Allalinhorn 4027 m via Hohlaubgrat


Publiziert von chamuotsch , 25. August 2012 um 11:25. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:21 August 2012
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 570 m
Strecke:8 km
Kartennummer:1329 Saas, 1328 Randa

Tag 2 des Gipfelsturms:

Um 3:45 Uhr wurden wir vom Hüttenwart zum Frühstück geweckt. Eine Stunde später liefen wir auch schon im Stirnlampenlicht Richtung Hohlaubgletscher. Die vorabendliche Rekotour war uns hilfreich. Es waren noch etliche andere Berggänger unterwegs mit dem selben Ziel.

Am Hohlaubgletscher montierten wir Steigeisen und Seil und liefen nach Kompass und Gespühr in die Dunkelheit. Kurz vor der ersten steilen und aperen Ostflanke des Hohlaubgrates hatten wir einige grosse Spalten zu Queren. Wir stiegen langsam an und der Tag erwachte. Ca. auf 3250 m mussten wir wieder einige Spalten umgehen, welche auf der Karte nicht ersichtlich waren. Auf ca. 3400 m wechselten wir dann vom Gletscher zum Felsgrat.Ohne Steigeisen kraxelten wir über Blöcke und Geröll bis zum Wiedereinstieg auf den Gletscher auf ca. 3500 m.

Nach einer kurzen Pause und dem Beobachten des Sonnenaufgangs marschierten wir, wieder mit Steigeisen, dem Grat und einer Spur folgend steil bergan. Immer näher kamen wir unserem Gipfel, doch es sollte noch länger gehen.... Der Grat wurde immer steiler und zwei Seilschaften überholten uns. Auch gab es halbbedeckte Spalten zu traversieren, was nicht nur pachific war. Auf dem schmalen Grat kurz vor dem Felsriegel standen wir dann im Stau.
Dort hatte ich Zeit, die Kletterei der Vorsteiger zu beobachten. Auf den unteren ca  5 m war ein Fixseil eingerichtet. Mir war nicht so wohl bei der Sache und meinem Vorstieg und bat den jungen Berner einer Zweierseilschaft vor uns, mich von oben zu Sichern. Ich war froh, als er einwilligte. Als wir dann dran waren einzusteigen, kletterte ich erleichtert bis zum ersten Stand und löste ihn ab. Ich liess VR101 nachsteigen und achtete dabei stets auf loses Gestein, da diese Kletterstelle wegen dem auftauenden Permafrost nicht überall einen guten Eindruck hinterliess. Dann folgte schöne und gut abgesicherte Kletterei mit Bohrhacken und Ringen. Die letzten Meter stiegen wir dann über den Gletscher auf den Gipfelgrat. Und schon sahen wir das Gipfelkreuz... Bütsch al piz auf unsere tolle und glückliche Seilschaft!

Wir genossen den Gipfel nur kurz, wurde der Schnee doch immer fauler. Wir trafen am Gipfel auch die beiden hilfsbereiten Berner wieder und wir beschlossen, zusammen eine Viererseilschaft für den Abstieg zu bilden.
Ich war sehr erstaunt und erschrocken zu sehen, wie die vielen Leute im Aufstieg über die Normalroute unterwegs waren. Es waren nämlich etliche grosse Spalten und Schrunde zu Queren! Ohne Seil, alleine oder das Seil so locker um den Oberkörper gewickelt, was als Seilverkürzung dienen sollte... All das war zu sehen! Ich persönlich war vom Feegletscher und dessen Spalten auf dieser Route über das Feejoch ziemlich beeindruckt und hoffe, dass dort nie Schlimmeres passieren wird.

Als wir bei der Bergstation Mittelallalin ankamen genossen wir zu viert kühle Getränke und plauderten über die erlebte Tour. Mein herzlicher Dank geht zuerst natürlich an die wirkliche Superleistung von VR101, der heute über sich hinauswuchs! Und natürlich an die zwei jungen Bergsteiger, die mich an der für mich schwierigsten Stelle unterstützten!

*Plattjen - Britanniahütte 3030 m

Tourengänger: chamuotsch, VR101


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