Obergabelhorn Südwand


Publiziert von tombe , 13. August 2012 um 23:48.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum: 8 August 2012
Hochtouren Schwierigkeit: S
Klettern Schwierigkeit: V- (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 13:00
Aufstieg: 850 m
Abstieg: 1700 m
Unterkunftmöglichkeiten:Arbenbiwak / Rothornhütte/ Berghaus Trift
Kartennummer:1327 Evolène

1. Tag Zustieg zu Fuss von Zermatt über Zmutt zum Arbenbiwak in 5h mit Mittagspause. Der Klettersteig kurz vor dem Biwi fordert nochmals Konzentration und Trittsicherheit. Das Biwi (15 Plätze) war mit 28 Personen masslos überbelegt. Die drei vorhandenen Gaskocher reichten aus und zum Schlafen fanden auch alle eine Matraze. Der Brunnen vor der Hütte liefert reichlich Wasser (abkochen).
2.Tag Abmarsch um 04.45 nach dem Frühstück als letzte, wir wollten bei Tageslicht klettern. So kamen wir über Geröll, leichten Fels und Firn am 05.45 am Einstieg an. Die Wand konnten wir am Vorabend sehr gut vom Biwak aus einsehen. Der Firn ist bis zur Einstiegsrippe zusammenhängend und mit Steigeisen, weil am Morgen gefroren, sehr gut zu gehen.
Die ersten Seillängen sind wenig steil und können am kurzen Seil gegangen werden. Man muss Anfangs immer rechts halten. Leider sind wir zu lange gerade hoch und merkten 120m unter dem Pfeiler, welcher auf das Kohlenband führt, dass wir uns auf der linken Rippe, abseits der eigentlichen Route befanden. Wie im Führer beschrieben ist es nicht einfach auf die rechte Rippe zu wechseln, wir fanden jedoch direkt am Fuss vom Pfeiler eine Möglichkeit, durch die teils mit Schnee und Eis durchsetzte Rinne. Nach zwei steilen Seillängen standen wir dann auf dem Kohleband. Dieses verfolgen wir bis an sein rechtes Ende. Dort stiegen wir etwa 70m leicht rechtshalend hoch, bis zu einem kurzen überhängendem Riss. An diesem Punkt war für uns Ende der Fahnenstange, weil sgriffarm. Wir entschlossen uns 50m ins markante Couloir abzuseilen. Mit Steigeisen und Pickel verfolgten wir das bis zu 60° steile Couloir im Mixedgelände. Nach 80m konnten wir über den rechten Felsgrat in einer Seillänge zum Gipfel aufsteigen.( 7h Kletterzeit)
Nach einer kurzen Pause mit obligatem Foto begann der Abstieg über den Normalweg. Vom Obergabelhorn auf den Schneegrat sind diverse Abseilstellen 20m eingerichtet. Am Kluckerturm hängen fette Taue die den Abstieg erleichtern. Die Kletterstellen nach der Wellenkupel können leicht abgeklettert werden. Im danach folgenden Schutthang vor dem Triftgletscher gibs nur Augen zu und durch. Um 18.00 waren wir bei der Rothornhütte, welche aber kein Bett mehr frei hatte. So übernachtete ich im Berhaus Trift welches ich gerne weiterempfehle.
Für die Tour insgesamt benötigten wir 13h was mehr ist als im Führer beschrieben. Allgemein herrschen günstige Verhältnisse. Für die Kletterei waren wir froh um Friends und diverse Schlingen, da in der gesamten Wand nur etwa 5 Hacken stecken. Der Fels ist fest und es lässt sich immer wieder was legen.

Tourengänger: tombe


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Kommentare (2)


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Sputnik Pro hat gesagt: Abenteurlich
Gesendet am 14. August 2012 um 07:55
Gratuliere euch zur Südwand mit Umwegen. Hast du noch mehr Bilder?

Gruss, Sputnik

WoPo1961 hat gesagt:
Gesendet am 14. August 2012 um 09:28
auch aus dem hohen Norden einen Glückwunsch zu dieser wahrlich nicht alltäglichen Tour... ein Rätsel bleibt, wie bei dieser Überbelegung im Biwak Jeder noch eine Matratze abbekam??!! Gut schlafen sieht, glaub ich, anders aus :-))
WoPo


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