2-Tagestour: Avers Madris - Chiavenna - Innerferrera


Publiziert von madriser , 11. August 2012 um 23:09.

Region: Welt » Italien » Lombardei
Tour Datum:16 Juli 2012
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I   CH-GR 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 935 m
Abstieg: 2339 m
Strecke:Avers-Madris - Btta da Lägh - Chiavenna - Monte Spluga (Stuetta) - Lago Emet - Pass Emet - Innerferrera
Unterkunftmöglichkeiten:Diverse Hotels in Chiavenna



Diese Tour hatten wir uns schon lange vorgenommen und für einmal waren andere Faktoren als die reine Kondition oder die Technik der Knackpunkt. Die Herausforderung dieser Tour ist der endlos scheinende Abstieg vom Madrisberg (Btta da Lägh). Von da geht es nämlich etwa 2400hm runter nach Chiavenna. Aber beginnen wir am Anfang.

Tag 1:

Avers-Madris Stettli - Madriserberg:

Wir starten morgens um 04:20 Uhr im Stettli im Madrisertal. Die Temperatur liegt bei etwa 7°C und war somit ideal für unser heutiges Vorhaben. Auf Kieswegen geht es weiter ins Tal hinein, an der Staumaur Preda vorbei und Richtung Alp Sovrana. In der Sovrana zweigt links das Val Roda ab (bzw. auch das Tal Richtung Prasignola Pass) und rechts das Val da Lägh, welchem wir folgten. Von hier an, bis zum See ist kein markierter Wanderweg.
Ein ziemlich humaner Aufstieg bringt uns auf eine Hochebene im Tal. Nun sind wir immer - am Bach haltend - das Tal hineingewandert und haben von weitem schon den Aufstieg auf den Pass (Madrisberg) begutachten können. Leider hat dann bald der Nebel den Pass in seinen Händen und der Pass war nicht mehr zu sehen. In diesem Tal empfiehlt es sich, den Weg immer nahe am Bach zu wählen, ansonsten traversiert man unnötig, schräge Grashänge. Der Aufstieg auf den Pass erfolgt ohne Probleme und meistens dort, wo es am offensichtlichsten scheint. Das war auch im Nebel gut zu meistern. Als wir dann auf dem Pass ankamen war der Nebel gerade daran zu verschwinden, resp. zog der Wind von Norden her den Nebel über den Pass und die Südseite war klar. Der Wind auf dem Pass kühlte uns ziemlich runter und die kleinen Wasserlachen waren tatsächlich gefroren. Das mit Eis verzierte Gras sah sehr spektakulär aus.

Madrisberg - Lago d'Aqcua Fraggia
Jetzt kommt der "schwierigste" Teil der Tour. Vom Pass muss der Weg nach unten zum See gefunden werden. Meist sind es steile Grashänge und man sieht die Felsstufen nicht. Hier lautet die Devise: Immer rechts halten. So gelang uns der Abstieg eigentlich ziemlich gut. Wenn man zu direkt gerade nach unten steigt, ist dann plötzlich an einem Felsband Schluss und man muss wieder etwas zurück aufsteigen. Am Lago dell' Acqua Fraggia - es war mittlerweile 11:30 Uhr - haben wir Mittagspause gemacht. Die ersten 600hm haben wir nun hinter uns.

Lago d'Aqcua Fraggia - Savogno
Direkt beim See geht es steil runter und man sieht von oben bereits das nächste Ziel: das gut 1100hm tiefer liegende Dorf Savogno. Der gute Wanderweg führt uns an den warmen (normalerweise sogar sehr heissen) Hängen gut runter nach Savogno. Die Knie machen sich auch schon langsam bemerkbar, als wie endlich Savogno erreichen. Hier machen wir erneut eine etwas längere Pause, bevor wir uns an die nächsten rund 600 hm ran machen. Savogno ist nicht sehr gross, hat aber irgendwie grossen Charme. Die Kirche mit ihrem Umschwung ist wunderschön.

