Black Mesa (1.516 m) - Zum höchsten Punkt von Oklahoma


Publiziert von pika8x14 , 8. Juni 2012 um 03:28.

Region: Welt » United States » Oklahoma
Tour Datum:22 Februar 2012
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: USA 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 240 m
Abstieg: 240 m
Strecke:Trailhead/Parkplatz unweit von Kenton, am nordöstlichen Fuß des östlichen Teils des Black Mesa - Black Mesa, höchster Punkt von Oklahoma.
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Per Pkw über den Oklahoma State Highway 325 in Richtung Kenton, OK. Östlich von Kenton gemäß Ausschilderung "Black Mesa Nature Preserve" und "Black Mesa Summit" auf eine Nebenstraße abbiegen und noch ca. 5 Meilen bis zum Ausgangspunkt der Wanderung - an einer nochmaligen Ausschilderung "Black Mesa Nature Preserve" verlässt man die Straße und erreicht einen Parkplatz (Toilettenhäuschen, Schaukasten mit Kartenskizze und weiteren Infos. Koordinaten: 36.95718, -102.956993).
Kartennummer:Keine. Eine Kartenskizze ist im Schaukasten am Trailhead vorhanden.

Cimarron County - ganz im Westen des Oklahoma Panhandle - Bevölkerungsdichte 0,5 Einwohnern pro Quadratkilometer - das ist wenig, ganz wenig, eigentlich könnte man auch „tote Hose“ sagen.

Und trotzdem ist das „No Man’s Land“ eine Reise wert. Nicht nur wegen des gleichnamigen Beef Jerky, das in der „Metropole“ Boise City (Verwaltungssitz, knapp 1.500 Einwohner) hergestellt wird. Die Landschaft, vor allem „unendliche Weite“, hat ihren besonderen Reiz und es gibt auch Besonderheiten: das Cimarron County grenzt als einziges County der USA an 4 Bundesstaaten - Texas (im Süden), New Mexico (im Westen) sowie Colorado und Kansas (im Norden).

Selbst „Bergfreunde“ kommen auf ihre Kosten, denn hier befindet sich auf dem Black Mesa der mit 1.516 m (4.973 ft) höchste Punkt in Oklahoma. Nahe der Grenze zu New Mexico markiert eine Granitsäule diese Stelle. Der riesige Tafelberg erstreckt im „Drei-Staaten-Eck“ Colorado/New Mexico/Oklahoma, wobei die größte Höhe (1.737 m/5.712 ft) in Colorado erreicht wird. Der Tafelberg („Mesa“) ist bedeckt mit schwarzem („black“) Vulkangestein - durch dessen Erosionsbeständigkeit liegt die Oberfläche des Black Mesa nun deutlich über dem umliegenden, im Laufe der Zeit abgetragenen Gelände.

Nach unserer Anreise aus Canyon, Texas und einem Zwischenstopp in Boise City, Oklahoma erreichen wir kurz vor Mittag den Ausgangspunkt unserer Wanderung. Dieser befindet sich  unweit von Kenton, Oklahoma, am nordöstlichen Fuß des östlichen Teils des Black Mesa . Am Parkplatz/Trailhead umgehen wir ein Tor mit großen „BLACK MESA“-Lettern, das offensichtlich den Zugang für („unbefugte“) Fahrzeuge ins Naturschutzgebiet verhindern soll - auf der Kartenskizze im Schaukasten heißt diese Stelle auch "Trail Entrance". Dann folgen wir einer Piste 4,2 Meilen (ca. 6,7 km/einfache Entfernung) bis zum höchsten Punkt Oklahomas - eigentlich ganz einfach.

Zwischendurch gibt’s auch mal Markierungen (z. B. Pfeile) und - besonders schön - Sitzbänke nach 1, 2 und 3 Meilen - zum "In die Gegend schauen" oder "Kräfte sammeln", falls frühzeitig irgendwelche Konditionsprobleme auftreten sollten ;-). An großen Höhenunterschieden dürfte das aber kaum liegen, denn insgesamt ist kaum Steigung zu bewältigen - es sind nur ca. 240 Höhenmeter. Nachdem der Trail anfangs ein Stück am nördlichen Fuß des Tafelbergs westwärts und quasi eben verläuft, folgt  um „Meile 3“ herum sozusagen die „Schlüsselstelle“ - vom Gelände unterhalb des Black Mesa wird durch dessen nördlichen Hang auf die Oberfläche „gestiegen“. Immer noch entlang der Piste bewältigen wir in weiten Kehren allmählich den größten Teil des Anstiegs. Oben angekommen, folgt dann das letzte Teilstück wieder über fast ebenes Gelände.

