...als Goethe in Bülach zu Tische sass!


Publiziert von Henrik , 18. Mai 2012 um 14:24.

Region: Welt » Schweiz » Zürich
Tour Datum:14 Mai 2012
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-ZH 
Zeitbedarf: 1:30
Aufstieg: 60 m
Abstieg: 110 m
Strecke:Pfungen - Freienstein - Rorbas
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV
Zufahrt zum Ankunftspunkt:ÖV
Kartennummer:ein Einheimischer

 ... inmitten Bülachs liegt ein wuchtiger Fachwerkbau, das Schirmmacherhaus, davor der Rathausbrunnen – in den siebziger Jahren ist in den Bülemer der Wunsch gewachsen, ihre Altstadt als Begegnungszone umgebaut zu wissen, dem schliesslich 2003-4 nachgegeben wurde. Allerdings sind die Fahrzeuge nicht gänzlich aus dem Stadtbild verschwunden. Bei einem Besuch vor einigen Wochen bin ich über Kopfsteinpflaster spaziert und habe in der Nähe des Rathausbrunnens ausgezeichnet Mittag gegessen: Schmiedstube an der Brunngasse. Der Ort besticht durch sein Mobiliar und die kleine, ganz grosse Küche! Dies wollte ich zu Ediths Geburtstag wiederholen, ein Montag, und dann hatte das Lokal geschlossen – auch in Nussbaumen b. Bülach hatte das Restaurant geschlossen. So fand ich dann die Villa Bacco, auch in Bülach, sie lockte mit einer umfassenden  Page im Netz, allerdings ihre Lage an verkehrsreicher Strasse störte den Genuss und das Pizzamesser war stumpf. Von unserem Tisch aus überblickten wir die Rondelle am Altstadtrand, die Kirchturmuhr (immer gut) und auf der gegenüberliegenden Strassenseite ein Schulhaus mit ausgelassenen Kindern. Wir sassen zu Tische von 13.15 bis kurz vor drei Uhr, spazierten zurück zum Bahnhof, nahmen den Thurbo für zwei Stationen und begaben uns an die Töss, die wollte ich Edith nochmals von einer andern Optik aus zeigen. Vielleicht zu banal für hikr...
 
 ... seit der frühherbstlichen Wanderung im September 2010 hat sich in Pfungen kaum was geändert, vielleicht sieht das ivo66 ganz anders? Doch, die Neubausiedlung zur Töss hin ist fertig gestellt, wirkt modern und teils interessant, aber zu anonym, unbelebt und viel Beton! Beim Kleinkraftwerk Pfungen vorbei, an dessen Bord ich Mohnblumen entdecke, die gerade ihr Kelche wie Weingläser geöffnet haben, spazieren wir vorbei, hinunter zum Uferweg, der die Töss bis nach Freienstein begleitet – wir befinden uns orografisch auf der rechten Seite. Trotz der Niederschläge der vergangenen Tage fliesst die Töss beschaulich dem Rhein entgegen. Ihre Uferpartien wirken auf mich wie eine Auenlandschaft, dies wird beim Blindensteg noch gesteigert durch die Sandsteinborde, die sogar eine beachtliche Höhe erreichen. Der WW führt eine Treppe hoch, das sind die 60 HM, die wir heute „geleistet“ haben (!). Später öffnet sich die Landschaft kurz vor dem Hofgut Untergrüt, wo uns ein aufmerksamer Landwirt den „Güllenrüssel“ anhält, den er da auf seinem Feld drehen hat...der Weg fällt leicht hinunter zur Töss, wir nähern uns Freienstein, das wir wie ausgestorben antreffen. Unverdienterweise, denn erst nachträglich wurde mir klar, dass wir hier eigentlich mehr hätten uns ansehen dürfen: die Erhebung mit der Ruine, das Altstädtchen an der gegenüberliegenden Uferseite namens Rorbas... Am Brückenkopf bei der Haltestelle Freienstein Post stand gerade ein Postbus mit Ziel Bahnhof Rorbas, den nahmen wir ohne weiter nachzudenken, wollten wir doch nochmals der City Bülach die Aufwartung machen, denn in Bülach kennt sich Edith bestens aus.

 ... wir bummelten zum Restaurant Zum goldenen Kopf (...), setzten uns auf die strassenseitig ausgerichtete Terrasse und verfolgten das eher gemächliche Treiben der Passanten und das Parkierverhalten der Fahrzeuglenker mit ihren Prunkkarossen. Diesmal beglich Edith das Intermezzo, ihr fiel auf, dass das Eiscafé zweimal getippt wurde, zum Glück... Manchmal lohnt ein Blick auf die Quittung.
 
 ... kurz nach 18 Uhr nahm ich den Schnellzug nach Zürich HB, erreichte den ICE und fuhr zurück nach Basel – durch die sonnendurchfluteten Bahnhofsfenster nahm ich wahr... dass es neben der Stille einer Auenlandschaft auch den Irrwitz hetzenden Business gibt, der in der Masse sogar Staub aufwirbeln kann...mitten im Bahnhof! 

Tourengänger: Henrik
Communities: Touren und Tafeln


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Kommentare (4)


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bidi35 hat gesagt: habe nirgends einen Bezug zu...
Gesendet am 18. Mai 2012 um 16:43
...Goethe gefunden...aber vielleicht habe ich zu wenig recherchiert.

Ich sass auf jeden Fall 17 Wochen in Bülach zu Tische (RS!!!) mit bekanntem Nachspiel.

LG Bidi

pagi hat gesagt: RE: habe nirgends einen Bezug zu...
Gesendet am 18. Mai 2012 um 17:19
Schön mal einen Hikr-Bericht zur eigenen Heimat zu lesen, normalerweise sind Hikr ja nicht unbedingt im Zürcher Unterland unterwegs.
Der Goethe war offenbar am 19. September 1797 in Bülach, nach ihm ist die Goethe-Stube im ersten Stock des Gasthaus zum goldenen Kopf benannt siehe hier.

Liebe Grüsse

Michael

bidi35 hat gesagt: RE: habe nirgends einen Bezug zu...
Gesendet am 18. Mai 2012 um 18:11
danke Michael

bidi35 hat gesagt: RE: habe nirgends einen Bezug zu...
Gesendet am 18. Mai 2012 um 18:15
habe halt den GOLDENEN Kopf beim Klick auf Henriks Link nicht richtig angeschaut...habe allerdings den von Goethe im Vidoe nicht gesehen;-))))


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