Piz Blaisun vom Ostgrat


Publiziert von Frangge , 21. August 2012 um 23:38.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Albulatal
Tour Datum:18 August 2012
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   Keschhütte 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1550 m
Abstieg: 1550 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW nach Madulain

Ein Wochenende mit meinem Bruder im Oberengadin. Er möchte das erste Mal über 3000m kommen. Ein Wanderberg also, aber bitte kein langweiliger, aber auch nicht zu schwierig. Auf hikr recherchiert und *das hier gefunden.

Einquartiert haben wir uns zunächst aber in der  Julierhospiz La Veduta - sehr empfehlenswert, günstig und hervorragende Küche. Am Samstag morgen dann mit dem Auto nach Madulain gefahren, von wo wir um ca. acht Uhr losgewandert sind. Bis zur Alp Es-cha Dadour geht es sanft ansteigend auf einer Fahrstrasse durch lichten Lärchenwald. Bereits jetzt wird einem recht warm. Nach der Alp Es-cha Dadains führt ein Wanderweg in die Fuorcla Gualdauna. Wir verlassen den Wanderweg und steigen weglos zum Pt 2638 über Gras auf. Die Berninagruppe zeigt sich im Süden, der Piz Kesch dominiert die nähere Umgebung und der Tiefblick auf die Albulastrasse begeleitet uns ebenso. Ab dem Pt 2638 erkennt man auf dem Grat Wegspuren. Abseits des Grates wird es schnell rutschig und bröselig - der ganze Berg ist ein riesiger Schutthaufen. Also immer auf dem Grat entlang und gar nicht erst in die Flanke... Bei bester Sicht - wunderschön. Wie Ivo66 erwähnt, geht es etwas auf und ab. Vor allem ab Pt 2995 muss man ein paar mal die Hände zu Hilfe nehmen, die Kletterstellen sind aber einfach und jeweils sehr kurz. Teils stört das lose feine Geröll, man doch etwas vorsichtig sein und sicher stehen, es gibt ein paar Stellen, an denen ein Abrutschen nicht empfehlenswert wäre.

Kurz vor dem Gipfel gelangt man in die Nordflanke und steht nach nur noch wenigen Höhenmetern zuoberst auf dem Piz Blaisun. Haben wir während der ganzen nicht gerade kurzen Strecke auf dem Ostgrat schon eine klasse Aussicht gehabt, wird sie von der Fernsicht auf dem Gipfel noch einmal übertroffen. Trotz Hochsommer sehen wir sicher weiter als 100km. Die Bilder sollten für sich sprechen. Ich habe versucht, ein paar Gipfel auf den Bildern zu identifizieren, die Perspektive aus dem Engadin ist mir aber etwas ungewohnt und so hoffe ich, dass ich mich nirgends verhauen habe. Es waren ein fach so viele Berge zu sehen! Wir geniessen eine ausgiebige Gipfelrast bei immer noch sehr warmen Temperaturen. Wir befinden uns fast alleine auf dem Gipfel, ich zähle im Gipfelbuch nur 35 Einträge für 2012 vor uns.

Den Abstieg nehmen wir über den Nordgrat, wobei hier von Grat zu sprechen deutlich übertrieben ist. Ein nicht markierer Weg führt teils steil im Zickzack in die Fuorcla Pischa. Diese Route ist ausgetretener, der Schutt dementsprechend fest getreten. Ab der Furcla Pischa befindet man sich wieder auf markiertem Wanderweg, dem wir zur Camanna Es-cha über teils grobes Geröll, später dann über Gras folgen. Das Panache an der Hütte haben wir uns dann wirklich verdient.

Von hier laufen wir dann gemächlich zurück nach Madulain, kurz nach der Alp Es-cha Dadains kommen wir wieder auf die Fahrstrasse.

Auch wenn der Piz Blaisun manchmal etwas als Schutthaufen verschrien ist, ist die Wanderung über den Ostgrat alles andere als langweilig, dabei nicht übermässig schwierig. Ein Spaziergang ist es dennoch nicht. Lediglich kurz vor dem Gipfel fand ich, dass man an ein, zwei Stellen doch durchaus vorsichtig sein sollte. Die Tour kann man etwas abkürzen, wenn man statt von Madulain von der Albulastrasse losläuft. Wir hatten extremes Glück was das Wetter und die Sicht angeht. Vom Ortler bis in die Churfirsten, den Tödi und sogar bis ins Berner Oberland haben wir sicher hunderte Gipfel betrachten können. Für Wanderer, die Freude an leichten Kraxeleinlagen und einem nicht überlaufenen Berg haben, ist diese Tour sicher ein guter Tipp.

Tourengänger: Frangge


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