Von Landsberg nach Pitzling am Lech entlang auf Bibersuche

In und um Landsberg am Lech, einer Stadt mit ca. 30 000 Einwohnern, kann man wunderbar wandern. Die mittelalterliche Stadt Landsberg liegt zwischen 580m unten am Lech und 640m hoch oben am Bayertor. Diesen Höhenunterschied kann man über die alte oder neue Bergstraße oder über einen der vielen Fußwege über den grünen, mit vielen Bäumen bestandenen Lechhang überwinden. Auf dem Lechhöhenweg könnte man von Landsberg bis Füssen wandern oder mit dem Rad fahren.

Südlich von Landsberg am Lech, nur einige Gehminuten vom Hauptplatz entfernt, liegt zwischen dem Lech und dem teils bis zu 50 m aufsteigenden Lechsteilhang der Lechpark "Pössinger Au".
Dieser enthält wichtige Lebensräume für selten gewordene Tiere (Uhu) und Pflanzen (Sanddorn, Orchideenarten) und ist als wesentlicher Teil des Landschaftsschutzgebietes Lechtal-Süd von überregionaler Bedeutung für den Naturschutz.
Am Lech hat sich an verschiedenen Stellen der Biber wieder eingenistet und wenn man aufmerksam ist, kann man in verborgenen Winkeln am Ufer des Lechs seine Spuren endecken.

Auch südlich des Wildparks lechaufwärts kann man am Lech sehr schöne Wanderungen unternehmen und hauptsächlich Wasservögel beobachten. Hier am Lech südlich von Landsberg gibt es auch wenige Eisvögel. Bisher haben wir leider noch keinen entdecken können.
Wir waren heute wieder mit dem Fahrrad unterwegs: von Landsberg Richtung Campingplatz in der Pössinger Au. Hier kann man zum Wildpark  über eine breite Forststraße absteigen oder -fahren. Da relativ viele Menschen unterwegs waren, sind wir aber vom Campingplatz auf der Straße nach Pitzling gefahren. Die Straße führt mit ziemlich viel Gefälle wieder zum Lech hinunter Richtung Staustufe 14. An ihr noch vorbei und nach den letzten Häusern eine für Autos gesperrte Schotterstraße weiter, direkt dem Ufer entlang. Schließlich wird aus der Straße nur noch ein erdiger Pfad. Diesen weiter bis zu einer Halbinsel im Lech. Hier kann man sehr schön die  vielen Wasservögel beim Starten und Landen auf dem Stausee beobachten.
Von der Halbinsel schließlich noch ein Stück über einen stufigen, sehr schmalen Weg am Abhang über einen Hügel immer weiter nach Süden, fast bis ans Ende der Bucht westlich des Schlegelwaldes gegenüber von Dornstetten. In dieser Bucht halten sich die meisten Wasservögel auf. Bergschuhe sind auf diesem "Wanderweg" sehr gut angebracht, ein Fahrrad dafür um so weniger, wie wir schweißgebadet bemerken mussten, vor allem da wir keine leichten MTB`s haben, sondern die schweren "Citybikes:-) Es empfielt sich ggf., das Rad oberhalb des steilen Lechhangs stehen zu lassen und zu Fuß zum Ufer abzusteigen.
Über dieser Bucht konnten wir den Sonnenuntergang bewundern.
Auf dem Rückweg nach Pitzling haben wir an der Staustufe 14 noch an dem Baum vorbei geschaut, wo wir am Tag zuvor frische Biberspuren gefunden hatten. Inzwischen war es dunkel und wir hatten gehofft, evtl. den Biber mal live zu sehen. Das nächste Mal bleiben wir dort die ganze Nacht sitzen und warten auf ihn.
Von Pitzling fuhren wir bei Dunkelheit durch den inzwischen menschenleeren Wildpark, begleitet von den Schreien eines Kauzes und dem Schnattern der Schwäne und Enten auf dem Lech, zurück, die Forststraße hoch zum Campingplatz und auf dem Schotterweg über`s Feld ohne Autoverkehr zurück nach Landsberg. Eine richtige, auch etwas abenteuerliche, kleine "Bergtour mit Fahrrad" an den steilen Lechhängen. Schön und am Ende doch sehr einsam war`s, ganz nach unserem Geschmack!