Geierkopf - Westgipfel 2143 m über Teufelstal / Zwerchenbergalpe


Publiziert von Winterbaer , 18. Juni 2012 um 11:59.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum:15 Juni 2012
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 1121 m
Abstieg: 1121 m
Strecke:13,3 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Kleiner, kostenfreier Parkplatz an der 6. Brücke an der Ammerwaldstraße vom Ammerwaldhotel aus gerechnet links der Straße/2. Brücke nach dem Plansee von Reutte kommend rechts
Unterkunftmöglichkeiten:Ammerwaldhotel
Kartennummer:BY 6 Ammergebirge West Hochplatte, Kreuzspitze 1.25000 Landesamt f. Vermessung und Geoinformation Bayern /DAV

Auf dem Geierkopf-Westgipfel waren wir schon ein paar Mal, aber noch nie über das Teufelstal. Der Weg soll ja teilweise recht ausgesetzt sein und wir haben uns das bisher nicht "getraut". Aber die anderen Wege zum Plansee hinunter waren bei unseren letzten Besteigungen auch nicht gerade angenehm, weil abgerutscht.
Also Anfahrt vom wunderschön blühenden Graswangtal zum Ammerwaldhotel, aber heute daran vorbei an der (mitzählen:-)!) 6. Brücke ab dem Hotel links in einen kleinen, im Wald versteckten Parkplatz einbiegen. Hier steht auch "versteckt" an einem Baum handgeschrieben "Geierköpfe über Zwerchenberg-Jagdhütte 3 1/2 Std  !Nur für Geübte!".
Vom Parkplatz geht es gleich steil hoch durch hohes Gras, gesäumt von Orchideen und Akelei auf einem gut sichtbaren Steig. Immer in Serpentinen, ab und zu auch recht ausgesetzt über steil abfallende Hänge und gelegentlich mit Fels durchsetzt. Ab und zu muss man schon mal hinlangen, um eine kleine Felsstufe zu überwinden. Schon bald sieht man tief unter sich die Ammerwaldstraße, die zum Plansee führt. Dieser Steig fordert konzentriertes Gehen und schwindelfrei sollte man schon sein. Ab und zu liegen Bäume im Weg, die am steilen Hang über- oder unterklettert werden müssen. Weiter oben gibt es auch flachere Passagen mit mehreren Einschnitten von schönen Wasserfällen, auf denen man um die Ausläufer des Berges nach SO herum zur Zwerchenbergalpe quert. Hier reichen die Latschen ziemlich weit in den Weg hinein und man muss immer aufpassen, dass sie einen nicht vom Weg in die Tiefe "schubsen". An manchen Stellen ist der Weg auch abgerutscht. Dieser Pfad wird anscheinend nicht so viel begangen und deshalb auch nicht besonders gepflegt. (Muss er ja auch nicht:-))

Insgesamt ist diese Aufstiegsvariante wunderschön. Unserer Meinung nach der schönste Anstieg zum Zwerchenberg. Aus- oder abrutschen darf man hier nicht, dann landet man evtl. in einem Ausläufer des steilen Teufelstals und vielleicht auch beim Teufel:-).
Ab der Zwerchenberg-Jagdhütte (kurz vorher hat man zum ersten Mal Blickkontakt zum Gipfelkreuz des Geierkopfs), die wunderschön in einem grünen Tal mit Blick zur Zugspitze liegt, führt der Steig weiter nach oben, zuerst ziemlich anstrengend durch ein inzwischen bis zur Hüfte eingeschnittenes Bachbett mit Latschendach als Weg. Vor dem Kreuzjöchl kommt man endlich aus dem Latschenlabyrinth heraus auf einen schönen, in weiten Serpentinen die Südhänge des Geierkopfs querenden Wanderweg mit großartiger Aussicht über den Plansee und zum Wetterstein. In den Latschen kann es bei Sonne sehr heiß werden, da Südseite. Erst am Grat beim Kreuzjöchl wehte uns ein kühlender Wind entgegen, vorher wurden wir gebraten, da wir heute aus Arbeitsgründen am Vortag erst später losgehen konnten.
Der Aufstieg vom Zwerchenberg bis zum Kreuzjöchel ist unschwierig. Nur am steilen, schottrigen Gipfelhang gibt es "an der Höhle" eine Stelle, die angeblich I+ ist. Es ist klar, dass man auf dem steilen Südhang unter dem Westlichen Geierkopf nicht ausrutschen darf.
Über steilen Schotter gelangt man schließlich auf den weiträumigen Gipfel mit Kreuz. Die Aussicht ist phänomenal, nach SW ähnlich wie die von der Hochblasse. Nur dass man noch besser ins Wetterstein und in die wilden Schottertäler zwischen Geierköpfen und Kreuzspitze/Kreuzspitzl schauen kann.

