Hårteigen, zum Zweithöchsten in der Hardangervidda


Publiziert von his , 3. März 2013 um 17:13.

Region: Welt » Norwegen
Tour Datum: 8 Juli 2010
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: N 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m
Strecke:55 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:von Eidfjord, ca. 10km auf schmaler kurviger Stichstraße zum Parkplatz in Nähe des Valurfossen, ca. 800 Hm
Unterkunftmöglichkeiten:Campingplatz Eidfjord, Hütten: Hedlo, Hadlaskard
Kartennummer:Hardangervidda Vest, Turkart

Dieser auffallende Tafelberg (Hårteigen = "Grauer Wegweiser") befindet sich so ziemlich in der Mitte der Hardangervidda, ca. 30 km Luftlinie von jeglicher Straße entfernt. Da wir zum Familienurlaub auf einem Campingplatz am Eidfjord waren, dachten wir anfangs, das eine gemeinsame Wanderung von Norden her zum Hårteigen mit Übernachtung im Fjell sozusagen ein Urlaubshöhepunkt wird. Unsere Kinder waren aber da anderer Meinung und so zogen wir nur zu zweit mit Zelt, Schlafsack und Kocher los.

Als Startpunkt wählten wir den schon recht hochgelegene Parkplatz oberhalb des Eidfjords, der über eine Stichstraße vom Eidfjord aus erreichbar ist. Letztendlich beträgt damit das Höhenmetersaldo bis zum Hårteigen deutlich unter 1000m.

Der Weg bis zur Berghütte Hadlarskard ist gut markiert und auch fast nicht zu verfehlen. Bis zum Hårteigen dann habe ich die Wanderkarte doch öfters konsultiert. Es gibt auf dieser Tour kaum nennenswerte Steigungen bis auf den Schluss am Hårteigen. Das ist insofern gut, wenn man die Buckelei mit einer kompletten Campingausrüstung macht und dieses nicht oder nicht mehr gewohnt ist.

Der Weg führt über ausgedehnte Gletscherschliffsteinplatten, die man so in Mitteleuropa nicht hat. Gelegentlich werden diese von Wasserläufen überspült, so dass dann etwas Vorsicht angesagt ist. Gleich ca. 1 bis 2h nach Tourstart kann man den Tafelberg Hårteigen bei gutem Wetter in der Ferne schon sehen. Dieser überagt deutlich sichtbar mit ca. 300m das Umland.

Wir sind um die Mittagszeit am Parkplatz gemütlich gestartet und haben dann am Abend die letzte Berghüttenübernachtungsmöglichkeit Hadlarskard passiert. Dort quert man eine Hängebrücke, die die letzte Brücke bis zum Hårteigen bleiben wird. Ab da müssen alle Wasserläufe durchschritten werden, was aber problemlos möglich war. Ich habe nur einmal die Schuhe ausgezogen.

Irgendwann weit hinter der letzten Hütte haben wir neben dem Weg, auf einer Unterlage von Flechten, unser Nachtlager aufgebaut. Nicht zur Nachahmung empfohlen ist der nächtliche Gang vor das Zelt, man wird von Mücken regelrecht überfallen. So etwas ist mir in Norwegen bislang noch nicht passiert.

Am nächsten Morgen sind wir sehr früh gestartet Richtung Hårteigen. Wie erwähnt ein gelegentlicher Blick in die Karte ist hilfreich um eine idealen Weg zu dem näher rückenden Tafelberg zu finden. Dabei müssen jetzt auch einige Schneefelder überwunden werden.

Auf der Ostseite des Hårteigen erfolgt dann der Aufstieg durch eine gut auszumachende Schlucht. Dabei ist wahrscheinlich immer mit Schnee zu rechnen. Bei einer Engstelle hängt ein Perlonseil, welches die nächsten 5 bis 10 m vereinfacht. Dann verläßt die Wegspur diese Schlucht und zieht sich nordseitig auf das Gipfelplateau hoch mit teiweise vorhandenen Versicherungen. Leider war es mit der guten Sicht vorbei und ich habe mich im Blindflug bis zu dem kolossalen Gipfelsteinmann durchgeschlagen. Das Gipfelplateau sollte man nicht unterschätzen, es hat eine recht beachtlich Fläche, die mit Schluchten, Schneerestern und Wassertümpeln gespickt ist.

Nach kurzer Gipfelrast ging es wieder den gesamten Weg retour. Erstaunlich für uns war es, das es an diesen zwei Tagen keinerlei Niederschlag gab und die Sonne über viele Stunden präsent war. Für Einsamkeitsfans ist die Hardangervidda die Empfehleng, da man die meiste Zeit keinen Menschen antrifft. Die einzigen Lebewesen die wir wahrnehmen waren Schneehühner.


Tourengänger: his
Communities: Skandinavien Forum


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