Mittagflue via 'Am Ueli sis Chueli'

Genuss-Klettern am Grimsel-Pass

Ein später Frühlingstag scheint die ideale Zeit zu sein für eine Kletterei an der Mittagflue: die Passstrasse ist weit genug geöffnet um einen kurzen Zustieg zu gewährleisten, aber noch nicht weit genug um für unsere motorisierten Freunde attraktiv zu sein, ausserdem hielt sich der Andrang sehr in Grenzen (insgesamt vier Seilschaften im Laufe des Tages). Himmlische Ruhe erwartete uns in der Wand, und der Kletterspass wurde einzig durch eine ziemlich kühle Bise und etwas mehr Schatten als erwartet ein wenig getrübt. Wir entschieden uns für die Route "Am Ueli sis Chueli" und wurden mit sehr schöner und abwechslungsreicher Kletterei belohnt.


Das Schneefeld am Einstieg war noch relativ gross (und am Morgen ziemlich hart), was den Zustieg etwas mühsam gestaltete, auf der anderen Seite aber auch dafür sorgte, dass wir erst am zweiten Stand mit der ersten Seillänge im 5. Grad - sozusagen in medias res - mit dem versichterten Klettern begannen.

Die folgenden acht Seillängen weisen jeweils Schlüsselstellen im 5a/5b-Bereich auf, wobei diese sich meist auf ein paar Meter beschränken und der Grossteil der Längen eher etwas leichter sind. Die schwierigeren Passagen sind gut versichtert, in den einfacheren Passagen sind die Hakenabstände größer. Die Schlüsselstellen der Tour befindet sich in der drittletzen SL in Form eines etwas blockiger Aufschwung, der besonders kleinen Menschen ein paar kräftige Züge abverlangt und vorletzen Seillänge, die mit einer ziemlich kleingriffigen steilen Passage aufwartet. 

Wir wählten vom Gipfel den Fussabstieg über einen deutlichen Trampelpfad, garniert mit ein paar T4-Einlagen. Dank der Zusammenarbeit mit einer zweiten Seilschaft ging das abschliessende Abseilen sehr zügig vonstatten und wir landeten wieder auf dem Schneefeld am Einstieg, dass in der Zwischenzeit ein wenig benutzerfreundlich angetaut war.


Material

50m-Doppelseil
12 Expressen