Da wir keine Gipfelsammler und voll und ganz zufrieden mit so einer schönen Aussicht und der Einsamkeit am Gipfel sind (heute war ein Freitag und wir haben den ganzen Tag nur unterhalb des Gipfels im Aufstieg eine Person getroffen), blieben wir wieder lange oben. Das Licht ist am Abend doch am Schönsten. Erst um 17.15 machten wir uns an den schönen Abstieg in der Abendsonne, immer im Angesicht der blendend weißen Felsen des Wettersteins und der wunderbaren Aussicht nach SW. Ab und zu riecht es am Weg nach Vanille und Flieder und man bemerkt erst dann die überall blühenden schönen Steinröserl. Man könnte ewig hier oben bleiben, die Stille und die Aussicht genießen, aber der Weg vom Zwerchenberg, wo wir im Aufstieg das 2. Weißbier deponiert hatten, zieht sich noch bis zum Parkplatz.
Felixbavaria brauchte für unsere ganze Tour 4 1/2 Stunden www.hikr.org/tour/post15147.html...sag mal, Felix, bist Du alles gejoggt? Hast Du gar nicht oben gesessen und die Aussicht genossen? Mir ist diese Zeit unverständlich, aber Winterbaer und Seilpartner gehen eben ganz anders auf die Berge, als die restlichen Hikrianer, besonders die "Schotter- und Felsenspringer" hier:-)

Da wir auf der Zwerchenbergalpe noch die Abendsonne genossen haben, mussten wir im unteren Teil des Teufelstals die Stirnlampe rausholen. Im Dunkeln ist dieser Steig nicht so besonders "angenehm", weil man die Tiefe nicht sieht:-)

Eine wunderschöne Genußtour war das für uns. Könnt Ihr Euch vorstellen, wenn Ihr die Bilder anschaut, warum es dem Winterbaeren am Abend in den Bergen am besten gefällt? Weiße Felsen, blauer Himmel, Gras und Blumen im Gegenlicht und absolute Ruhe.......einfach unendlich schön! Er wäre am liebsten bis zum Sonnenuntergang oben gesessen. Aber der Abstieg im Dunkeln muss nicht sein, da gibt es "leichtere" Berge:-)

Wir bedanken uns bei den Berggeistern des Geierkopfs (sie könnten einen ja auch ganz leicht mal "abwerfen") , dass sie uns bei dem tollen Wetter, mit den schönen, bunten Blumen hochgelassen haben zu ihnen und wir oben so lange genußvoll sitzen durften!:-)


Tourengänger: Winterbaer


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Kommentare (14)


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felixbavaria hat gesagt: Joggen auf den Geierkopf?
Gesendet am 18. Juni 2012 um 14:51
Ja, bei dem Bericht www.hikr.org/tour/post15147.html sind wir tatsächlich im Laufschritt runter (soweit das auf dem Weg möglich ist), da ein Gewitter drohte und uns auch teils erwischt hat (zum Glück ohne Blitzschlag). Meine Zeiten sind aber natürlich immer ohne Pausen zu verstehen.

LG

Felix

Winterbaer hat gesagt: RE:Joggen auf den Geierkopf?
Gesendet am 18. Juni 2012 um 15:12
Das beruhigt mich ja:-)
Wenn ich meine "Pausen" immer abziehe (geht ja gar nicht:-)), jedesmal, wenn ich zum Fotografieren stehen bleibe, warte, bis der Falter endlich scharf ist....dann komm ich vielleicht auch irgendwo auf ein paar Stunden:-)
Ist ja aber auch egal, Winterbaer-Tourenzeiten zählen eh nix... Und wenn ich schon mal auf so einem schönen Berg oben bin, dann will ich möglichst lange oben bleiben, am besten bis nach Sonnenuntergang. Das empfielt sich aber nicht unbedingt beim Geierkopf und Teufelstal:-).

VG Uschi

mabon hat gesagt:
Gesendet am 18. Juni 2012 um 20:33
Huhu Uschi,

da sind mal wieder viele schöne Bilder mit dabei und vor allem auch informative! Vielen Dank für die Zooms.

Schöne Grüße

mabon

Winterbaer hat gesagt: RE:
Gesendet am 18. Juni 2012 um 21:11
Danke für`s Anschauen sag ich!
Hast Du Touren gefunden für Dich? Mit Wegen....echt?
Du musst nicht immer Erstbesteigungen in den wildesten, unzugänglichen Wänden machen:-)
Du weißt ja....die Berggeister haben nur begrenzt Geduld....da helfen Dir dann auch keine Orbs mehr:-)

Schön aufpassen:-)

Uschi

mabon hat gesagt: RE:
Gesendet am 18. Juni 2012 um 23:53
Also einen Berg, den ich schon länger plane sieht man aus einer guten Perspektive. Mehr wird nicht verraten. :-) Du weißt ja, wenn meiner Berliner kommen, wird es eine Tour mit Weg geben. :-)

Winterbaer hat gesagt: RE:
Gesendet am 19. Juni 2012 um 00:05
Den sieht man hier auf meinen Fotos? Ich könnte mir die Richtung denken:-)
Sehr felsig wahrscheinlich? Nicht so gerne voller Schnee und Gletscher?
Wir werden sehen, ob ich richtig vermute:-)

