Val Frisal - am Schneeefeld umgekehrt...

Val Frisal - ein Hochtal über Brei / Brigels. Nur zu Fuss erreichbar,  wunderbare Flora und Fauna. Das schien mir eine geeignete Tour um mich weiter in Ausdauer und Höhenmetern zu steigern.

Kurz nach Neun entsteige ich dem Postauto in Breil und wandere gemächlich durch das Dorf Bis zum Abzweig über dem Bach Flem, Von da aus führt ein Fahrsträsschen bis nach Chischarolas. Danach wird aus der Fahrstrasse ein Almenpfad. Der Weg geht mal mehr, mal weniger steil durch das Tal, bis die erste - ungeplante - Schlüsselstelle naht: Das Brücklein über einem der Seitenarme des Flem ist noch nicht gesetzt, daher gibt es ein lustiges Steinehüpfen in einer nicht ganz ungefährlichen Bachquerung.

Jetzt geht es richtig zu Sache, der Weg entspricht nun tatsächlich einem Bergweg. Im weiteren Verlauf hat es die ein oder andere abschüssige Stelle, die durch den Winter nicht wirklich besser geworden sind. Mit Ruhe kann ich alles hinter mir lassen, auf de gleichen Weg muss ich ja nicht wieder zurück --> soweit die Theorie.

Inzwischen  werden die Schneefelder mehr und mehr, aber bisher muss keines passiert werden. Dafür sind diverse Bachläufe zu überwinden, die allerdings sehr einfach zu passieren sind.

Langsam nähere ich mich dem Eingang auf das Hochplateau des Val Frisal. Ich freue mich schon auf das Gletschervorland. Bald muss die eigentlich geplante Schlüsselstelle kommen, ein aus dem Felsen gehauener Übergang des Flem welcher mit Ketten gesichert sein soll. Danach ist geplant, via Alp Nova den Abstieg zu bewältigen.

Leider schiebt sich inzwischen ein grosses Schneefeld in meinen Blick. Der Weg ist darunter verschwunden, leider auch der Flem. Ich versuche das Schneefeld an der Aussenseite zu passieren, das geht nicht, Schneefeld an der Aussenkante passieren = heikel. Als Einzelgängerin unterwegs, kein Natel-Empfang, kein Eispickel dabei, das ist mir zu heikel. Daher leider umdrehen und alles wieder auf gleichem Wege zurück.

Die diversen Bachquerungen sind unterwegs nicht einfacher geworden, aber wenn das Wasser erst einmal in die Bergschuhe rein gelaufen ist, dann stört es beim zweiten Mal nicht mehr so sehr:-)

Auf den frisch bestossenen Almen werden noch Kuhkämpfe ausgetragen, die Rangfolge muss geklärt werden. Tipp: Am besten etwas umgehen.

Fazit:

• Bald wieder, hoffentlich diesmal ohne heikle Schneefelder.
• Die Tour wird in verschiedenen Wanderführern beschrieben, u.a. auch im Rother-Wanderführer Surselva. Hier wird die Tour als BLAU bewertet, während der Rotpunkt-Führer T2/T3 angibt. BLAU scheint mir reichlich untertrieben, eher eine ROTE Tour...
• Die Landschaft ist herrlich, als ich los bin war ich komplett alleine im Tal. Im Abstieg habe ich insgesamt vier Personen getroffen....
• Kein Natelempfang im oberen Teil