Ob das eine gute Idde ist, am Feiertag in's Allgäu zu fahren und auf Tourensuche zu gehen? Der Füllgrad des Parkplatzes lässt nichts Gutes erahnen und doch werden wir eines Besseren belehrt. Vom Strandbad Weißensee, das einen herrlichen Blick zu den Ammergauern Alpen bietet, zum Alatsee hoch auf hübschem Wanderweg freilich herrscht noch reges Treiben, auch neben dem Steig: Etliche Mäuse scheinen sich hier im Wald wohl zu fühlen, sind aber recht ängstlich. Vermutlich haben sie schlechte Erfahrungen mit den Greifvögeln gemacht, die im Wald unter den Baumkronen umher fliegen.
Der Alatsee ist ein Mysterium, biologisch, historisch und neuerdings auch kriminologisch, wenn auch nur fiktiv durch den Allgäu-Krimi Seegrund. Kein Wunder, dass hier der Ausflugsverkehr Blüten treibt. Wir tangieren nur kurz das Westufer des Sees und steigen hoch zur Salober Alpe, kürzen mit dem Josefs-Steig die langweilige Forststrasse ab und biegen noch vor den Almgebäuden nach Norden ab, um Richtung Zirmgrat (Schild) weiter zu laufen. Am so genannten Vier-Seen-Blick (Weißensee, Hopfensee, Forggensee, Bannwaldsee) tummelt sich eine geführte Wandergruppe, wir flüchten weglos vom Sattel zum Salober. Er kann allerdings nicht mit seiner Aussicht glänzen, der Kurztrip lohnt sich nicht.
Weiter geht's mittlerweile vom Sattel nach dem Vier-Seen-Blick mit mehr Schnee(matsch)kontakt zum Zirmgrat, endlich in der Sonne, endlich schneefrei. Ca. 100 Meter weiter westlich folgen wir einem schmalen, aber gut sichtbaren Pfad an die Abbruchkante und folgen dieser Richtung Westen. Bis zum Einerkopf überschreiten wir diesen Grat, mal mehr, mal weniger weglos, ein Drahtseil soll beim Abstieg vom Zwölferkopf helfen, stört aber mehr. Vom Einerkopf geht's dann auf glatten Grashängen zum Wanderweg, der wieder recht schlammig ist und erreichen den Fahrweg zum Falkenstein.
Hier folgen wir der Beschilderung nach Weißensee, wo wir noch über wunderschöne blühende Almlandschaften über's Rossmoos in das Dorf zurück spazieren.
Kommentare (2)