Nach ca. 2 Stunden erreichen wir auf dem weitläufigen Plateau des Black Mesa den höchsten Punkt von Oklahoma. Auch hier gibt’s eine Bank und vor allem natürlich das markante Granit-Monument. Auf diesem sind einige interessante Infos eingraviert, unter anderem sind die Entfernungen zu den Nachbarstaaten des Cimarron County angegeben. Ein Blick ins „Gipfel-Buch“ verrät, dass in den USA offenbar sehr viele Sammler der Höhepunkten der Bundesstaaten unterwegs sind - zumindest sind zahlreiche Einträge mit entsprechenden Hinweisen versehen. Für uns ist es zwar „erst“ der dritte, die beiden „Vorgänger“ *Mount Whitney und *Guadalupe Peak zählen aber sicherlich mit zu schönsten.

Über einen schmalen Pfad laufen wir noch zum Südrand des Tafelbergs. Von dort haben wir einen schönen Blick hinunter zum Cimarron River und nach Kenton, etwas weiter entfernt in südöstlicher Richtung gelegen. Dann geht’s auf bekanntem Weg zurück. Nach ca. 4 Stunden (bei einer Stunde Pause) sind wir nach schöner, einsamer Tour wieder am Trailhead. Nach anfänglichem Sonnenschein bestimmen nun Wolken das Wetter.

Während der Rückfahrt nach Canyon, TX machen wir noch hier und da kurze Zwischenstopps. Diesmal fahren wir auch ein Stück durch Kansas . Dort erleben wir einen wirklich spektakulären Untergang der Sonne, die sich mittlerweile wieder blicken lässt. Über die Schönheit der oft wenig abwechslungsreichen, ebenen Flächen kann man vielleicht streiten - die Wolkenstimmungen und Sonnenuntergänge in der weiten Landschaft können aber wirklich sensationell sein.

Fazit: Schöne, ruhige, wenig anstrengende Wanderung zum höchsten Punkt Oklahomas. Bei sommerlicher Hitze oder schlechtem Wetter machen die insgesamt reichlich 13 km Wegstrecke sicherlich weniger Freude. An- und Abreise führen durch weitläufige, dünn besiedelte Regionen - für manche langweilig und trist, für andere besonders eindrucksvoll.


pika8x14 sind heute: A. + A. + A.

Tourengänger: pika8x14


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Kommentare (4)


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stkatenoqu hat gesagt: Toller Bericht
Gesendet am 8. Juni 2012 um 15:18
Danke pika8x14 für den tollen Bericht und die eindrücklichen Bilder. Beide haben uns an unsere Tour "Route 66" im August 2011 erinnert, als wir anlässlich eines Abstechers von Amarillo TX am 6. die Black Mesa erstiegen haben. Solltet ihr auch highpointer sein, wäre der höchste von Kansas relativ nahe gelegen gewesen (ca 300 km je Richtung); wir waren am 5.8.2011 dort. Für uns war es ein grossartiges Erlebnis in einer ganz tollen Landschaft.

pika8x14 hat gesagt: RE:Toller Bericht
Gesendet am 8. Juni 2012 um 23:46
… danke.

Über einen Abstecher nach Kansas zum „Mount Sunflower“ hatten wir zwischendurch sogar nachgedacht. Letztendlich haben wir aber dafür noch eine weitere Tour in Texas gemacht. So ist es diesmal bei Black Mesa und *Guadalupe Peak/Texas geblieben. Die „Höhepunkte“ von Kansas und weiteren Staaten werden wir später - sicherlich auch im Rahmen einer Ost-West-Durchquerung der USA - nachholen.

Viele Grüße, A. + A. + A.

ABoehlen hat gesagt: Flyover-Zone
Gesendet am 9. Juni 2012 um 11:36
Schön! Der erste HIKR-Bericht aus der Prärie, der grossen Weite im Mittleren Westen. Wie Du richtig schreibst, ist das für viele eine langweilige Gegend - vor allem auch für die Amerikaner selbst. Die Berner Traditionszeitung "Der Bund" schrieb dazu am 13.08.2009:

"Über diese Weidegründe und Ackerböden (gemeint ist Kansas) fliegt man heute hinweg. 'Flyover-Zone' nennen die amerikanischen Küstenbewohner das Landesinnere abschätzig. In den Ballungszentren am Atlantik und Pazifik sind die High Plains kaum besser bekannt als die Wüste Gobi."

Deine Bilder beweisen jedoch, dass sich eine Reise dorthin absolut lohnen würde!

Beste Grüsse
Adrian

pika8x14 hat gesagt: RE:Flyover-Zone
Gesendet am 10. Juni 2012 um 22:56
Hallo Adrian,

danke für Deinen Kommentar.

Nachdem wir in der Vergangenheit tatsächlich auch selbst schon mehrmals darüber geflogen sind, haben wir während unserer Februarferien diese Region erstmals selbst besucht. Aus unserer Sicht hat sich das wirklich gelohnt - möchte man einen Überblick über die vielfältigen Landschaftsformen der USA bekommen, gehören die „großen Weiten“ auf jeden Fall dazu.

Zudem wird ja in nicht allzu großer Entfernung landschaftlich viel Abwechslung geboten, wodurch bei der Tourenauswahl definitiv keine Langeweile aufkommen muss.

Viele Grüße, A. + A. + A.


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