Chaiserstock (2515m)


Publiziert von أجنبي , 5. Mai 2012 um 10:27.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum: 4 Mai 2012
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Ski Schwierigkeit: ZS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SZ   CH-UR 
Aufstieg: 750 m
Abstieg: 750 m
Strecke:621 nach SAC-Führer “Skitouren Zentralschweizer Voralpen und Alpen”: Gitschen – Lidernenhütte SAC – Ober Hüttli – Seelenen – P. 2076 – P. 2270 – Chaisertor – Chaiserstock – retour inetwa auf gleicher Route
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto bis Chäppeliberg, LSB bis Gitschen
Zufahrt zum Ankunftspunkt:LSB ab Gitschen, Auto ab Chäppeliberg
Kartennummer:LK 1:50.000: 246 S Klausenpass / LK 1:25.000: 1172 Muotathal

Mitte April des letzten Jahres *scheiterten wir am Chaiserstock und schworen uns, diese offene Rechnung 2012 zu begleichen. Für vergangenen Freitag war ein erneuter Versuch vorgesehen, doch der Föhn verhinderte das Unterfangen und wir stapften ein mal mehr *die Bänderen hoch auf unseren Hausberg, die Rigi.

Für heute prophezeiten die Wetterfrösche nun aber die erwünschten Bedingungen: einigermassen kühle Nacht, warmer Morgen und blauer Himmel. Um nicht noch einmal zu spät dran zu sein (auf dem Grat kann man mit Wühlen viel, viel Zeit verschwenden...), nahmen wir um 7 Uhr im Chäppeliberg die erste Seilbahn. Bei der Bergstation lag noch ausreichend Schnee und die kalte Nacht hatte dafür gesorgt, dass dieser gefroren war.

Via Lidernenhütte zogen wir – allein auf weiter Flur – hoch zum Ober Hüttli. Am Fuss des Schmal Stöckli ging's Richtung Seelenen und Husmätteli weiter. Letztes Jahr fluchten wir am Steilhang in den „Löcher“ die Ohren sämtlicher anwesender Wildtiere voll, was wir diesmal tunlichst vermeiden wollten. Also steuerten wir P. 2076 an um besagte Steilstufe zu vermeiden und auf etwas angenehmerem Gelände unterhalb die Chaiserstocksätz zu gelangen.

Da die Schneedecke noch gut trug, beschlossen wir dort, uns die mühsame Traverse zum Skidepot unterhalb des Chaisertors zu ersparen und montierten bereits hier die Steigeisen. Dies hatte auch den Vorteil, dass wir in weniger abschüssigem Gelände Abfellen und den Klettergurt anziehen konnten. Mit hochgekrempelten Hosen, Steigeisen und Pickel ging's flott unter der Südwestwand durch. Die Skis deponierten wir unterhalb des Chaiserstors, ebenso das mitgebrachte Seil, nachdem wir ein paar Blicke auf den Grat geworfen hatten.

Die untere Hälfte des Couloirs zum Chaisertor war schneefrei, im oberen Teil hatte es guten Trittschnee. Nach dem Chaisertor war der Schnee aufgrund der Sonneneinstrahlung bereits etwas weich. Bald war das erste Drahtseil erreicht und wir konnten unsere Selbstsicherungsschlingen einhaken. Damit war aber bald wieder Schluss. In Erinnerung an das zeitfressende Ausgraben des Seils letztes Jahr verzichteten wir zuweilen auf überschwänglichen archäologischen Aufwand und pickelten uns teilweise ungesichert, jedoch in besser werdendem Trittschnee zum Grat hoch.

Das kurze Gratstück vor dem finalen Aufschwung war auf westlicher Seite aper, auf östlicher noch weiss. Allerdings standen die Stangen mit dem Drahtseil absolut frei. Kurz unterhalb der Kette war dann aber wieder Schluss mit Sichern am Drahtseil, da dieses wieder tief im Schnee begraben war. Tief durchatmen und nach ein paar Schritten war die Kette erreicht. Die Passage an der Kette war praktisch schneefrei, ebenso der Ausstieg.

Im Gegensatz zum letzten Jahr lagen wir noch gut im Rennen: es war etwa 10 Uhr. Der Gipfel war zum Greifen nah und wir waren uns sicher, ihn diesmal zu erreichen. Meist auf dem Grat haltend steigeisten wir dem Gipfelkreuz entgegen, wobei wir ein paar Mal etwas einsanken. Der Schlussaufstieg war ein riesiger Genuss und um 10.15 Uhr, also knapp drei Stunden nach Abmarsch bei Gitschen, kramte ich oben meine übliche Belohnung, den Gipfelkaffee, aus meinem Rucksack.

Bei perfekten Bedingungen hatten wir nun also unsere offene Rechnung mit dem Chaiserstock beglichen. Viele Gipfelbucheinträge waren seit meinem letzten Besuch *von Ende November nicht hinzugekommen. Jener von tricky und Co. von *ihrer Tour war einer der wenigen.

Kurz vor 11 Uhr begaben wir uns in den Abstieg. Dieser ging einiges schneller, da wir nun nicht mehr im Schnee rumwühlen mussten und von unseren Aufstiegstritten profitierten. Mein Tourenpartner schnallte bereits beim Skidepot unterhalb des Chaisertors die Skis an, mir war die Sache etwas zu ungemütlich bzw. zu abschüssig, weshalb ich im Steilhang Richtung Chaiserstocksätz zurück traversierte, bevor ich die Skis montierte.

Als hätten wir nicht schon genug Freude gehabt, erwartete uns nun eine perfekte Sulzabfahrt mehr oder weniger entlang unserer Aufstiegsroute. Zudem schienen wir so ziemlich die Einzigen im ganzen Lidernengebiet zu sein – ausser ein paar gesichteten Munggen, welche des Schlafens etwas überdrüssig geworden zu sein schienen. Zuhause am Vierwaldstättersee, auf den wir während der Abfahrt hinunter geschaut hatten, wurde die perfekte Tour dann noch mit ein paar Sprüngen ins kühle Nass abgerundet – wie es sich für eine anständige Skitour gehört!


Tourengänger: أجنبي


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