Mattstock - SW-Grat


Publiziert von Delta Pro , 26. Mai 2012 um 19:06.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:26 Mai 2012
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   Speer-Mattstock   Zürcher Hausberge 
Zeitbedarf: 3:15
Aufstieg: 990 m

Eine empfehlenswerte Grattour über Amden - über den Mattstock

Der Weg ist geebnet durch den Bericht von 360. Die Überschreitung des Mattstocks, alles dem Grat entlang, weit über den Kletterrouten, ist tatsächlich ein Geheimtipp im Wander-Eldorado Amden! Ohne etwas Legföhren geht es nicht, doch der Weg ist fast überall freigelegt, weshalb man trotz vegetations-reichem Ambiente doch gut durchkommt. Im Frühling ist ein Pickel für die Schneefelder, oder das noch sehr rutschige Gras von Vorteil. Im Grossen und Ganzen übersteigt die Schwierigkeit der Tour T5 nicht (vor allem auch wegen dem exzellenten Fels). Es gibt aber einige Kletterstellen im II. Grad, welche gute Trittsicherheit verlangen und recht exponiert sind.

Start oberhalb der Alp Flywald (erreichbar von Weesen per PW). Etwas unkonventionell direkt weglos durch den dichten Wald bergauf. Auf einem Sporn nördlich einer Rinne steil aufwärts auf den Fahrweg auf ca. 1240 m.ü.M. Dann auf den schönen Wanderwegen zur Alp Ober Furgglen, wo sich kürzlich ein eindrücklicher Erdrutsch ereignet hat. Von der Alp hält man schräg aufwärts (am Anfang ein alter, in den Fels geschlagener Weg, der aber weitgehend von Schutt zugedeckt ist) und steigt bald in die breite Rinne ein, welche von Pt. 1859 herunterkommt. Das grosse Schneefeld kann in einer Parallel-Rinne umgangen werden. Der Aufstieg ist sehr kurzweilig und nicht schwierig (T4-T5). Kraxeln auf kleinen Felsspornen wechselt mit Passagen im Gras ab. In der Nähe des Grates darf man dann doch noch etwas mit den Legföhren kämpfen, aber es ist bald überstanden. 
Die weitere Route folgt alles dem Verlauf des Grates und ist spannend. Kletterstellen, exponierte Gratpassagen, Umgehungen von zu dichten Legföhren-Ansammlungen. Der Weg ist ab und zu begangen und ist mit einer Säge offen gehalten worden. Der Abstieg von der Grossen Nase ist nicht ganz offensichtlich: Man bleibt genau auf dem Grat und klettert dann gleich daneben steil in die Südflanke hinunter, um auf einem Band zum Grat zurückzukehren. In wunderschöner, exponierter Gratkletterei geht es alles entlang der Kante (meist II) über die Kleine Nase und dann über zwei felsige Aufschwünge zum Hauptgipfel.
Abstieg zuerst entlang des noch eingeschneiten Weges. Von der Hütte quere ich horizontal zum Oberen "Brett" (wahrscheinlich gegen Schneewächten) am Südsporn. Von dort geht es doch steile Grasflanken in den Kessel von Obloch, welcher mit einer guten Schnee-Abfahrt erreicht wird. Auf dem Wanderweg nach Ob. Furgglen und ins Tal. 


Tourengänger: Delta


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Kommentare (1)


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TimoWi hat gesagt: Die grüne Hölle
Gesendet am 8. Juli 2019 um 10:48
Ich wollte diese schöne Tour etwas ergänzen. Ich dachte mir, die vollständige Überschreitung vom P. 1675 über den Walenstein bis zum Raaberg wäre interessant. Von Oberfurggele bin ich zum P. 1675 auf einer hübschen Blumenwiese angestiegen. Dann kam unvermittelt die grüne Legeföhren-Hölle. Für das 250m lange Gratstück bis zum Walenstein benötigte ich 1:30. Dornröschen zu befreien, ist ein Kinderspiel dagegen. Zwischenzeitlich war ich derart in den Föhren gefangen, dass ich effektiv klaustrophobische Anfälle bekommen habe. Einen Grosszeil der Strecke musste ich kriechend zurücklegen. Alternativ konnte man versuchen auf den dünnen, elastischen Ästen zu balancieren, was nur zu oft dazu führte, dass ich mit dem Kopf voran ins Ast- und Nadelgewirr stürzte. Ab P. 1858 ist der Weg dann freigeräumt und wie im Bericht geschrieben, genussvoll zu kraxeln. Der dritte Teilabschnitt vom Mattstock bis zum Raaberg ist wieder etwas übler, aber machbar im Vergleich zu meinem Start. Der Start dieser Überschreitung ist schlimmer als der vergandete Westgrat des Bristen, bis anhin meine Referenz der botanischen Höllentouren.


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