Versuch Fletschhornüberschreitung - Lagginhorn 3/3


Publiziert von Zocky , 21. August 2012 um 19:18.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:19 August 2012
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1117 m
Abstieg: 1117 m

Auch am Sonntag hat Morgenstund Gold im Mund. Tagwach war wieder um 03.45 Uhr, das Morgenessen stand dann um 04.00 Uhr bereit. Abmarsch war wie am Vortag um 04.45 Uhr, auch heute wieder im T-Shirt. 

Im dunkeln ging es von der Weissmieshütte in Richtung Klettersteig, dann aber bald nach rechts auf die Moräne. Dort weiter auf einem sehr ausgetretenen Weg weiter und etwa bei P. 2953 ging es hinunter auf den Gletscher. Gletscher?? Ja genau, es liegt fascht nur Schutt und Geröll dort. Aber immer wieder kam etwas Eis hervor und man musste hinschauen wo man hintritt. Grössere Blöcke lösten kleinere auf dem Weg ab. Die Steinzeit ist in der Schweiz definitiv nicht mangels Steinen zu Ende gegangen.

Weiter gingen wir quer über den Gletscherrest an dessen linken Rand. Die Orientierung war in der Dunkelheit nicht gant so einfach. Es sollte jedoch gute Wegspuren auf der linken Seite haben, welche uns weiter hinauf bringen. Nach etwas Suchen haben wir die auch gefunden, der Weg war jedoch eher mühsam, man rutschte hie und da etwas aus und auch hier haben sich grössere und kleinere Steine abgewechselt, der eine oder andere wackelte spürbar. 

Auf immer besseren Wegspuren ging es weiter zum P. 3263. Dort haben wir auf die Steigeisen umgestellt und sind direkt über das Firnfeld hinaufgestiegen, welches sehr hart und super griffig war.

Beim Weitergehen sind wir im oberen Teil auf eine Blankeisstelle gekommen. Gleich auf der linken Seite ragt ein markanter Felsvorgsprung in den Weg. Dort haben wir links in den Felsen gequert. Es war kein Problem mit den Steigeisen weiter zu gehen, man konnte gut auf einem kleinen Felsgrätchen laufen, die Hände am Felsen aufgestützt. 

Weiter ging es auf die kleine Kuppe hinauf und von dort über den spaltenreichen Grüebugletscher. Es hat eine gute Spur, nur eine Spalte ist etwas mehr offen und erfordert einen kurzen Pickeleinsatz. Der Weiterweg über den Gletscher war unschwer. Oben auf der Kante angekommen konnten wir die phänomenale Aussicht bestaunen. Gleichzeitig konnten wir den Weiterweg uns anschauen. Nach den kurzen schmalen Grat kam die erste Blankeisstelle. Die ersten die dort oben waren, fingen an Eisschrauben zu setzen. Wir überlegten und was wir weiter machen wollten, so kamen schon die ersten beiden wieder zurück welche umgekehrt sind. Die Stelle sei heikel, etwa 50 Meter lang, zusätzlich fühlte sich einer nicht so wohl. Wir überlegten weiter, jedoch war bald klar, dass auch wir umkehren werden. Wir waren zu siebt, hätten wir da zur Sicherung auch die Eisschrauben gesetzt, so hätten wir enorm viel Zeit verloren, war es doch schon gegen 09.30 Uhr. Besser wäre es wohl, das Fletschhorn zu einer früheren Zeit zu besteigen, oder aber in der Hütte mind. eine Stunde früher gehen, damit man noch etwas Zeit zur Verfügung hat.

So sind wir nach ausgiebiger Rast wieder umgekehrt und haben den gleichen Weg wie beim Aufstieg. Der erste Teil war schön im Schatten, folglich war der Schnee noch super zu begehen. Weiter unten hat die Sonne den Schnee schon mächtig aufgeweicht, man konnte sehr gut über den Schnee rutschen.

Auch wenn wir das Fletschhorn nicht erreicht haben und die Überschreitung via Fletschjoch zum Lagginhorn nicht machen konnten, war es ein gelungener Tag. Wir waren uns einig, dass man nur ein richtiger Bergsteiger ist, wenn man auch bereit ist umzukehren. Sobald sich jemand nicht wohl fühlt oder eine Stelle nicht überwinden kann, sollte eine Umkehr ins Auge gefasst werden. 

Die Cremeschnitte danach in der Weissmieshütte kann ich jedem nur empfehlen, Genuss pur ! Dazu ein grosses Glas Holunderblütensirup mit Mineralwasser, Erfrischung pur!

Tourengänger: Zocky


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