Sentiero Alpino Calanca 21.-25. August 2006


Publiziert von saebu , 20. Januar 2008 um 11:09.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Misox
Tour Datum:21 August 2006
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Arbeola-Molera   CH-GR 
Zeitbedarf: 4 Tage
Strecke:San Bernardino - Rifugio Pian Grand - Rifugio Ganan - Capanna Buffalora - Santa Maria
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit dem Postauto nach San Bernardino
Zufahrt zum Ankunftspunkt:mit dem Postauto ab Santa Maria
Unterkunftmöglichkeiten:Rifugio Pian Grand Rifugio Ganan Capanna Buffalora Alp di Fora
Kartennummer:www.sentiero-calanca.ch, 1274 Mesocco,1294 Grono

Um 6.54 Uhr beginnt unsere lange Reise via Bern, Zürich, Chur bis San Bernardino. Bevor wir uns auf den Weg zu unserer 4 Tagestour aufmachen, geniessen wir noch eine letztes kräftigendes Mittagessen und kaufen noch die letzten Lebensmittel. Dann geht’s los.

 

1. Étappe: San Bernardino – Rifugio Pian Grand ~ 4 1/2 Std.

Ab San Bernardino 1’608m gehen wir über die Moesa Brücke zur Seilbahnstation, wo ein gleichmässiger Aufstieg durch Tannenwald mit Heidelbeerbüschen (mmmmmh!) , später dann Lerchenwald mit Alpenrosenbüschen zum Pass di Passit 2’082m, mit seinen schönen Seelein, führt. Über den kaum sichtbaren, aber markierten Weg gelangen wir zum Steinmändli auf dem Pass de la Cruseta 2’455m, wo wir uns eine Pause mit schöner Aussicht gönnen. Ringsherum sind überall Schafe und Walliser Geissen. Nach einem kurzen Abstieg erreichen wir die Bocca de Rogna 2’400m. Weiter geht’s vorbei an pfeifenden „Munggen" in den Talkessel des Pian Grand. Wo wir uns im Rifugio Pian Grand 2’398m einnisten. Wir haben Glück und es übernachten nur wenige Leute in dieser Selbstversorgerhütte, welche ca. 14 Personen Platz bietet.

2. Étappe: Rifugio Pian Grand – Rifugio Ganan ~ 5 ¾ Std.

Statt den Aufstieg über die Geröllhalde machen wir einen Abstecher auf die Cima de la Bedoleta 2’626m oberhalb der Hütten. Hier erwartet uns eine grandiose Rundsicht. Dem Grat entlang, über Felsblöcke gehen wir dann runter zum höchsten Punkt des Sentieros Punkt 2’514m. Der steile Zickzackpfad bringt uns zur Alp und zum Lagh de Trescolmen 2’025m mit seinem schönen Wasserfall. Wir gönnen uns eine längere Pause an diesem schönen Ort. Danach folgt ein steiler Aufstieg über schöne Alpenrosenhänge, weiter entlang dem Piz del Largè in anstrengendem Auf und Ab über Bäche, Schutt- und Blockgestein zur Bocchetta del Büscenel 2’157m. Wenn’s nass ist, kann’s hier heikel werden….wie einige Schürfungen zeigen :o). Ab hier folgt dann der „dramatische" Abschnitt mit ausgesetztem, schmalem Pfad. Stetig ansteigend durchquert er die Büscenelmulde, über einen zweiten Grat zum Fil de Ciar 2’346m, wo wir dann in den riesigen Felsenzirkel von Ganan gelangen. Wir übernachten in der „Hundehütte" Rifugio Ganan 2’375m, welche Platz für 8 Personen bietet. Es ist ganz einfach eingerichtet und wir haben Glück, dass wir nur zu Dritt dort übernachten. Einige Leute marschieren gerade bis zur bewarteten Buffalorahütte weiter, aber dies gibt dann mindestens 9 Stunden Marschzeit.

3.Étappe: Rifugio Ganan – Capanna Buffalora (Normalroute ~3 Std.)

