Ich weiss nicht warum wir annehmen konnten, dass am Peitlerkofel weniger Betrieb herrscht. Touristenhochburgen liegen nicht in nächster Nähe, auch die Anfahrt auf dem schmalem Strässchen zum Würzjoch aus dem Gadertal oder Etschtal ist langwierig. Trotzdem scheint die Gegend recht beliebt, wie überfüllte Parkplätze beweisen.
Die Tour ist eigentlich ein richtiger Augenschmaus. Zunächst geht's über die Kompatschwiesen zur Westseite des Berges, dann auf schmalem Steig in's Schartenbachtal und hier Richtung Osten hoch zur Peitlerscharte. Hier zweigt der Weg Nr. 4 nach Norden in die Südflanke des Peitlerkofels ab. Der Besucherstrom flaut merklich ab, und es geht in schönem, mässig steilen Gelände bergan. mp2012 hat ja bereits auf die eigentliche Challenge der Tour hingewiesen: Der 'Klettersteig', der sich die letzten gut 100 Hm den Südrücken hochzieht.
Im Gegensatz zum Sass Songher ist das Drahtwerk inklusive Verankerungen in Top-Zustand, es gibt kaum ausgesetzte Stellen und der Bizeps wird in den wenigen vertikalen Passagen kaum gefordert. Eine Herausforderung stellt einzig die Staugefahr dar, die ab und zu zum Ausweichen in's Gelände führt, aber der Fels ist fest, manchmal etwas abgegriffen. Trotz des Zulaufs bemerken wir keinerlei Steinschlag, vielleicht liegt es auch daran, dass alle vorsichtig sind.
Der Gipfelbereich ist recht großräumig, die Fernsicht fantastisch, hier lässt es sich gut pausieren. Einige Mitstreiter sind überglücklich, insgesamt bitten mich 5 'Seilschaften' als Fotograf auszuhelfen, was sowohl deren als auch meine Fremdsprachen- und Technikkenntnisse fordert. Panorama ohne und mit Bergsteiger von links nach rechts aber ohne hinten aber mit Gipfelkreuz und dann noch drüben das...Jetzt kann ich sogar eine Videokamera bedienen, wer weiss wofür's gut ist.
Nach dem Abstieg wandern wir vom Einstieg noch schnell westlich zum Kleiner Peitlerkofel, der einen schönen Blick auf das Felsbollwerk bietet. Auch den sollte man nicht versäumen, wenn man schon mal da ist.
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