Zwischen Frühling und Winter: Breitenstein und Schweinsberg


Publiziert von maxl , 8. März 2012 um 16:07. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum: 7 März 2012
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:In Miesbach links nach Fischbachau abbiegen. Kurz davor beim Cafè Winkelstüberl gibt's einen Tourenparkplatz.
Unterkunftmöglichkeiten:im Sommer Jausn in der Bucheralm und Hubertushütte, Übernachtung in der Kesselalm

Der Drang, mal wieder im Gras sich die Sonne auf den Pelz brennen zu lassen, ist bei mir nach den extrem kalten Wochen doch schon ziemlich groß gewesen, so fiel die Wahl auf eine Tour, bei der das möglich erschien. Der Breitenstein ist ein bekannter und beliebter Ausflugsberg nördlich des Wendelsteins mit hervorragendem Panorama. Am WE sicherlich schon in dieser Jahreszeit überlaufen, hat man dort unter der Woche einigermaßen seine Ruh, zumindest wenn man früh losgeht. Als dann doch noch einige gipfelwärts stürmten, machten wir uns weglos zum Schweinsberg als Zugabe auf - etwas verwegen zwar ob des betonharten Harsches, aber dafür eben auch ein exclusives Winterziel...

Start für die schöne Rundtour ist der Wanderparkplatz oberhalb des Winkelstüberls. Hier startet die Winterroute auf den Breitenstein, Skifahrer oder Schneeschuhgänger sind hier aber nicht mehr zu sehen. Zunächst geht's sanft ansteigend zur Schwaigeralm, dann weiter hinauf, bis man auf einen Forstweg trifft. Hier sind wir etwas ratlos ob fehlender Beschilderung/Markierung, gehen aber nach etwas Suchzeit einfach den Waldhang hinauf, bis wir auf freies Gelände stoßen. Dort treffen wir auch wieder auf Schilder sowie verblichene Schneeschuh-Spuren. Diesen Hang (wahrscheinlich eine schöne Ski-Abfahrt) geht es nun mehr oder weniger direkt hinauf, an der Bucheralm vorbei, bis kurz vor den Breitenstein W-Gipfel (oder auch Bockstein). Brettl-harter Bruchharsch wechselt sich ab mit leicht angezuckerten Wiesenmatten, man kommt locker ohne irgendeine Steighilfe hoch. Oben angekommen ist's nur noch ein Katzensprung zum Bockstein, wo es schon mal ein tolles Panorama zu genießen gibt: ich hätte nicht gedacht, dass man von diesem Gipfelchen den Großglockner sehen kann. Der Wendelstein ist natürlich ne Schau, die Fernblicke lassen nicht zu wünschen übrig (Watzmann bis Daniel), nur über dem Alpenvorland hängt Hochnebel. Incl. der Suchpause brauchen wir bis dahin knapp 2h, glatt T2.

Bald gehen wir weiter (die Schilder "Skibergsteigen umweltfreundlich" beachtend, trotz mangelnder Skier...) zum Hauptgipfel, zu dem es nur noch 10 min sind. Leider ist's zugig, so dass wir bald weiter gehen. Inzwischen sind wir entschlossen, den majestätischen Schweinsberg, der vom Breitenstein nicht eben viel hermacht, auch noch mitzunehmen. Wir steigen also vom Gipfel nach Süden zur Hubertushütte ab und dann weiter zur Scharte zwischen Breitenstein und Schweinsberg. Kurz davor in der sonnigen Südflanke noch eine ordentliche Rast, denn die Sonne tut gut. Von der Scharte (1350m) gehen wir in die Nordflanke des Schweinsberges, wo wir ob des Harsches bald nicht mehr weiterkommen (ermangels Steigeisen). Wir queren also diese Flanke recht tief, bis ein leicht ausgeprägter Rücken etwas weiter westlich aufwärts führt. Dort ist's fast abgeblasen und wir kommen bis auf 1430m leicht nach oben. Danach gibt's Wald und steilen Harsch, also etwas mühsam, aber durchaus vertretbar gipfelwärts. Nach einem bewaldeten Vorgipfelchen stehen wir bald am Kreuz. Die reine Gehzeit hierher beträgt vom Breitenstein sicher nicht mehr als eine Stunde, wir brauchen zwei, wegen der Pause und der Sondierung der richtigen Route, Bewertung unter diesen Voraussetzungen mindestens T3.

Nach der Gipfelrast dieselbe Route wieder hinuntergeeilt und zum breiten Weg, der über die Kesselalm nach Fischbachau zurück führt. Dieser ist etwas unangenehm zu begehen, da an einigen Stellen gut vereist, aber das wird sich hoffentlich bald erledigt haben. Kurz vor Fischbachau biegen wir rechts ab, um auf einem Fahrweg und bald darauf einem kleineren Steig zur Schwaigeralm und nach Winkl zurückzukehren, woselbst inzwischen Hundertschaften Münchner und Rosenheimer das Café besetzen. Nach insg. 5 1/2 Stunden sind wir wieder am Auto, zufrieden über die schöne Rundtour.


Tourengänger: andl, maxl


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Kommentare (3)


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sven86 hat gesagt:
Gesendet am 8. März 2012 um 17:11
Über den Breitenstein kam letztens auch was im BR, hauptsächlich ging es darin aber um die Köstlichkeiten, die von einer Konditorei im Tal angeboten werden.

maxl hat gesagt: RE:
Gesendet am 8. März 2012 um 18:29
...vielleicht tatsächlich dieses Café in Winkl?? der Ansturm am Nachmittag war da schier unglaublich ... so unglaublich, dass ich flugs das Weite gesucht hab...

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 9. März 2012 um 08:53
Stimmt, jetzt wo ich das lese... diesen Bericht hab ich auch gesehen. War dann wohl dieses Café.


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