Zagelkar - Ein Firntraum! Einsamkeit hat allerdings einen anderen Namen ;-)

Für das Wochenende war ideales Bergwetter vorhergesagt. Kühle Nacht und kräftige Tageserwärmung - daraus folgt - perfekter Firn bei der Abfahrt, wenn man früh genug dran ist. Daher war früheres Aufstehen angesagt ;-)

Als ich den Parkplatz beim Bodenbauer erreichte, war dieser schon wohlgefüllt.

Überall machten sich TourengeherInnen bereit für den Aufstieg in die verschiedensten Richtungen. Ich war bald startbereit und los ging’s in einer Kolonne, gemeinsam mit anderen Tourengehern, die auch Richtung Rauchtal loszogen.


Der Start ist, momentan, noch problemlos vom Bodenbauer möglich. Es hat genügend Schnee! Gemütlich zockelte ich Richtung Rauchtal. Im Schatten war es noch angenehm bei -4° und das ließ auf perfekte Firnbedingungen hoffen.  der Hundswand zog ich die Harscheisen an, denn der morgendliche Anstieg liegt im Schatten und dementsprechend hart war die Spur. Langsam zog sich die Kolonne in die Länge. Das Rauchtal wurde direkte an der linken Begrenzung erstiegen. Auch hier war die Spur pickelhart und die, die ohne Harscheisen unterwegs waren, taten sich beim Anstieg doch ziemlich schwer. Eine schöne Spur gibt es in diesem Sinne nicht, da die Abfahrenden vom Vortag diese komplett "zerspurt" hatten. Wenn man den ersten Steilaufschwung überwunden hat, öffnet sich das Rauchtal in seiner ganzen Breite und man hat einen herrlichen Blick auf Beilstein und Stangenwand, die schon in der Morgensonne standen.


Immer mehr begann sich nun die Kolonne über das ganze Rauchtal zu verteilen. Gemütlich ging es Richtung Rauchtalsattel und von dort zweigte ich Richtung Zagelkogel ab.

Der nun folgende Anstieg war sehr, sehr hart und vereist. Teilweise mussten die Harscheisen sehr gut gesetzt werden, denn die Zacken drangen nur 1-2cm durch die hartgefrorene Schneedecke durch. Der Zagelkogel selbst war nach 3 Stunden erreicht und der Wind und die Kälte hatten ganz sonderbare Formen um den Gipfel aus dem Schnee modelliert.

Vor mir waren nur 5 Tourengeher am Gipfel; 3 davon machten sich gerade bereit für die Abfahrt ins Zagelkar.

Nach kurzer Rast- bzw. Jausenpause, war es auch für Luca und mich soweit, ins Zagelkar einzufahren.

Gemeinsam mit mir machten sich noch 2 Tourengeher für diesen Genuss allererster Klasse bereit! Die Zufahrt zum Kar war im ersten Teil pickelhart, als wir jedoch die Kante erreichten, sah ich schon, dass wir Firn allererster Qualität hatten. Die Einfahrt ist relativ steil, jedoch nach dem ersten Schwung war die Sicherheit da.

Was nun folgte war ein schifahrerischer Leckerbissen allererster Qualität.

Das Schwingen ging wie von selbst und bald war der große Boden vor der letzten Flanke ins Trawiestal erreicht. Über diese weitere Flanke erfolgte die Abfahrt ins Trawiestal. Nun ging es nur mehr talauswärts in gemütlicher Fahrt. Aus dem Rauchtal kamen die ersten TourengeherInnen ebenfalls herunter, jedoch gleichzeitig befanden sich noch immer Andere im Aufstieg.

Die Abfahrt unter der Hundswand stellt noch einmal ein Kriterium der Tour dar. Wie auf einer Bobbahn geht es hier im "Baumslalom" talwärts.


Beim Bodenbauer angekommen war ich dann nicht wirklich überrascht, dass die Parkplätze bis aufs Letzte gefüllt waren. Gut dass ich auf dem Nachhauseweg war, so konnte ein "Spätstarter" nun meinen Parkplatz mit Beschlag belegen.

Fazit der Tour: Zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen!

Trackauswertung Twonav 2.5.2 mit CompeGPS 7.3.1
Dauer: 4:11:50
Strecke: 13,76 km
Max. Höhendifferenz: 1341m
Kum. Steigen: 1594 m
Ges. Abstieg: 1600 m