Baltschieder Schilthorn 3122m


Publiziert von akka , 7. August 2012 um 22:08.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum: 1 August 2012
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Aufstieg: 2370 m
Abstieg: 2370 m
Strecke:Eggen 1049m - P. 916 - Ze Steinu 1287m - Erl 1780m - P. 2335m - Schilthorn 3122m - retour

Schilthörner gibt es viele. Jenes im Baltschiedertal weckte bereits vor knapp einen Jahrzehnt mein Begehren. Früher hätte mir diese Tour mehr gelegen, da ich andere körperliche Voraussetzungen und eine andere Zielausrichtung hatte.
Der 1. August ist für mich immer etwas Besonderes und diesen Tag feiere ich bei entsprechendem Wetter traditionell mit einem Bergprojekt, auf das ich mich schon viele Jahre freue. Die Wahl fiel heuer eben auf jenes Schilthorn.
 
Mein Ausgangspunkt war Eggen (1045m). Hier kann man optional den Sounenweg Gorperi gehen, was die Tour verkürzen würde. Diese Sounen sind mir allerdings etwas suspekt, deshalb steige ich zur Brücke auf 916m ab. Da es beim Rückweg hier wieder hochgeht, waren einige Zusatzhöhenmeter nicht zu vermeiden.
Überhaupt gilt es, sich auf einige Höhenmeter und Weg einzustellen. Es war mir bewusst, dass es sich um eine längere Unternehmung handeln würde. Das Baltschiedertal ist bereits zu Beginn sehr reizvoll und lohnend zu erwandern. Bis Ze Steinu auf 1287m zieht es sich, aber dieser Teil erschien mir der schönste Abschnitt der gesamten Tour. Der folgende Anstieg nach Erl/Eril ist dann kurz und knackig. Ein steiler Weg windet sich die stotzigen Grashänge hinauf. Erl liegt dann auf 1780m wahrlich malerisch. Die kleine Siedlung ist verweist. Alles verschlossen und verlassen. Das Schilthorn ist nun sichtbar, aber noch sehr weit entfernt. Ab Erl hat es keine brauchbaren Wanderwege mehr. Die Pfade für die Schafe verlaufen kreuz und quer und durch brusthohe Brennnesselhalden. Als endlich P. 2355m erreicht ist, geht es den sanften Südwestgrat höher. Zum Gipfel sind es immer noch knapp 800Hm und ich habe eigentlich schon genug. Aufgeben möchte ich nicht, zu viel habe ich schon an Weg absolviert. Der grasbewachsene, breite Grat ist einfaches Gehgelände. Meist hat es einen Pfad. Alles im unteren T3.  Ab 2700 mischen sich vermehrt Steine hinzu und bei 2900m ist der Hang zumeist mit Schutt übersäht. Die Beine schmerzen und der Durst meldet sich an diesem heissen Tag immer vehementer. Mit 2 Liter Getränke hatte ich viel zu knapp kalkuliert. Zuletzt sind es zum Gipfelkreuz nur noch wenige Meter über gröbere Blöcke.
Die erhoffte Aussicht war leider etwas getrübt, da sich an den hohen Bergen rundum Quellwolken gebildet hatten. Das Schilthorn ist ein äusserst schöner Aussichtsberg. Der Durst vertrieb den Hunger und ich wusste, das der lange Abstieg noch einiges abverlangen würde. Auf 3000m sah ich Eril und das sah doch ermutigend nah aus. Nach 500Hm Abstieg war Eril aber immer noch gleich weit entfernt und soviel sei verraten, es dauerte scheinbar endlos, ehe ich dort ankommen sollte. Bis dorthin überlegte ich, wieviel Flaschen sprudeliges Mineralwasser wohl zuhause im Kühlschrank eingelagert sind. Die Wiesen ging ich vermehrt direkt, was den Gelenken nicht so gefiel und Konzentration verlangte, aber die Sache etwas beschleunigte Ziemlich erledigt erreichte ich dann endlich Erl, wo ich kein Wasser fand. Also weitere 500m absteigen, zuletzt joggend, bis in Ze Steinu dann endlich ein Brunnen. 
Es war aber noch nicht geschafft. Der weitere Abstieg Richtung Eggen zieht sich noch. Als die Brücke auf 916m endlich erreicht war, freute ich mich, endlich nicht mehr absteigen zu müssen und genoss den Gegenanstieg zurück zum Ausgangspunkt in Eggen.  

Tourengänger: akka


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Kommentare (2)


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CarpeDiem hat gesagt:
Gesendet am 8. August 2012 um 19:03
Hey Jörg, den geleisteten HM zu entnehmen bist du ja, trotz Flüssigkeitsmangel, wieder in Topform!!
Die Tour merke ich mir, aber ev. in zwei Etappen ;-)))

Grüsse, Anne-Catherine

akka hat gesagt: RE:
Gesendet am 8. August 2012 um 21:52
Oje, Anne-Catherine,
ich bin keineswegs in Topform. Nennen wir es ein Ausnahmeereignis, das über den Willen ging. Noch im Juli scheiterte ich an einigen Voralpengipfeln wegen Erschöpfung bereits nach 700Hm.
LG, Jörg


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