Rothaarsteig: Schmallenberg - Dillbrecht


Publiziert von Vandrer , 19. Mai 2012 um 23:02.

Region: Welt » Deutschland » Westliche Mittelgebirge » Sauerland
Tour Datum:16 Mai 2012
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   Rothaargebirge 
Zeitbedarf: 4 Tage
Strecke:74 km

Basisinformation

Weg: von Schmallenberg auf dem Rothaarsteig südlich nach Dillbrecht.
Basisgewicht (Kleidung am Körper + Rucksackgewicht ohne Essen, Brennstoff & Wasser): 7190 Gramm
Wetter: erste Nacht Temperaturen knapp über 0 Grad, ansonsten steigende Temperaturen und gelegentlich Regen. Mitunter auch strahlende Sonne. In der Summe sehr abwechslungsreich.


Tag 1: Schmallenberg - Millionenbank (10 km)

Von Schmallenberg aus ging es in den Nachmittagsstunden zunächst auf einem Zubringerweg nach Latrop, wo wir (mein Vater & ich) einkehrten und unser Abendessen zu uns nahmen. Während wir speisten, regneten sich die Wolken aus und wir konnten im Trockenen bis zu unserem Ziel, der Schutzhütte "Millionenbank", weiterziehen. Dort angekommen hieß die Devise: Lager bereiten, Tee verklappen und ab in die Horizontale!


Tag 2: Millionenbank - Ferndorfquelle (22 km)

Nachdem für die Region leichter Schneefall angekündigt war, konnten wir uns glücklich schätzen, in unseren dafür kaum ausreichenden Schlafsäcken lediglich leicht gefröstelt zu haben. Die Freude am Morgen war daher umso größer, als uns strahlender Sonnenschein empfing.
Um 9 Uhr brachen wir auf und merkten schon bald, dass Vatertag war: Merkwürdige Gestalten in Jägerkluft und mit Bierpullen in der Hand musterten uns immer wieder ungläubig bis argwöhnisch vom Wegesrand aus. Dennoch kamen wir unbeschadet bis zum Rhein-Weser-Turm, wo wir uns mit Kaffee und Pommes stärkten. Die alkoholgeschwängerten geistigen Höhenflüge an den Nachbartischen stellten gewissermaßen die real-satirische Beilage dazu dar...
Spätestens beim Schwarzbach-Tal waren wir jedoch fast wieder alleine und konnten die sehr beschauliche Stimmung dort genießen. Eine etwas längere Rast legten wir bei Drei-Herren-Stein ein, wo sich auch eine bedingt übernachtungsfeste Hütte befindet. Mit leichtem Sonnenstich und allerlei Unsinn redend kamen wir danach bei der Ferndorf-Quelle an. Nachdem diverse Familien, Biker und andere Wanderer verschwunden waren, gab's Erbswurst und im Anschluss lecker Kartoffelpüree mit Salami. Dann bezogen wir die geräumige Schutzhütte und verbrachten eine kühle, aber immerhin windgeschützte Nacht.


Tag 3: Ferndorf-Quelle - Großenbacher Hütte (18 km)

Wie sein Geschnarche bereits vermuten ließ, schlief mein Vater vergleichsweise gut, während ich mit meiner dünnen Isomatte auf dem Tisch eher... so getan habe. Dennoch kamen wir erst gegen 11 Uhr los - nach gutem Kaffee und erfrischender Wäsche an der Ferndorf-Quelle. Bald waren die grauen Wolken der Nacht verschwunden und die Sonne brach wieder hervor. Dementsprechend entspannt schlenderten wir weiter zur Ederquelle, wo mein Vater auf seinen obligatorischen Mittagsschlaf bestand. Die Quelle selbst ist kaum zur Wasserentnahme geeignet, da sie nicht (mehr) eingefasst ist. Anschließend ging es nach Großenbach, wo wir am späten Nachmittag ankamen. Da sich der Himmel zuzog, schlug mein Vater die Übernachtung in dem örtlichen Gasthof vor. Da dieser jedoch ausgebucht war, beließen wir es dort bei einigen Bieren bzw. Äbbelwoi und einem deftigen Essen und bezogen in der Dämmerung Stellung in der Grillhütte am Spielplatz. Da es regnete und wieder frischer wurde, war mit Besuch nicht zu rechnen.


Tag 4: Großenbacher Hütte - Dillbrecht (24 km)

Um 7.20 Uhr sprang mein Vater bereits durch die Hütte, während ich erneut die Nacht auf dem Tisch verbracht habend noch nicht wirklich fit war. Das gab sich jedoch bald und nach einem wieder sehr leckeren Frühstück spazierten wir zur Sieg-Quelle und machten uns "frisch". Vermutlich war es das Wasser dieser Quelle; jedenfalls legten wir ein relativ gutes Tempo vor und waren schneller als erwartet. Kurz nach der Dill-Quelle (nebst nahezu pompöser Schutzhütte!) entschieden wir uns daher, etwas weiter zu laufen und so die Tour schon etwas früher zu beenden (der leidige Alltag rief schon wieder mit wenig verlockender Stimme...). Die letzten Kilometer zogen sich etwas aufgrund verschiedener körperlicher Gebrechen, wurden aber heroisch unterjocht!


Fazit

Es war eine grandiose Unternehmung, wenn auch nicht so puristisch, wie ich selbst es gewohnt bin. Aber wer beschwert sich schon über eine Grillpfanne und Wein statt Hirse mit Tütensuppe?! Der Rothaarsteig selbst ist ein netter Wanderweg, der idiotensicher ausgeschildert ist. Die Schutzhütten sind teils absolut wind- und wettersicher, teils aber auch einfach nur dämlich konstruiert, weil an zwei Seiten offen etc. pp. (die auf der Karte als "Rothaarsteig-Hütten" bezeichneten Unterstände sind derart dämliche Konstrukte). Auch ist dieser Steig recht stark frequentiert, aber das tut dem Ganzen nicht wirklich einen Abbruch.

Tourengänger: Vandrer


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