Brunnistock


Publiziert von kleopatra , 31. März 2012 um 21:22.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:31 März 2012
Ski Schwierigkeit: ZS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Aufstieg: 2000 m
Abstieg: 2000 m
Strecke:St. Jakob P. 1002 - Steinhüttli - Gitschenhörelihütte P. 2380 - Blüemlisalpfirn - Brunnistock 2952m - retour
Zufahrt zum Ausgangspunkt:von Isleten mit dem PKW oder Postauto nach St. Jakob im Isenthal. Parkplatz am Ende der Strasse (gratis).
Kartennummer:245S - Stans

Wollte sich heute einfach niemand finden lassen, mit dem die technischen Schwierigkeiten des Vorder Schloss zu meistern waren, so wurde zumindest an der Kondi gearbeitet. Auch wenn wir letztes mal gegenteilige Erfahrungen gemacht hatten (siehe hier), auch der Brunnistock eignet sich als perfekte Frühjahrstour.

Ganz so einfach gestaltete sich der Start in den Tag allerdings nicht. Mein primäres Ziel war das Muothathal, wo ein Auto bereits vor dem Lawinenschranken parkte und fleissig an Schischuhen hantiert wurde. Ich fragte, ob denn nun die Strassensperre wie im Winter einfach ignoriert werden könnte, oder ob nun tatsächlich Ernst sei. Ich bekam eine Antwort nach dem Motto 'Kannst ja durchfahren - no risk, no fun'. Hm, konnte ich mich doch partout nicht mehr erinnern, was da im Winter auf dem Schranken stand und nach längerem Studium der noch recht beachtlichen Schneemauer, wählte ich dann die Variante 'no fun' - also woanders hin. Was hätte es für einen Sinn gemacht hier die Strasse mit Ski am Buckel hochzukoffern, ob ich mit Ski oder Auto verschüttet werde, ist schon egal. Also Alternative Isenthal.

Naja, die Anreise dorthin hatte ich etwas unterschätzt und dann kam auch noch das Postauto von oben, also nochmals 10 Minuten verloren. So was dummes, jetzt stand ich eine Stunde zu spät am Ausgangspunkt und hatte ich doch extra etwas gewählt, wo ich viele Leute erwartete, fanden sich nur 5 Autos am Parkplatz. Scheinbar war ich die letzte, wie sollte ich das jetzt anstellen? Ich wollte nicht als letzte mutterseelenallein über den kleinen aber immerhin Gletscher abfahren.

So stiefelte ich um 07:30 für mich recht zügig los, wobei die ersten 10 Minuten 2-3 mal die Ski über apere Stellen getragen werden mussten. Dann ging es bis auf wenige sehr kurze apere Stellen, über die man drüberwatscheln konnte, auf bestem verfestigtem Schnee weiter. Beim ersten Blick Richtung Firnbäch konnte ich meine Vorgänger sehen. Mist, die waren schon recht weit, mindestens eine Stunde voraus. Egal, wenn sie zu früh runterkommen, muss ich eben auf den Gipfel verzichten. Also weiter und siehe da, beim nächsten freien Blick in die gleiche Richtung waren sie noch mehr oder weniger am selben Fleck. Es sah aus, wie wenn sie 'gehtechnische' Schwierigkeiten hätten, was sich später anhand von Harscheisen-Spuren bei eigentlich Nicht-Harscheisen-Bedingungen bestätigte. Trotzdem, bis zu ihnen war es noch weit und so hielt ich nur kurze Pausen und versuchte einigermassen Tempo zu halten. Wie erwartet mühten sich meine Vorgänger recht langsam durch den heute wirklich besch ... gespurten Steilhang unter der Gitschenhörelihütte und so konnte ich weiter aufschliessen, der Gipfel war somit realistisches Ziel.

Nun stiefelte ich wesentlich entspannter vor mich hin und liess meinen Gedanken freien Lauf ... schon interessant, worüber man stundenlang nachdenken kann. Vor dem Gipfelaufbau stiess ich auf meine direkten Vorgänger, die gerade pausierten und so besprachen wir kurz die Varianten für den finalen Aufstieg. Links (der eigentlich Hauptaufstieg) sah eher rutschig aus und die Flanke weiter rechts, durch die bereits abgefahren wurde machte für uns beide einen besseren Eindruck. Nachdem die beiden noch weiter pausieren wollten, spurte ich mal den Hang an und durch den eisigen Wind wurden auch die Beine nicht müde, den Weg nach oben zu finden. Über den Grat ging es dann wieder relativ enstpannt die letzten Meter zum Gipfel (12:15). Da es dort oben alles andere als gemütlich war, zog ich eine rasche Abfahrt vor, um etwas weiter unten eine windgeschützte Pause zu machen.

Für die Abfahrt wählte ich im oberen Bereich den gleichen Weg wie im Aufstieg, der heute mit etwas Voraussicht ohne Steinkontakt erfolgte. Leider wählte ich auf dem Gletschers nicht die optimale Linie, was mich so einige schöne Schwünge kostete, was dann die anderen für mich übernahmen. Nun kam der Gegenanstieg, an dessen Ende ich endlich die wohlverdiente Pause einlegte.

Und dann, kam wohl das, was ich von diesem Berg nie erwartet hätte. Perfekte Sulzabfahrt bis zur Strasse mit einer kurzen Unterbrechung, da hier bereits wieder Schatten lag und die Oberfläche sofort bockhart wurde. Ein Durchbrechen gab's nie - welch' tolle Belohnung für den langen Aufstieg! Ich erkläre somit den Brunnistock zu meinem neuen Favorit sowohl für super Pulver im Winter als auch schönen Frühjahrsberg :)


Tourengänger: kleopatra


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Kommentare (1)


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Fraroe hat gesagt:
Gesendet am 1. April 2012 um 18:53
Hallo Kleopatra,
tolle Tour im Isental, variante Moutatal war aber auch genial.Sind wie die meisten weitergefahren und haben das Rau Stöckli besucht.
LG Fraroe


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