Brisen 2404m in winterlicher Stimmung

Wunderbare Brisentour am Auffahrtstag.  

Geplant war diese Tour für den Auffahrts-Donnerstag, jedoch ohne vorherigen Schneefall (welcher ja am Mittwoch und in der Nacht auf den Donnerstag die Ausgangslage leicht verändert hatte). Wir entschlossen uns trotzdem die Tour zu starten - Anpassungen der Route können jederzeit verwirklicht werden.

Ab Talstation LSB Zälgli-Brändlen liessen wir uns gemütlich mit der Bahn auf die Alp Brändlen hochfahren. In dieser Region wimmelt es nur so von Schwebebahnen aller Art, also nutzten wir diesen Luxus und starteten die Gebirgstour ab Brändlen.

Die erste Etappe bis zur Alp Gigi absolvierten wir im Schatten, durch den Haldiwald, die Wege waren ab hier bereits mit Schnee verzuckert. Die Sonne begrüsste uns, als wir bei Chlei Gigi aus dem Wald traten und heizte uns für den Rest des Tages ganz schön ein...

Die Route auf den Brisen öffnete sich vor uns, als wir auf dem Giri - kleiner Gipfel, auf welchen man/frau im Vorbeimarsch kurzerhand einen Stopp einlegt - standen. Mächtig steht der Brisen mit seinem imposanten Haldigrat vor uns. Ob wir heute den Gipfel besteigen werden? Lagebesprechung in der Beiz auf dem Haldigrat - wir sind die einzigen Gäste und der Wirt meint, es wird den ganzen Tag auch so bleiben. 

Nach diesem kurzen Boxenstopp machten wir uns freudig auf den Weg und stapften auf dem Grat gen Brisen. Schnell wechselte sich die Untergründe in zum Teil knietiefen Schnee, apere Stellen mit Geröll und steile Hanglagen, welche wir überwinden mussten. Die Wanderung auf den Brisen ist im Sommer mit T3 bewertet - heute - infolge der Geländebeurteilung und Schneelage - sicher ein T4, wenn nicht ab & zu T4+. 

Nach der Gipfelpause, welche uns einen fantastischen Rundblick bot, stille und schönstes Wetter - starteten wir mit dem Abstieg. Das sehr steile Coilloir zwischen den beiden Brisen lud uns zu einer kleinen Hosenrutschpartie runter zum Wild Alpeli ein. Ab Brisensattel mussten wir jedoch eine kleine Kletterstelle überwinden und dann gings los: rutschen, stapfen, waten und gehen im warmen Frühlingsschnee. 

Geplant war die Umrundung des Hoh Brisen/Maisander - Gitschenen und via Sultztal zurück auf die Alp Sinsgäu nach Oberrickenbach. Die Schnee-& Zeitverhältnisse jedoch machten uns einen Strich durch unsere Planung - den Rückweg ab der Alp Gitschenen via Sinsgäuer Schonegg erschien uns in Anbetracht des vorgesetzten Nachmittages fraglich. So entschieden wir uns für eine Anpassung der Tour: Mit der Gitschenenbahen nach St. Jakob - mit Postauto nach Flüelen (Überbrückung der Warte-&Umsteigezeit mit einem kühlen Bier) - weiter mit Postauto nach Stans und mit der Engelbergerbahn zurück zum Ausgangspunkt Wolfenschiessen. 

Fazit: 
- die Tour war eine Hammertour und hat sich gelohnt durchzustehen, wenn auch die Schneeverhältnisse den Zeitbedarf verzögerten
- Netto Wanderzeit ohne Boxenstopps. Bähnli-, Postauto- und Zugfahren: ca. 7h