Savogno- Borgonuovo
Von Savogno führt eine sehr beeindruckende alte Natursteintreppe (fast durchgehend) nach Borgonovo runter. Für unsere Knie nicht gerade das was sie sich wünschen, jedoch wirklich sehr eindrücklich. Man kommt immer wieder an Ruinen und alten Waschbrunnen vorbei, die ebenfalls an frühere Zeiten erinnnern.

Borgonuovo - Chiavenna
Endlich in Borgonovo angekommen sind wir froh, dass wir die Höhenmeter endlich hinter uns haben. Hochzu wäre das ganze nicht halb so schlimm. Dann geht es an den eindrücklichen Wasserfällen von Borgonovo vorbei auf mehrheitlich Radwegen Richtung Chiavenna, wo wir übernachten werden. Hier empfiehlt es sich im Grotto Ombra zum Nachtessen einzukehren. Das Essen ist einfach vorzüglich dort.

Tag 2:

Chiavenna - Montespluga (Stuetta)

Da wir den gestrigen Tag etwas in den Beinen merken, entscheiden wir uns den Rückweg von Monte Spluga zu beginnen und als Ziel hatten wir entweder Innerferrera oder die Staumauer Valle die Lei (via Pass Sterla Settentrionale). Die Strecke von Chiavenna bis nach Stuetta legten wir mit dem italienischen Postauto zurück.

Stuetta - Rif. Bertacchi (Lago di Emet) - Passo di Emet
Von Stuetta geht es kurz der Strasse entlang bis nach Suretta (Pkt. 1906). Dort beginnt der markierte Weg zu Lago di Emet. Die Steigung ist sehr human, was uns heute gerade recht kommt, denn die "Strapazen" von gestern haben ihre Spuren hinterlassen. Es geht hoch bis zum Punkt 2106. Bis hier waren wir auf Naturstrasse unterwegs. Nun beginnt der schöne Wanderweg in der Mulde, alles auf etwa gleicher Höhe bleibend bis zum Lago di Emet. Hier tummeln sich viele Leute, sogar eine Gruppe Schüler ist von Madesimo hoch auf den See gelaufen. Nicht alle mit den idealen Schuhen an den Füssen;). Hier genossen wir unser heutiges Mittagessen bevor es weiter zum Passo di Emet hoch geht. Dieser Aufstieg zum Pass dauert lediglich 20min.

Passo di Emet - Innerferrera
Aufgrund der vergangenen Kilometer und den doch ziemlich schweren Rucksäcke entscheiden wir uns anstatt den Weg über den Passo di Sterla Settentrionale, dem Weg das Val Niemet auswärts zu folgen und in Innerferrera aufs Postauto Richtung Avers-Cröt aufzuspringen. Der Weg das Val Niemet lang ist schön und geht immer schön leicht abwärts. Dafür zieht sich das ganze ziemlich in die Länge. Erst am Schluss geht es dann auf Naturstrasse steil runter nach Innerferrera. Hier geht es aufs Postauto.

Avers-Cröt - Avers-Madris Stettli
Von Cröt ist wieder Fussmarsch angesagt. Auf einer selten befahrenen Teerstrasse geht es in etwa 45min zurück an unseren Ausgangsort.

Fazit:
Eine wahnsinnig schöne Tour die grosse Abwechslung zu bieten hat. Der Abstieg nach Chiavenna darf unter keinen Umständen unterschätzt werden, vorallem der Abstieg vom Madrisberg. Aber auch die restlichen Höhenmeter und das wechselnde Klima (knapp 2700müM, 4h später ca. 300müM) ist nicht ohne und kann einem ganz schön zusetzen.

Tourengänger: madriser


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Geodaten
 12334.gpx Avers-Madris - Chiavenna
 12335.gpx Stuetta - Innerferrera

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