Nach einer sehr kühlen Nacht machen wir uns ohne Frühstück über Felsblöcke zum Pass de Gangan 2'588m auf. Hier an der Sonne geniessen wir unser schlichtes Zmorge mit schöner Aussicht. Der Sentiero führt durch den Kessel zum Piz de Ganan, aber wir machen einen Abstecher über den Fil de Dragiva, welcher den Ganankessel umrundet. Steil geht’s aufwärts über Blöcke und Schutt zum ausgesetzten Grat ~2’730m. *Schluck* ist mega diese Aussicht; doch mit mulmigem Gefühl im Bauch, kann man das Panorama nicht so geniessen. Das ist für mich das 1. Mal, dass ich auf einem so ausgesetzten Grat bin und nur durch Kletterei weiter komme. Ein Seil zum sichern wäre hier angebracht, doch wir haben nichts dergleichen dabei. Konzentrieren und tief durchatmen…….es klappt und wir haben die Kletterei hinter uns. Steigen auf dem steil abfallenden Grashang runter auf den Bergweg zum Lagh de Calvaresc (Härzlisee) 2'214m, wo wir uns mit einem Bad erfrischen. Von hier ist es nicht mehr weit; von den Steinhütten der Alp de Calvaresc aus sehen wir schon die Buffalorahütte 2’078m. Von den momentanen Hüttenwarten Judith und Maurus werden wir herzlich mit einem Welcomedrink empfangen. Die gemütliche und warme Hütte bietet 20 Bettplätze verteilt in 5 Zimmer. Das Essen ist super und auch die Abwasch-Entschädigung „Nocino" (ein Nussschnaps aus dem Misox) ist eine reine Gaumenfreude :o)!

4. Étappe: wird wegen schlechtem Wetter verschoben!

Es regnet und sieht nicht nach Besserung aus, deshalb entschliessen wir uns noch eine Nacht in dieser tollen Hütte zu bleiben und die lange Étappe erst morgen in Angriff zu nehmen. Als es dann etwas Aufhellt machen wir uns zur Cima de Nomnom auf. Von der Hütte geht’s zuerst hinauf zum Pass de Buffalora 2’261m, wo wir völlig verregnet ankommen und so unsere Regenschütze testen können. Wir folgen dem Pfad am Grat entlang über glitschiges Geröll und denken immer wieder ans Umkehren. Wir sehen nicht weit, aber glauben, dass es nicht mehr weit ist und geben nicht auf. Wir haben sogar noch etwas Glück. Die Wolken heben sich und es hört auf zu regnen. So haben wir doch noch eine recht gute Aussicht von der Cima de Nomnom 2’633m aus. Den Abstieg bewältigen wir auf der anderen Seite über einen nassen Grashang via Cima d’Aion 2’533m zur Bocchetta di Groven 2’397m. Von hier geht’s runter auf den markierten Sentiero, welcher dann sehr alpin (mit Kettensicherung) wieder zum Fil di Nomnom 2’427m aufstiegt. Konzentration ist angesagt bei diesem nassen Wetter. Aber wir können uns ja auf die warme Buffalorahütte freuen!

5. Étappe: Capanna Buffalora – Santa Maria ~8 Std.

Es hat sich gelohnt einen Tag zu warten, denn heute herrscht schönstes Wetter!

Auf dem Rückweg von Gestern geht’s los……wir empfinden es heute schon viel weniger gefährlich (es ist halt trockener!). Der mit Stahlseilen gesicherte Weg bringt uns runter zur Alp d’Aion 2’093m. und weiter auf den Motta di Perdül 2’003m. Auf einem abschüssigen Waldweg geht’s runter zum Bosch Neir. Über Felsblöcke gibt’s erneut einen Aufstieg zur Metallleiter unterhalb der Pizzo della Molera, welche uns ins Bachbett der Aurigliaschlucht bringt. Nach langem erreichen wir endlich das Steinmannli, welches wir schon vom Perdül her gesehen haben! Vorbei an Lawinenverbauungen oberhalb Braggia gelangen wir zur Alp di Fora 1’914m, welche auch als Unterkunft benützt wird. Durch Bergwald mit Heidelbeerbüschen geht’s hinauf zur schönen Alpwiese Pian di Renten 1’914m. Nun folgt der Abstieg von fast 1'000 m über einen schmalen, sehr steilen Zickzackpfad mit Seilpartien auf die Alp Nadi 1’383m und weiter nach Santa Maria 955 m.


Tourengänger: saebu, Steimandli


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