Die 7 Un-Churfirsten - Bergwiederangewöhnungstour in wohl bekannten Gefilden


Publiziert von 360 Pro , 2. September 2012 um 11:05.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:29 August 2012
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   Churfirsten 
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1500 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Starkenbach und mit der Chistenbahn zum Strichboben
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Arvenbüel, Arven

Nach 4 Wochen *Bergabstinenz und gerade überstandener Grippe musste etwas Kleineres her und wegen Vorbereitungszeitmangel etwas, das ich aus dem Ärmel schütteln konnte. Was liegt da näher, als wieder einaml in meine alte Heimat zu pilgern und mich etwas in meinen geliebten Churfirsten rumzutummeln? Aber halt, die "schönsten Churfirsten" sind offiziell ja gar keine Churfirsten, denn irgendwer hat beschlossen, dass es beim Selun Schluss ist und westlich davon keine Churfirsten mehr sind, warum auch immer. Vielleicht ist es auch gut so, denn dadurch werden diese wunderbaren Berge wohl weit weniger aufgesucht als die "echten Churfirsten".

Meine Tour ist ziemlich genau die Wiederholung von marmotta's *Komplett-Überschreitung des Churfirsten-Fortsatzes, mit der Ausnahme, dass ich von Starkenbach die Chistenbahn hoch zum Strichboden genommen habe. Ich hatte sämtliche Abschnitte dieser Tour in irgend einer Form schon vorher einmal gemacht, allerdings noch nie alles zusammengesetzt. Sie ist für den geneigten Alpinwanderer sehr empfehlenswert, bewegst sie sich doch oft im gehoben aber nicht allzu schwierigen Alpinbereich und ist mit gerade mal 1200 Hm im Vergleich zu den "richtigen" 7 Summits schon fast ein Spaziergang. Gerade 2 Tage vor mit, hat sich unwissenderweise auch Bergamotte mit diesem Fortsatz beschäftigt und die Sache mit einem Rückmarsch nach Starkenbach alternativ *abgerundet.

Da ich wie gesagt noch etwas rekonvaleszent bin, nehme ich die Sache heute für meine Verhältnisse äusserst gemütlich. Ich wandere von der Bergstation der Chistenbahn zuerst zur Ochsenhütte und von dort in ziemlich direkter Linie zum Gipfelkreuz der Wart (T3). Der Übergang zum Schären (T5/II) mehr oder weniger immer dem Grat entlang, ist Genuss pur. Der zweite Abbruch von der Wart in den Sattel ist wohl eine der Schlüsselstellen der ganzen Tour, kann aber gut nordseitig umgangen werden. Beim Aufstieg über den Schären Ostgrat muss man den Idealweg etwas suchen, oft weisen aber Wildspuren den Weg.

Der Übergang vom Schären Ostgipfel zum Schären und weiter zum Nägeliberg entlang dem Grat ist aussichtsreich und nicht sonderlich schwierig, etwas Schwindelfreiheit ist aber schon hilfreich (T4-). Auf dem Nägeliberg gibt es dann ein überraschendes Rencontre mit amelie und Begleitung. Zwar erfahren wir erst nach unserem Treffen von unseren Zweitleben als hikrs, aber die Begegnung ist "trotzdem" erfreulich und erfrischend! :-)

Mein Abstieg in die Gocht nehme ich auf der Normalroute über die Westflanke unter die Füsse (T4) und kraxle anschliessend hoch zum Steinmann südlich des Vorder Leistchamms (T5-). Wie immer muss ich hier etwas innehalten, um diesen wunderbaren Platz etwas länger zu geniessen, bevor ich via Vorder Leistchamm an den Südfuss des Glatchamms gehe. Hier nun versuche ich mich nochmals an meiner Glattchamm *Überschreitungsidee, dieses Mal mit Pickel. Allerdings muss ich mir eingestehen, dass das wohl auch mit Hilfsmittel zu riskant ist, denn der Grasbestand kurz nach dem Einstieg ist einfach zu dürftig und die Sache brutal ausgesetzt click.

So besuche ich denn halt den Glattchamm auf dem Normalweg via die mittlere Rinne in der Westflanke (T5, mit Seil ausgerüstet). Zu meiner Überraschung bin ich heute nicht der einzige Besucher. Auf dem Grat angelangt kommen mir nämlich zwei Gämsen entgegen und rennen knapp an mir vorbei meiner Aufstiegsroute entlang hinunter. Sehr eindrücklich wie locker sich diese Vierbeiner in diesem Gelände bewegen, wenn man sich vor Augen hält wie un-elegant sich unsereins den Glattchamm hoch und wie runter kämpft.

Nach dem Glattchamm besuche ich natürlich auch mein Gipfelbuch auf dem Mittler Leistchamm (via der einfachsten Route) und quere anschliessend nördlich des Mitter Leistchamms Richtung Hinter Leistchamm rüber. Dort treffe ich, wie so oft zuvor, auf ein Rudel Steinböcke, welche sich eigentlich gar nicht aus der Ruhe bringen lassen. So lasse ich sie denn in Ruhe und nehme anschliessend noch den Aufstieg zu meinem letzten Gipfelziel in Angriff (via Ostflanke/Grat, T5). Auf dem Hinter Leistchamm herrscht heute aussergewöhnliche Ruhe und ich geniesse noch ein letztes Mal den Tiefblick zum Walensee, bevor ich mich mehr oder weniger auf dem markierten Weg entlang nach cff logo Arvenbüel begebe.



Tourengänger: 360


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Kommentare (1)


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Runner hat gesagt: bravo
Gesendet am 25. September 2012 um 00:25
Nicht schlecht, diese Tour als Rekonvaleszenter - ich müsste für dieses Pensum Topf sein :-)


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