe gewinnend, rasch hinauf zu den Felsen, welche die Hochebene begrenzen. Ein Wegweiser zeigt 1,5 km bis zur Punta Cupeti. Eine ganz neue Art, als Parameter nicht Zeit, sondern Entfernung zu verwenden – in den Alpen könnte 1,5 km ja alles bedeuten! Aber angesichts der jetzigen Höhe heißt es: nicht mehr weit bis zum Ziel. Ein gut ausgebauter Steig führt umgeht ein Couloir, quert den nächsten Hang und leitet dann unspektakulär auf die Hochebene, wo sich nun die verschiedenen „Gipfel“ erheben. Wenn man nur wüsste, welcher welcher ist? Ausgestattet mit einer Straßenkarte 1:1.000.000 und den Skizzen von Google Earth im Kopf vertraue ich meiner alpinen Erfahrung und setze mich schnurstracks in Richtung, da ich ein Gipfelkreuz erspäht habe! Nur dass diese Erhebung zwar durchaus ein Gipfel, aber nicht der von mir gesuchte ist. Erst oben stelle ich fest: es gibt noch eine höhere Erhebung in der Umgebung. Auf dem Weg dahin taucht im Hintergrund plötzlich eine noch höhere auf – wir sprechen hier immer nur von ein paar Metern Höhenunterschied. Und langsam dämmert mir die Erinnerung: das könnte die Punta Cupeti sein (mein letzter Besuch ist immerhin schon drei Jahre her, und ich kam von der anderen Seite). Noch ein paar Minuten, und ich stehe oben. Das Ganze würde sich natürlich einfacher gestalten, wenn es auf der Hochebene noch einmal Wegweiser gäbe – aber Fehlanzeige! Ist auch verständlich: Wer schon mal hier ist, soll bitteschön die ganze Gegend kennenlernen.
Um 19 Uhr stehe ich oben und genieße den Ausblick auf den Küstenstreifen und ins Landesinnere. Eine angenehm warme Abendsonne taucht die Landschaft in mildes Licht. Es ist so still, dass ich meinen Ohren kaum traue.
Nach ein paar Minuten der Einkehr trete ich den Abstieg an, nun auf dem schon aus vergangenen Jahren bekannten Steig, d.h. nach Westen hinunter. Ein paar schöne Felstürme gibt es zu bestaunen, der Weg ist gut und durchbricht bald den Felsengürtel. Aber hier geht es etwas steiler zur Straße hinunter. Ich will abkürzen Richtung Auto und folge einem Ziegenpfad. Aber irgendwie scheint der gesamte Hang aus solchen Pfaden zu bestehen. Irgendwann muss ich dann wild absteigen, um nicht wieder in felsiges Gelände zu gelangen, die Sonne steht schon tief, und bald wird es dunkel. Zum Schluss noch ca. 2 km auf der Straße mit der untergehenden Sonne vor Augen. Und wieder: Stille, soweit das Ohr reicht. Die Zikaden haben erst später ihren Einsatz.
 
Zeit: 2 h
Schwierigkeit: T 2

Tourengänger: schwarzert


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