Snowboardtour Hoher Riffler (3231m) - Direktabfahrt Schwarzenbrunnerkees


Publiziert von simba , 2. März 2012 um 20:11.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Zillertaler Alpen
Tour Datum: 2 März 2012
Ski Schwierigkeit: ZS
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 710 m
Abstieg: 1750 m

Bei den aktuell sehr frühlingshaften Temperaturen empfehlen sich hochgelegene Touren und wer das frühe Aufstehen scheut, dem bleiben allein Touren im Nahbereich von Gletscherskigebieten als Alternative. Deshalb machte ich mich auf nach Hintertux, um von dortigen Gletscherskigebiet den Hohen Riffler zu ersteigen.

Die Tour beginnt - nach einer Auffahrt über zwei Sektionen zum Tuxer-Ferner Haus - zunächst einmal mit einer kurzen Querung zu Fuss vom Tuxer Ferner Haus nach Osten, ehe man das Board anschnallen und über recht steile Hänge hinunter in die große Mulde unter der Gefrorenen Wand fahren kann. Hier wechselt man in den Aufstiegsmodus und steigt über nirgends steiles, schön kupiertes Gelände an, immer in Richtung des die ganze Zeit sichtbaren Hohen Rifflers. Mein entspannter Aufstieg in diesem Bereich wurde nur einmal durch das unglaubliche Donnern einer riesigen Nassschneelawine, die um kurz vor 10 am Südhang des Hintertuxer Tals niederging, gestört. Dies spornte jedenfalls zu etwas schnellerer Gangart an, um zeitig wieder in sicheren Gefilden zu sein.

Oberhalb des Schwarzenbrunnerkees quert man im steileren Gelände zum Gipfelhang, den man in einigen Spitzkehren auf einem felsigen Rücken linkerhand haltend ersteigt und so auf das flache Federbettkees gelangt. Auf diesem holt man ein wenig nach Süd-Osten aus und ersteigt den Gipfelaufbau in einem weiten Rechtsbogen. Allein die Aussicht auf den nahen Zillertaler Hauptkamm mit den "Granden" ist den Gipfelbesuch in jedem Fall wert. (Schwierigkeit Aufstieg: WS).

Die Abfahrt auf der Aufstiegsroute ist wenig lohnend, da geprägt durch Querfahrten. Bei sicheren Verhältnissen kann man direkt vom Schwarzenbrunnerkees in die Kleegrube abfahren und von dort zurück zur Sommerbergalm im Hintertuxer Skigebiet gelangen. Hierzu zunächst den Gipfelhang abfahren, dann über den steilen und meist teilweise freigeblasenen Gletscherbuckel des Schwarzenbrunnerkees nach Westen queren und dort zwischen einigen Felsen hindurch zu einem schmalen Steilhang, der hinab in die Kleegrube leitet.

Meine Variante schon vor dem Gletscherbuckel durch herrlichen Pulver im felsdurchsetzten, steilen Gelände abzufahren ist nur bedingt empfehlenswert: Das Gelände ist steil, die Abfahrtsmöglichkeiten schmal und mit zahlreichen, auch versteckten Felsen durchsetzt und die Orientierung ist schwierig, da zahlreiche Rinnen unvermittelt im felsigen Gelände enden. Ich konnte ein solches kleines Felsband - da ich einen erneuten Aufstieg scheute - nur durch eine kurze Schussfahrt und einen leichten Sprung überwinden, um wieder in besser fahrbares Gelände zu gelangen. Nächstes Mal würde ich die andere Einfahrt in die Kleegrube wählen ;)

In der Kleegrube findet man dann herrliches freies Skigelände mit viel Platz für eigene Spuren. Die Nutzung des Geländes wird allein dadurch beschränkt, dass man sich tendenziell leicht links halten sollte, um an geeigneter Stelle den kleinen Kuner-Bach zu überqueren und anschließend ziemlich flach hinaus zur Skipiste des Hintertuxer Skigebiets zu cruisen, die man kurz oberhalb des Sesselliftzubringes zur Sommerbergalm erreicht. (Schwierigkeit Abfahrt: ZS)

Diese flache Querfahrt geht auch mit dem Snowboard erstaunlich gut. Bei entsprechendem Speed kann man alle kurzen Gegenanstiege ohne Abschnallen hochdüsen. Ich bin mit Stöcken in der Hand abgfahren, damit ich bei Bedarf hätte stöckeln können. Nach Sesselliftauffahrt (ich wurde trotz Tourenausrüstung anstandslos in den Lift gelassen) geht es von der Sommerbergalm dann auf der ausgeschilderten Variantenabfahrt zurück zur Talstation.

Schneemäßig war auf dieser Tour Einiges geboten, aber es war angesichts der Temperaturen deutlich besser als erwartet: Nach windgepresstem, hartem Schnee unterhalb des Gipfels und nicht tragendem Harschdeckel im Gipfelhang, gab es am und unterhalb des Schwarzenbrunnerkees noch herrlichen Pulver und anschließend einen tragenden Harschdeckel, der wunderbar angefirnt und sehr gut zu fahren war. Im Skigebiet gab des dann natürlich auch wunderbaren Frühjahressulz.

LLB: Mäßig, im Tagesverlauf Erheblich (Nassschneelawinen)

Tourengänger: simba


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