Gorneren Bike&Hike

Nachdem ich mir das Gornerental schon einige Male auf der Karte angeschaut habe, war es nun endlich so weit, dieses offenbar abgeschiedene Urner Seitental zu besuchen.
Ich nahm den ersten Zug in Basel SBB, um 5.03 (autsch), und sogar um 4.50 ist es möglich, im Basler Bahnhof Kaffee und Gipfeli zu erhalten (the city that never sleeps...). Um diese Uhrzeit muss man sich Bahnhof und Zug allerdings mit angetrunkenen Nachtschwämern teilen.
Um 7.45 starte ich meine Tour dann mit einer Abfahrt in Göschenen. Ab Gurtnellen Wiler gehts dann hoch ins Dorf und von da auf einem alten, zuerst noch breiten und gut fahrbahren Weg in Richtung Gornerental.
Schon bald wird's aber steiler und steiniger und Velo schieben ist angesagt. Ehrlich gesagt habe ich mir den Weg anders vorgestellt, aber etwas schieben ist ja nicht schlimm. Allerdings hält sich das fahren auf dem Abschnitt bis Spicher doch sehr in Grenzen.
Ab Spicher kann dann aber wieder gut gefahren werden, die ganze Distanz bis zum RInderboden (Bikedepot). Für diese Strecke, vor allem auch auf dem Rückweg, lohnt sich das Bike doch wieder sehr.
Ab Rinderboden gehts dann stetig hoch, zum Teil auf Weg und Wegspuren bis zum Sass Seeli.
Schon vor dem Seeli wird die Landschaft sehr karg und steinig.
Ab dem Seeli suche ich mir einen Weg nördlich durch die Steinlandschaft zum Sassfirn.
Eigentlich wollte ich noch hoch zur Kröntenlücke. Da aber der Firn völlig ausgapert, die Zeit schon fortschritten war und da zu noch von der Seite doch ab und zu Steinschlag zu hören war, entschloss ich mich zur Umkehr.
Die Abfahrt auf dem Bike war im eigentlichen Tal toll, ab Spicher dann abenteuerlich.
Zwar wusste ich, dass ich irgendwann wohl eine Fussstrecke absolvieren muss. Doch offenbar verpasste ich da den Zeitpunkt.
In den Vermischten Meldungen würde hier stehen:"Der Lenker verlor die Kontrolle über sein Fahrzeug und musste sich mit leichten Verletzungen im Spital einliefern".
Kurz: Beim  Bremsen machte ich einen Saltoversuch, den ich nicht stehen konnte. Eine Rissquetschwunde am Schienbein war die Folge (Urner Granit), mit spektakulären 30 Sekunden starken Blutung, gefolgt durch eine starke Schwellung und Blutgerinnung. Auf dem Velo schaffte ich es danach bis nach Erstfeld, von wo ich den Bus bis zum Kantonsspital Altdorf nahm.
Da wurde die Wunde genäht und eine Stunde später verliess ich schon wieder das Spital (ein Hoch auf unsere nicht überlaufenen Provinzspitäler, bitte nicht schliessen!!, in Basel hätte ich da erstmal 2 Stunden gewartet).
Mit dem Zug dann wieder, später als geplant, nach Basel.
Fazit: Das Gornerental ist wirklich abgelegen, sehr reizvoll, aber für's Bike nur bedingt lohnenswert.