Berliner....Krähe vom Köllebachtal aus, ist gut für die! Bis dahin hat auch die Jägerhütte wieder offen und Ihr könnt noch den leckeren Wurstsalat/sauren Kas mit dem narkotisierenden Weißbier Allgäuer Marke genießen. Dann haben die Berliner so richtig was "erlebt" und es läuft sich leichter den Schützensteig runter:-)

patripoli hat gesagt:
Gesendet am 19. Juni 2012 um 20:54
Ma tutte queste belle montagne si trovano in Germania?
Peccato non conoscere il tedesco, mi piacerebbe poter leggere le tue relazioni!
Un caro saluto.
Patrizia

Winterbaer hat gesagt: RE:
Gesendet am 19. Juni 2012 um 22:30
Cara Patrizia, sì, queste montagne si trovano in Germania al confine dell`Austria, ma questo è solo una piccola parte le alpi del`Ammergau. Il nome viene del fiume Ammer. Non sono molte alte, solo poco più che 2000 m ma questo è la mia patria, qui sono cresciuta (a Oberammergau), il paese di re ludovico II con i suoi castelli.
Hai tentato già di lasciare tradurre le parole dal Google, bottone lassù vicino al titolo del rapporto qui su hikr.? Non è perfetto, ma si può capire la più parte.

Tanti saluti

Uschi

patripoli hat gesagt: RE:
Gesendet am 20. Juni 2012 um 12:05
Sì, ho provato con il traduttore, ma a volte è davvero difficile comprendere e comunque non si riesce a cogliere la vera essenza di ciò che uno vuol comunicare .....
Ciao!
P.

Winterbaer hat gesagt: RE:
Gesendet am 20. Juni 2012 um 12:30
O, mi dispiace! Un giorno quando avrò migliorato il mio italiano scriverò in due lingue le mie relazioni- italiano e tedesco:-)
Volevo solamente dire che noi non andiamo in montagna per raccolgiere le cime, per dire: sono stata su un monte famoso, difficile e molto alto...per noi importano la luce, l`anima del monte, i colori dei fiori ancora più intensivi in montagna, il vento, l`odore, gil animali, il sentimento bellissimo di essere seduta su un monte col cielo blu e le nuvole bianche, guardare le rupe bianchissime nel sole di sera, tutti da soli nel silenzio della natura.... e badare molto lontano della cima, stare fino che il sole si abbassa, magari fino il tramonto (ma in questa cima sarebbe stato un pò pericoloso di scendere nel buio...) questo è che per me fa la cosa la più bella della natura e delle montagne:-) Sopratutto un tramonto in montagna mi fa quasi sempre "piangere di commozione"...capisci:-)

Tanti saluti e tante belle gite con molta emozione:-))
Un bel monte per me don deve essere molto alto!

Uschi

patripoli hat gesagt: RE:
Gesendet am 20. Juni 2012 um 13:31
Condivido completamente tutto ciò che hai scritto!
Certo non posso negare che anche a me a volte piace effettuare salite di un certo impegno e con un certo dislivello (il tutto, ovviamente, rapportato alle mie possibilità), ma non deve essere questa la "norma".
In ogni caso cerco sempre di "ascoltare" le sensazioni e le emozioni che la montagna fa sempre nascere dentro di me.
Auguro anche a te tante belle salite.

Patrizia

Winterbaer hat gesagt: RE:
Gesendet am 20. Juni 2012 um 17:16
Grazie Patrizia! E sono tanta contenta che ho potuto leggere e capire tutto subito senza un dizionario:-)
L`altezza e la difficoltà di un monte per me serve solo per il mio benessere privato:-) Quando la salita è stata buona di condizione sono molta contenta, perchè di solito devo sforzarmi abbastanza forte:-) È troppo pesante l`orso d`inverno:-(

Tanti saluti
Uschi

Howimed hat gesagt: Winterbaer 18.Juni 2012
Gesendet am 27. Januar 2013 um 00:18
Schöne Bilder von einer Tour, die ich genauso kenne. Aber..., im Bild 3 das ist ein aufgeblasener Enzian und im Bild 25 ist der rechte Berg niemals die Gartnerwand, die liegt weiter im Hintergrund, wohl ganz rechts im Bild.
Grüße Holger

Winterbaer hat gesagt: RE:Winterbaer 18.Juni 2012
Gesendet am 27. Januar 2013 um 01:13
Du hast recht! Es ist die Hochschrutte. Sorry! War mein Fehler, weil ich die Berge von zu hoch aus betrachtet habe. Die Gartnerwand müsste dahinter liegen, sieht man aber hier noch nicht, weil der Standpunkt noch zu tief liegt.
Bloß auf Bild 3 seh ich überhaupt keinen Enzian... weiß nicht recht,was Du meinst!? Vielleicht Bild 9, da steht ein Enzian. Den hab ich jetzt mal umbenannt in Deinen Schlauchenzian....hoffen wir mal, dass es stimmt:-)


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