Vinschgau 5: Kastellbell - Staben: Waalwege am Sonnenberg

Heute wollen wir es gemütlich nehmen und uns mehr auf das Sehen und Beobachten, denn auf das Laufen konzentrieren. So ist eine gemütliche halbtägige Waalwanderung am Sonnenberg genau das Richtige.

Mit der Vinschergbahn nach Kastelbell, wo wir erst einmal einen kleinen Happen essen, um uns für die kommenden Strapazen zu stärken und gleichzeitig die paar Tropfen Regen aussitzen können. Nach einem feinen Espresso (die nähe zu Italien hat eben auch ihre Vorteile), nehmen wir den steilen Aufstieg zum Waal in Angriff.

Lauschig gehts für ca. 1/2 Kilometer dem glucksenden Bächlein entlang. Hier zweigen wir zur Ruine Hochgalsaun ab. Eine knochentrockene Felsensteppenlandschaft erwartet uns mit einer südländisch anmutenden Flora und Fauna. Die Ruine erlaubt nicht nur einen herrlichen Blick talauf und talab auch ornithologisch wird einiges geboten, so u.a. ein Raubvogel, den wir nach langem hin und her höchstwahrscheinlich als Schlangenadler bestimmen würden. Lange zieht er seine Runden, bleibt in der Thermik und im Wind stehen, um dann mit angezogenen Flügeln wie ein Pfeil zu Boden zu schiessen. Kurz darauf schraubt er sich wieder in die Höhe.

Wir aber müssen weiter und steigen wieder ins üppige Grün entlang des Waals (Weg Nr. 3) hinunter. Ein kurzer Zwischen-ab- und -anstieg um eine der, das ganze Tal beherrschenden, Apfelplantagen und weiter folgen wird dem frisch dahingurgelnden Wässerlein.

Nocheinmal wird eine Felsensteppenlandschaft angekündigt, nur leider ist davon vom Waalweg aus nicht allzuviel zu sehen. Möglicherweise liegt's an den recht hohen Temperaturen aber kaum ein Vogel zeigt sich. Nicht einmal ein Pieps ist zu hören. Mittlerweile haben wir den, leider ferienhalber geschlossenen, Sonnenhof ob Staben erreicht und steigen zum Bahnhof hinunter, von wo uns das Vinschgerli wieder nach Mals zurückbringt.