Seiser Alm - Hüttenwanderung


Publiziert von hgu , 1. September 2012 um 17:26.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:26 August 2012
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 3 Tage
Aufstieg: 2750 m
Abstieg: 3500 m
Strecke:ca. 50 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit PKW nach Seis
Zufahrt zum Ankunftspunkt:w.v.
Unterkunftmöglichkeiten:Mahlknechthütte, Plattkofelhütte, Tierser Alpl, Schlernbödelehütte oder viele andere Hütten und Gasthöfe im Schlern- und Rosengartengebiet.
Kartennummer:Tabacco Nr. 05

1. Teil (Fr., 24.08.2012)
Nach der Anreise schweben wir von Seis per Bergbahn hinauf nach Kompatsch und wandern von dort in 90 Minuten hinauf zur Mahlknechthütte. Hier beziehen wir ein prächtiges Lager und verbringen einen netten Abend.
Die Mahlknechthütte ist wirklich zu empfehlen; kleiner Preis und große Leistung!

2. Teil (Sa., 25.08.2012)
Wir umrunden die Langkofelgruppe im Uhrzeigersinn. 
1150 hm aufwärts, 870 hm abwärts,  21 km, 8 Stunden. Von der Mahlknechthütte auf Weg Nr. 8a kurz aufwärts in Richtung Mahlknechtjoch und dann über Weg 7, vorbei an der Zallinger Hütte, nun über Weg 531a und 527 bis wir nördlich unter der Langkofelscharte stehen. Hier haben wir einen tollen Blick zur Langkofelhütte und hinunter auf die Seiser Alm. Nahe an der Langkofel Nordwand zieht nun der Weg gen Osten.
Eine kleine Eiskapelle hat sich im Lawinenrest am Ende einer steilen Nordrinne gebildet. Wagemutige nähern sich dem Eistor, möglicherweise nicht ahnend, dass dieses Gebilde auch in sich zusammen stürzen kann. Wir rasten wenig später ausgiebig direkt unter den Nordabstürzen des Langkofels und genießen hier auch die wärmende Mittagssonne. Frisch gestärkt erreichen wir das Rif. Emilio Comici, die Steinerne Stadt und das Sellajochhaus. Hier bewundern wir die alte Korbseilbahn, die 2 Passagiere; stehend, von Angesicht zu Angesicht bzw. Nase an Nase in die Langkofelscharte zur Toni Demetz Hütte befördert.
Wir verzichten auf die Auffahrt und umrunden nun die Südseite der Langkofelgruppe, vorbei am Friedrich-August-Haus und dem Rifugio Sandro Pertini und sitzen wenig später bei einem erfirschenden Getränk auf der Terasse der Plattkofelhütte. Unser heutiges Nachtquartier ist solide und gut geführt. Mehrbettzimmer und Gastlichkeit sind gut. Das Angebot rechtfertigt den Preis.

3. Teil (So., 26.08.2012)
Wir wissen um das aufkommende Schlechtwetter und haben für den Sonntag eine kurze Etappe eingeplant. In weniger als 2 Stunden erreichen wir die knapp 7 km entfernte Tierser Alpl; eine Schutzhütte unter den Roßzähnen mit ihrem Maximilian Klettersteig.
Wir beziehen schon vor dem Mittag unser Lager und richten uns häuslich ein. Es soll Regen geben, nur wenige Stunden - aber durchaus intensiv. 
Die vier Frauen genießen die Hüttenatmosphäre und spielen Karten.
Wir Männer werden etwas unruhig und suchen nach Abwechslung. Die finden wir in einer Spontanwanderung hinauf zum Molignonpass und dann steil hinab zur Grasleitenhütte. Wenige Minuten vor der Grasleitenhütte zwingt uns der Eisregen in die Schutzkleidung. Nass und kalt erreichen wir schnell die Grasleitenhütte und freuen uns hier über den spendierten Obstler. Ohne Pause geht es weiter durch das Bärenloch in den Alplgraben und 500 hm steil hinauf unter die Roterdspitze und zügig zurück zur Tierser Alpl. Etwas mehr als 3 Stunden hat diese alpine Rundwanderung gedauert und forderte Kondition, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Das neblig-stürmische Regenwetter belastete zusätztlich die Psyche und verhalf unserer Bewegungstherapie zu einer ernsthaften alpinen Exkursion. Ein eindrückliches Erlebnis!

