VAVM 4 – Von der Capanna Alpe Spluga zum Rifugio Tome


Publiziert von Seeger , 21. August 2012 um 11:34.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum:18 August 2012
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Pizzo delle Pecore   Gruppo Monte Zucchero   CH-TI   Gruppo Poncione Piancascia 
Zeitbedarf: 1 Tage 9:00
Aufstieg: 974 m
Abstieg: 1071 m
Strecke:8.3km: Capanna Alpe Spluga 1838m – Lago Alpe Spluga 1964m - Bocchetta di Sasso Bello 2140m – Val Serenello – Costone Pt. 2115m – Val Coco – Wegkreuzung Passo Coco 1940m – Passo di Chent 2224m – Alpe Piodina 2123m – Ganna Pt. 1866 – Lago di Tome 1692m – Rifugio Tome 1739m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Locarno – Giumaglio (FART). 4- 5 Std. Aufstieg über Arnau zur Capanna Alpe Spluga
Zufahrt zum Ankunftspunkt:2 – 3 Std. Abstieg nach Broglio. Postautoverbindung nach Bignasco – Locarno.
Unterkunftmöglichkeiten:Capanna Alpe Spluga: Komfortable Selbstversorgerhütte. Gas, Holz, Getränkeangebot. Rifugio Tome: Einfachere Selbstversorgerhütte (2012 im Umbau, jedoch bis 12 Personen benutzbar). Gas, Holz, Getränkeangebot.
Kartennummer:Maggia 1292, Pizzo Campo Tencia 1272

Bestens ausgeruht und voller Tatendrang steige ich bei schönstem Wetter direkt oberhalb der Capanna Alpe Spluga 1838m auf die Rippe mit dem Kreuz und auf schönem und gut markierten Weg zum Lago Alpe Spluga 1964m. Hier trennen sich die Wege ins Val Chignolasc nach links hoch über die Bocchetta di Spluga und rechts zur Bocchetta Canova ins Val d’Osura. Ich nehme den Weg geradeaus.
Rechts um den See herum gut markiert über eine Geröllhalde und wenige Gras/Stein-Abschnitte zur  Bocchetta di Sasso Bello 2140m hinauf. Das geht ja ganz leicht. Eine Stunde von der Hütte. Easy – peasy. Wunderschöne Aussicht ins Val Serenello und die Berge ums Val Bavona/Val Peccio.
Mein Befinden wechselt von heiter auf ernst beim vorsichtigen Hinunterkraxeln durch ein glitschiges und geröllbeladenes Couloir 220hm (T4+) hinunter auf die Geröllwüste des oberen Val Serenello. Dazu benötige ich 50 Minuten!
Querung von Stein zu Stein zu Stein…des ganzen Talkessels leicht ansteigend (sehr gut b/w-markiert) zur Rippe zwischen Val Serenello und Val Cocco. Mittels eleganter Wegführung wird diese zum  Costone Pt. 2115m erklettert.
Auf einem luftigen, nicht allzu schwierigen Grätchen erreiche ich den nächsten Couloir. Mit 150m Höhendifferenz führt der mit Vorsicht zu begehende Pfad an atemberaubenden Gräben zur Rechten vorbei elegant auf die obersten Alpen des  Val Coco hinunter. Die Ameisen sind noch da, basodino.
Und wieder quere ich über Stock und Stein quasi horizontal zur Wegkreuzung Passo Coco 1940m. Hier besteht die Möglichkeit ins Val d’Osura (Cap. Sambucco/Osura) zu wechseln oder durchs Val Coco nach Brontallo abzusteigen.
Nun beginnt einer der heikelsten Abschnitte der gesamten VAVM, welche jedoch dank Ausbau mit Technik entschärft ist: Traversierungen mittels eingesprengtem Weg, Ketten, Bügel….Lass Dich überraschen! Ganz gefährlich wird es selten. Aber ein T5- auf Sicher. So erreiche ich ein Rinnsal mit etwa 1 Minutenliter Wasser. Da ich einen der heissesten Tage seit 2003 erwischt habe, bin ich auf das kühle Nass angewiesen. Gleich noch alle Kleider zum Trocknen ausbreiten und Sönnele. Mittagessen Menü 1 mit gedörrten Mangoschnitzen und Basler Leckerli. Vitamindrink dank praktischen Tabletten. Bin etwa bei 4 Liter konsumierten Drinks angelangt. Und dann überraschender Besuch von vier jungen Deutschen, einem Niederländer und schliesslich einer einsamen Wanderin. Alle mit der gleichen Frage nach dem Wasser.
Anschliessend schleppe ich mich in praller Sonne und angefühlten 40°C den steilen Hang hinauf zum  Passo di Chent 2224m. Wow! Wieder öffnet sich ein weiterer Talkessel: Das Val di Tome. Überragt von Zucchero/Triangolino und zum Greifen nah der Campo Tencio & Cie. Der Blick reicht bis zum Monte Rosa und den Berner Alpen. Im spärlichen Schatten ruhe ich mich aus.
Nun tauche ich ins wunderschöne Tal mit dem tiefblauen See ein, welcher von hier oben noch nicht sichtbar ist. Ein angenehmer Weg führt zur  Alpe Piodina 2123m, einer offenstehenden Schutzhütte an schönster Lage.
Die Capanna Tome ist von hier weit unten zu sehen. Bis zur  Ganna Pt. 1866 führt ein happiger Abstieg und ein weiterer durch ein feuchtes Kamin endlich zum  Lago di Tome 1692m.
Schliesslich führt ein kurzer Aufstieg vom See zum  Rifugio Tome 1739m.
Sympathische Gruppe aus Österreich, ein Fotograf aus Italien und die tapfere Wanderin machen diesen Aufenthalt zu einem einmaligen Erlebnis.
Danke! Einfach Danke! 

Vallemaggia: Capanna Masnee – Madom da Sgiöf – Cima da Nimi (VAVM 2) und supplement Cima di Aiarlo
VAVM 3 – von Bignasco (Valmaggia) nach Brione (Val Verzasca)
VAVM 4 – Von der Capanna Alpe Spluga zum Rifugio Tome
VAVM 5 – Von der Capanna Tomè zur Capanna Soveltra
VAVM 6. Sonogno - Pizzo Barone – Btta. della Campala – Soveltra – Pso Fornale - Mogno 


Tourengänger: Seeger


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Kommentare (3)


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basodino hat gesagt: Wie eine Ameise ...
Gesendet am 21. August 2012 um 19:48
... ist man ja ohnehin in diesen mächtigen Landschaften. Danke für den Gruss. Es ist toll, mal einen Bericht von Dir zu lesen, den ich vom Wege her schon kenne. Deine Art zu schreiben nimmt einen ohnehin schon immer auf eine Reise mit ...

Gruß
Marcel

Seeger hat gesagt: RE:Wie eine Ameise ...
Gesendet am 21. August 2012 um 20:35
Ciao Marcello
Wow. Welch ein Kompliment.
Und eines zurück: Die Sechsergruppe in der Tome-Hütte kam von der Sambucco her. Als Unterlage und Anleitung - du darfst raten: Ausdruck von basodino :-)))
Gruss
Andreas

basodino hat gesagt: RE:Wie eine Ameise ...
Gesendet am 21. August 2012 um 20:39
COOL!


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