4. Teil (Mo., 27.08.2012)
Prächtiges Wetter und die Königsetappe unserer Wanderung! Früh verlassen wir die Tierser Alpl und wandern nach Westen; der Schlern ist unser Ziel! Der Himmel ist stahlblau und wirkt fast unecht und kitschig. Die Sicht ist grandios und der Weg mit einem enormen Tiefblick ins Bärenloch!
Wir bilden zwei Wandergruppen und vereinbaren das spätere Treffen am nächsten Nachtquartier, der Schlernbödelehütte.
Wir umrunden die Roterdspitze und genießen auf der Westseite den Weitblick zu Ortler, Königsspitze, Cevedale und den anderen Eisriesen der Ortlergruppe. Nur Bernhard und ich spazieren zum Gipfel der Roterdspitze und sind vom Panorama überwältigt. Der Rest der Truppe ist schon auf dem Weg über die Schlern-Hochfläche zu den Schlernhäusern und Moni und Uli wandern über die Seiser Alm zur Schlernbödelehütte.
Um 11:45 Uhr sitzen wir dann im Gastraum der Schlernhäuser und verspeisen diverse Kleinigkeiten; alles sehr lecker. Um 12:30 Uhr starten Bernhard, Marion, Julia, Birgit und ich zum Gipfel des Schlern, dem Petz! Eine glasklare Rundumsicht belohnt die wenigen Mühen vom Schlernhaus zum Gipfel. Nach den obligaten Gipfelbildern geht es an den Abstieg. Wir reihen HW wieder in unsere Truppe ein und erreichen 2 Stunden später über den leichten Touristensteig die Schlernbödelehütte.

Hier warten Moni und Uli bereits auf der sonnigen Terasse auf uns. Das kühle Getränk ist noch nicht geleert, da ist die Sonne im Schattenkessel verschwunden. Es wird ungemütlich kühl und dies treibt uns in die nette Hütte. Das Essen, der Wein und auch die Atmosphäre ist gut.
Nach erholsamer Nacht und einem wirklich guten Frühstück (leider mit wenig Kaffee und einer launigen Wirtin) wandern wir um 09:00 Uhr die letzten Meter hinab nach Seis, zu unserem Startpukt, den wir um 10:30 Uhr erreichen.
Die Heimfahrt ist gut erträglich und bringt uns in knapp 9 Stunden nach Hause, ins ferne Kölner Land!

Teilnehmer:
Julia, Birgit, Marion, Moni, Bernhard, Uli, HW und (ich) hgu

Tourengänger: hgu


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Kommentare (2)


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WoPo1961 hat gesagt:
Gesendet am 1. September 2012 um 17:43
Hallo Hans Gerd,
man sieht, ihr hattet großen Spaß. Mit ist die Gegend völlig fremd, aber die Fotos zeigen eine sehr intressante Gegend. Naja, man kann halt nicht überall sein.
Schöner Bericht, tolle Fotos!
Weißt du schon, wann es dich mal wieder nach Münster treibt?
Grüße aus Flachlandhausen
WoPo

hgu hat gesagt: RE:
Gesendet am 2. September 2012 um 15:26
Hallo WoPo,
Du hast es richtig erkannt, wir hatten viel Spass!
Die Dolomiten haben einfach ihren Reiz, sicher völlig anders als die Schweizer Berge, aber ebenso reizvoll!
Münster? ..ich habe noch keine Termine, weiss nicht wann ich das nächste mal dort bin!
Vllt. mal kurzfristig im Bochumer Bruch???
LG HG


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